• 30.09.2016 13:31

Vorjahressieger Latvala fängt sich frühen Rückstand ein

Sebastien Ogier holt auf Korsika die Kohlen für Volkswagen aus dem Feuer - Bei seinen Teamkollegen Mikkelsen und Latvala läuft die erste Schleife nicht nach Plan

(Motorsport-Total.com) - Sven Smeets Anspannung dürfte sich nach den ersten beiden Wertungsprüfungen der Rallye Frankreich gelöst haben. "Ich bin ein bisschen nervös. Schließlich möchte ich nicht mit einer Niederlage starten", hatte der neue Volkswagen-Motorsportdirektor vor dem Start gegrübelt. Am Freitagmittag führt Weltmeister Sebastien Ogier im Polo R WRC schon mit 14,7 Sekunden vor Kris Meeke (Citroen). Und es sieht nicht so aus, als würde Volkswagen auf der Mittelmeerinsel Korsika die von Smeets befürchtete Niederlage kassieren.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat nach zwei Prüfungen schon 32,1 Sekunden Rückstand Zoom

"Ich bin die erste Prüfung etwas vorsichtig angegangen, auch mein Aufschrieb war ein wenig konservativ. Aber ich wollte keinen Fehler machen oder meine Reifen zu stark strapazieren. Schließlich war die erste WP gleich mal 50 Kilometer lang. Dass ich trotzdem Schnellster war, hat mich selbst ein wenig gewundert", berichtet Ogier, der auf dem Weg von Acqua Doria nach Albitreccia rund vier Sekunden schneller war als Meeke.

Auf der mit 29 Kilometer vergleichsweise kurzen WP2 legte Ogier ein paar Kohlen nach und distanzierte den Zweitschnellsten - dieses Mal Thierry Neuville (Hyundai) - um volle 8,7 Sekunden. Ein ungewöhnliches Problem bremste Teamkollege Andreas Mikkelsen. "Mein linker Fuß fühlt sich an, als wäre er eingeschlafen. Das behindert ein bisschen das Gefühl auf der Bremse", berichtet der Norweger, der wie alle Toppiloten mit dem linken Fuß bremst.

Mikkelsen ist nach zwei Prüfungen Sechster mit 30,5 Sekunden Rückstand auf Ogier. "Ich hoffe, nach einer Massage in der Mittagspause fühle ich mich besser." Nicht zufrieden war auch Vorjahressieger Jari-Matti Latvala im dritten Polo R WRC, mit 32,1 Sekunden Rückstand zur Mittagspause nur Siebter. "Meine Fahrwerksabstimmung ist nicht optimal. Sie hat beim Test gut funktioniert, aber heute passt es irgendwie nicht zusammen", rätselt der Finne. "Außerdem ist mein Streckenaufschrieb zu vorsichtig. So was kostet Zeit."

Rund 70 Prozent der Strecke sind neu im Vergleich zu 2015. Die Fahrer können also nur auf einem kleinen Teil der Strecke auf Erfahrungen und Aufschriebe aus 2015 zurückgreifen. In der Mittagspause in Porticcio steht kein reguläres Service auf dem Programm. Lediglich neue Reifen werden aufgezogen, außerdem können die Fahrer mit Bordwerkzeug kleinere Abstimmungskorrekturen vornehmen. "Ich werde die Einstellung der Stoßdämpfer ein wenig verändern", verrät Ogier. "Außerdem freue ich mich jetzt aufs Mittagessen."