• 26.12.2013 08:16

Videorückblick: Die Erfolgssaison von Ogier & Volkswagen

Sebastien Ogier und Volkswagen drückten der Rallye-Saison 2013 ihren Stempel auf - Ein Video-Rückblick auf die beeindruckende Erfolgsserie

(Motorsport-Total.com) - "2013 wollen wir aus eigener Kraft um Top-Drei-Platzierungen kämpfen" - so hatte Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito vor gut einem Jahr die Ziele seines Teams in der Premieren-Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft beschrieben. Heute muss man dem Team aus Hannover attestieren, dass dies gelungen ist - allerdings schon gleich bei der ersten Rallye des Jahres. Was dann folgte, war eine Saison, wie sie wahrscheinlich nicht einmal die größten Optimisten im Hause Volkswagen für möglich gehalten hätten. Ein Rückblick auf den beeindruckenden Erfolgslauf:

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier war der gefeierte Star der WRC-Saison 2013 Zoom

Absolut "Monte": Volkswagen hat ein beeindruckendes Debüt in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft gezeigt. Bei der härtesten Ausgabe der Rallye Monte Carlo der vergangenen Jahre führten Ogier/Ingrassia den Polo R WRC bei seinem ersten Wettbewerbseinsatz zu Rang zwei. Bei widrigen Mischbedingungen mit einem Wechsel aus Schnee, Eis und nassem Asphalt sowie bei strahlendem Sonnenschein, dichtem Nebel und Dauerregen gelangen Ogier/Ingrassia beim Klassiker durch die französischen Seealpen zwei Prüfungsbestzeiten.

Hinter den neunmaligen Weltmeistern Sebastien Loeb/Daniel Elena erzielten Ogier/Ingrassia von Beginn an Top-Zeiten - und erreichten die Podiumsplatzierung beim Debüt des Polo R WRC damit auf Anhieb aus eigener Kraft. Ihre Teamkollegen Latvala/Anttila lagen bis kurz vor "Monte"-Ende ebenfalls auf Top-Fünf-Kurs, mussten aber den extrem schwierigen Bedingungen mit Schneematsch und Eisplatten Tribut zollen und schieden nach einem Ausrutscher auf der legendären Prüfung über den Col de Turini aus.

Ein Meilenstein für Volkswagen im Motorsport: Ogier/Ingrassia haben mit dem Polo R WRC die Rallye Schweden gewonnen. Damit übertraf Volkswagen die eigenen Erwartungen an die Debüt-Saison schon jetzt bei weitem. Bereits bei seinem zweiten Wettbewerbseinsatz setzte sich das 315 PS starke World Rally Car aus Wolfsburg auf Eis und Schnee gegen starke Konkurrenz durch - unter anderem gegen den neunmaligen Weltmeister Loeb (Citroen).

Elf von 22 möglichen Prüfungsbestzeiten - Ogier/Ingrassia setzten sich von Beginn an die Spitze des Gesamtklassements, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgaben. Den Grundstein für den Erfolg setzte er bereits in der Qualifikation am Donnerstag, als er sich mit seiner Bestzeit gleich sieben Plätze besser positionierte als der Serienweltmeister. Loebs Rückstand im Ziel am Sonntag: 41,8 Sekunden. Das herausragende Mannschaftsergebnis für Volkswagen komplettierten Latvala/Miikka Anttila im zweiten Polo R WRC mit Rang vier.

16 Prüfungsbestzeiten, viereinhalb Minuten Vorsprung: Ogier hat dritten Saisonlauf gewonnen. Höhe, Hitze, hunderttausende Fans - gemeinsam mit seinem Beifahrer Ingrassia dominierte Ogier die Rallye Mexiko von Beginn an und feierte damit den zweiten Saisonsieg nach dem Gewinn der Rallye Schweden. Bis auf sieben der insgesamt 23 Wertungsprüfungen entschied das Volkswagen-Duo alle weiteren für sich und bewies in seiner Schnelligkeit eine enorme Konstanz: Dank Ogier-Faktor rangierte der Polo R WRC mit der Startnummer 8 stets unter den besten Vier der Prüfungszeiten. Als Tüpfelchen auf dem i sicherte sich Ogier die Bestzeit in der Power Stage und damit drei weitere Zähler in der Rallye-WM-Wertung.

Latvala/Anttila im zweiten Polo R WRC bewiesen ebenfalls ihre fahrerische Stärke. Nachdem sie am zweiten Rallye-Tag nach wenigen Metern mit viel Pech das Auto abstellen mussten, kehrten sie mit einem Start unter Rally-2-Reglement am Samstag und Sonntag eindrucksvoll zurück. Sechs von zehn möglichen Top-3-Zeiten gingen am dritten und vierten Tag an die beiden Finnen im Polo R WRC mit der Startnummer 7. Das Meisterstück lieferte Latvala auf der Power Stage ab: Als Dritter sammelte er einen Zusatzpunkt für die Rallye-WM - obwohl er den Nachteil ausgleichen musste, als Erster auf die verschmutzte Strecke zu gehen.

