WP14-16: Perfekter Ogier fährt dem Sieg entgegen

Sechs Wertungsprüfungen - sechs Bestzeiten: Sebastien Ogier dominiert die Rallye Australien und geht mit deutlichem Vorsprung vor Mikko Hirvonen in den Schlusstag

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Australien, zehnter Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft 2013, bleibt weiterhin eine einzige Sebastien-Ogier-Show. Am dritten Tag der Rallye zeigte der Volkswagen-Pilot eine perfekte Vorstellung und gewann alle sechs Wertungsprüfungen (WP). Insgesamt baut der WM-Führende seine Bilanz damit auf 14 Siege bei 16 WP aus. Lediglich seine Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala konnten ihn je einmal bei der Super-Special schlagen, Volkswagen behält damit in Australien eine weiße Weste.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier lässt der Konkurrenz in Australien keine Chance Zoom

Die Dominanz von Ogier spiegelt sich auch beim Blick auf die Gesamtwertung wieder. Vor dem Schlusstag der Rallye Australien hat der Franzose 45,9 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen (Citroen). Bei noch sechs ausstehenden Prüfungen kann der Finne seinen Sieg aus dem Jahr 2011 aus eigener Kraft kaum verteidigen und muss auf Schützenhilfe von Ogier hoffen, wenn er die Rallye Australien zum vierten Mal in Folge gewinnen will.

"Das war ein wirklich guter Tag", lautet das knappe Fazit von Ogier bei 'WRC live', "aber morgen ist noch ein langer Weg zu fahren." Morgen wird sich auch entscheiden, ob Ogier schon in Australien vorzeitig den WM-Titel feiern kann. Sein ärgster Verfolger Thierry Neuville (Ford) fährt derzeit auf Rang drei. Bliebe es dabei, würde es vom Ergebnis der Power-Stage abhängen, ob Ogier schon in Australien die Nachfolge von Sebastien Loeb antreten kann.

Neuville nimmt Fahrt auf

Sebastien Ogier

Thierry Neuville kann Sebastien Ogier die WM-Party noch verderben Zoom

Neuville legte am Samstag im Vergleich zum Freitag zu und war am Ende des Tages dementsprechend zufrieden. "Gestern habe ich natürlich viel Zeit verloren, aber heute sind wir echt clever gefahren. Wir haben beim ersten Durchgang aufgepasst und dann beim zweiten Durchgang angegriffen", sagt der Belgier. "Jetzt müssen wir den dritten Platz halten."

Das sollte ihm mit einer fehlerfreien Fahrt am Sonntag gelingen, denn sein Vorsprung auf Latvala beträgt 36,2 Sekunden. Der Finne, der auf der zwölften WP einen Reifenschaden erlitten hatte, zeigte davon abgesehen am Samstag eine solide Leistung und fuhr konstant Zeiten in den Top 3.

In guter Form präsentiert sich in Australien auch Mikkelsen im dritten Polo R WRC. Der Norweger - erstmals in der WRC mit Beifahrer Paul Nagle unterwegs, der den verletzten Mikko Markkula ersetzt - fährt derzeit auf Gesamtrang fünf und ist damit auf Kurs zu einem weiteren Spitzenresultat. Dabei muss sich Mikkelsen aber morgen noch vor Mads Östberg (Ford) in Acht nehmen. Sein Landsmann lauert mit nur 2,5 Sekunden Rückstand auf Rang sechs.

Erneutes Aus für Meeke

Kris Meeke

Kris Meeke legte den Citroen auch beim zweiten Einsatz aufs Dach Zoom

Ein unerfreuliches Ende nahm der Samstag für Kirs Meeke. Bei seinem zweiten Einsatz für Citroen war der Nordire erneut schnell unterwegs, aber wie schon in Finnland endete die Rallye mit einem Überschlag. Bei WP 13 rollte Meeke seinen DS3 WRC aufs Dach. "Ich fuhr in eine Zweite-Gang-Kurve und war fünf oder zehn km/h zu schnell. Ich dachte, ich würde davonkommen, aber das Auto rutschte von der Strecke", erklärt Meeke gegenüber 'wrc.com'.

"Ich stand fast schon still, doch leider gab es am Straßenrand einen großen Absatz in Richtung Feld. Dort hat sich das Auto abgerollt. Es war ein sehr langsamer Unfall, aber hey, ein Unfall ist ein Unfall", so der Nordire, der bei Citroen anstelle des Deutschland-Siegers Dani Sordo fährt. Ob Meeke morgen unter Rally2-Regel wieder ins Geschehen eingreifen wird, steht derzeit noch nicht fest.


WRC: Rallye Australien

Jewgeni Nowikow (Ford), der durch einen Reifenschaden viel Zeit verlor, Lokalmatador Nathan Quinn (Mini) und Khalid Al-Qassimi (Citroen) haben als Siebter bis Neunter der Gesamtwertung aufgrund ihres großen Rückstands mit der Vergabe der vorderen Plätze nichts mehr zu tun. In der WRC2 führt Abdulaziz Al-Kuwari (Ford Fiesta RRC) mit einem Vorsprung von 1:13,8 Minuten auf Juri Protasow (Ford Fiesta R5), der bei einem Dreher fast zwei Minuten verloren hatte.

Am Sonntag stehen noch einmal sechs WP mit einer Gesamtlänge von 125,14 Kilometern auf dem Programm. Die drei WP "Bucca", "Wedding Bells" und "Shipmans" werden am Vor- und Nachmittag je einmal durchfahren, wobei "Shippmans 2" als 22. und letzte WP der Rallye Australien die Power-Stage ist, bei der die schnellsten drei Fahrer Zusatzpunkte gewinnen können.