Wilson: Ford-Nachricht war ein Schock

M-Sport-Chef Malcolm Wilson musste den Ford-Rückzug erst verdauen - Nun wird am Programm für die kommende Saison gearbeitet

(Motorsport-Total.com) - Am Montag verlautbarte Ford die Entscheidung, dass man sich zum Jahresende werksseitig aus der Rallye-WM zurückziehen wird. M-Sport wird daher künftig ein reines Privatteam sein und es mit den Werksteams von Citroen und Volkswagen aufnehmen müssen. Auch im nächsten Jahr wird M-Sport den Ford Fiesta RS WRC einsetzen. Die Basis des Autos wird weiterhin von Ford kommen, aber den Einsatz und die Entwicklung muss künftig M-Sport alleine stemmen. Kurz nach der Ford-Ankündigung wurde auch offiziell bekannt, dass Jari-Matti Latvala das Team Richtung Volkswagen verlassen wird. In zweieinhalb Monaten fängt mit der Rallye Monte Carlo bereits die nächste Saison an.

Titel-Bild zur News: Malcolm Wilson

Malcolm Wilson muss sein M-Sport-Team für 2013 neu aufstellen Zoom

M-Sport bleibt zur Vorbereitung nicht viel Zeit. Das Team ist in der britischen Grafschaft Cumbria beheimatet. In der Dovenby-Hall arbeiten rund 230 Mitarbeiter am Rallye-Projekt. M-Sport ist in dieser Region einer der Wirtschaftsmotoren und in der Bevölkerung hoch angesehen. Die Nachricht von Ford kam wie ein Schock. Die Stimmung am Montagabend in den Pubs kann man sich vorstellen. "Es war ein totaler Schock", wird M-Sport-Chef Malcolm Wilson von 'Autosport' zitiert.

"Abgesehen von fünf eingeweihten Leuten wusste es niemand, niemand sah es kommen. Man kann aber kaum glauben, wie gut sich alle von der Nachricht erholt haben. Ich bin berührt, welche Unterstützung wir innerhalb der Firma und außerhalb von M-Sport erhalten haben. Wir haben zehn Mal mehr Nachrichten erhalten als bei unserem WM-Sieg. Es war unglaublich." Nun geht es um die Zukunft. Die Uhr tickt. Der Fiesta RS WRC ist ein konkurrenzfähiges Produkt und auf Augenhöhe mit dem Citroen DS3 WRC.

Den Unterschied machte in erster Linie Ausnahmekönner Sebastien Loeb. "Wir haben ein tolles Produkt und müssen jetzt noch härter arbeiten", sagt Wilson. Die Finanzierung für 2013 muss auf die Beine gestellt werden. Wilson gab gegenüber 'Autosport' auch zu, dass er in Zukunft auch offen für andere Hersteller wäre.