• 10.07.2010 12:01

  • von Britta Weddige

Wilson: Reifenwahl "ein Desaster"

Laut Ford-Teamchef Malcolm Wilson waren falsche Informationen der Grund dafür, warum man sich heute Vormittag in Sachen Reifen so verpokert hat

(Motorsport-Total.com) - Ford wollte am heutigen Samstag in Bulgarien eine große Aufholjagd auf die Citroëns starten, hat sich dabei aber selbst ein Bein gestellt. Bei tückischen Mischbedingungen verpokerte sich Ford bei der Reifenwahl. Während Citroën auf die weiche Mischung für feuchte Straßen setzte, wurden auf fast alle Focus WRC harte Reifen für trockenen Asphalt aufgezogen.

Titel-Bild zur News: Malcolm Wilson

Malcolm Wilson räumt ein, dass die Reifenwahl ein "großer, großer Fehler" war

Denn man war davon ausgegangen, dass die letzten feuchten Stellen schnell abtrocknen - doch das war vor allem in der ersten Prüfung am Morgen nicht der Fall. Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala hatten keinerlei Grip und rutschten über die Straßen, so schnell es ging. Die beiden verloren über eine Minute und liegen nun mit über zweieinhalb Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Sébastien Loeb auf den Plätzen fünf und sechs hinter einem Citroën-Viererpack. Dabei hatte man bei Ford Abstimmungsänderungen gefunden, die eigentlich ermutigend sind.#w1#

"Wir haben gestern anhand der Daten gesehen, dass wir konkurrenzfähig sein können, wenn es ein bisschen feucht oder rutschig ist. Aber die Chance haben wir heute Morgen weggeworfen, als wir sie hatten. Wir haben für diesen Fehler teuer bezahlt", wird Ford-Teamchef Malcolm Wilson von 'wrc.com' zitiert.

"Wir haben praktisch jede Chance weggeworfen, unsere Positionen zu verbessern." Malcolm Wilson

"Es ist ein Desaster, das ist klar", sagt Wilson über die falsche Reifenwahl. "Wir benutzen dasselbe Wettersystem wie bei früheren Rallyes und leider wurden dabei nicht die lokalen Regenschauer verzeichnet. Wir hatten lange Diskussionen und natürlich auch Beobachter draußen an der Strecke. Wir hatten nicht die richtigen Informationen und haben unsere Entscheidung aufgrund der Informationen getroffen, die wir hatten. Keine Frage - das war ein großer, großer Fehler".

Auch wenn der Nachteil in der zweiten Prüfung nicht mehr ganz so massiv war, ist das Kind laut Wilson schon in den Brunnen gefallen: "Man kann den Rückstand, den wir uns in der ersten Prüfung eingefahren haben, nicht mehr wettmachen. Der Schaden ist da. Das war's - wir haben praktisch jede Chance weggeworfen, unsere Positionen zu verbessern."