Triumph an der Algarve, gleich zwei Volkswagen-Piloten auf dem Podium: Ogier/Ingrassia haben die Rallye Portugal vor Mikko Hirvonen (Citroen) und ihren Volkswagen Teamkollegen Latvala/Anttila gewonnen. Die zweite Schotter-Rallye der Saison forderte Mensch und Material auf das Äußerste. Die Bedingungen mit teils schmalen, verwundenen Passagen auf grobem, steinigem Untergrund, aber auch mit schnellen Vollgas-Abschnitten, stellten die härtesten der bisherigen Saison dar. Ogier startete durch eine Erkrankung geschwächt in die vierte Rallye des Jahres, und ging bereits am ersten Tag knapp in Führung.

Mit vier Prüfungsbestzeiten baute er die Spitzenposition am Samstag aus, und ließ sie sich bis zum Schluss nicht mehr nehmen. Der Abschlusstag begann mit einem Adrenalinschub für den WM-Führenden: Die Kupplung zwischen Vorder- und Hinterachse, die den Einsatz der Handbremse in engen Kehren ermöglicht, schloss zeitweilig nicht und bremste ihn ein. Nach dem anschließenden Service wurde der Polo R WRC mit der Startnummer 8 jedoch in perfektem Zustand wieder auf die Wertungsprüfungen geschickt.

Volkswagen hat in Argentinien ein weiteres erfolgreiches Wochenende in der Rallye-Weltmeisterschaft gefeiert und den Vorsprung in Fahrer- und Beifahrer-Weltmeisterschaft ausgebaut sowie die Führung in der Herstellerwertung behauptet. Mit Rang zwei und drei hinter Rekordweltmeister Loeb feierten Ogier/Ingrassia beim fünften Lauf mit dem Polo R WRC den fünften Podestplatz in der Rallye-WM. Latvala/Anttila kämpften sich am Finaltag in Argentinien um eine Position auf den dritten Platz vor und trugen mit ihrem zweiten Podestplatz der laufenden Saison zum Teamerfolg bei.

Über die gesamte Rallye entwickelte sich ein packender Kampf um den Sieg. Hauptdarsteller: Ogier im Polo R WRC und Loeb. Ogier übernahm mit fünf Prüfungsbestzeiten früh die Führung im Gesamtklassement, die er allerdings angesichts eines Fehlers einbüßte. Auf der siebten Wertungsprüfung verpasste Ogier einen Bremspunkt, rutschte neben die Strecke und musste zurücksetzen - 40 Sekunden Zeitverlust und die Vorentscheidung im Zweikampf "Seb vs. Seb".

Erfolgsstory in Blau: Latvala/Anttila haben mit dem Polo R WRC die Akropolis-Rallye in Griechenland gewonnen. Der vierte Saisonsieg von Volkswagen beim sechsten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft markierte den ersten Triumph von Latvala/Anttila mit Volkswagen. Zwei weitere Punkteresultate für das Werksteam aus Wolfsburg sorgten ebenfalls für Jubel: Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula erkämpften sich mit einem eindrucksvollen Schlussspurt Rang vier - beim erst dritten Auftritt mit dem Polo R WRC. Ogier/Ingrassia verteidigten mit einer Aufholjagd auf Rang zehn ihre Führung in der Fahrer- und Beifahrer-Wertung der Rallye-WM. Volkswagen führt obendrein die Hersteller-WM weiter an.

Siebte Rallye, fünfter Sieg: Volkswagen dominiert zur Halbzeit die Rallye-Weltmeisterschaft. In der nach der Formel 1 prestigeträchtigsten WM im Automobil-Rennsport hat das Werksteam die Führung deutlich ausgebaut. Ogier/Ingrassia gewannen mit dem Polo R WRC auf Sardinien mit 1:16,8 Minuten Vorsprung auf den nächsten Verfolger, Thierry Neuville (Ford). Damit bauten die beiden Franzosen ihren Vorsprung in der Fahrer/Beifahrer-Wertung auf 64 Punkte aus.

Ihre Volkswagen Teamkollegen Latvala/Anttila erkämpften sich mit einem eindrucksvollen Schlussspurt als Dritte ebenfalls einen Platz auf dem Podium und das, obwohl sie in der Auftaktprüfung ein Reifenschaden auf Position zwölf zurückgeworfen hatte. Damit sicherten die beiden Finnen Platz zwei in der Fahrer/Beifahrer-WM und trugen entscheidend dazu bei, dass die 315 PS starken Allradler aus Wolfsburg die Führung in der Hersteller-Weltmeisterschaft weiter vergrößerten.

Ogier/Ingrassia haben in der Rallye-Weltmeisterschaft mit Volkswagen ihren fünften Saisonsieg gefeiert - und dabei einen großen Schritt in Richtung WM-Titel gemacht. Mit Tempo 180 durch die Wälder Finnlands, Sprünge bis zu 60 Meter und immer zwischen den allgegenwärtigen Bäumen entlang: Die Rallye-WM bot hunderttausenden begeisterter Fans in Finnland großen Sport - und an den ersten beiden Rallye-Tagen eine permanent wechselnde Führung im Gesamtklassement.

Mit dem sechsten Triumph eines Polo R WRC bei dessen achten Rallye-Einsatz bauten Ogier und Ingrassia die Führung in der Fahrer- und Beifahrerwertung auf 90 Zähler aus. In der Herstellerwertung vergrößerte Volkswagen ebenfalls die seinen Vorsprung. Latvala/Anttila trugen als 17. im Polo R WRC mit sechs Zählern dazu bei. Ihre Teamkollegen Mikkelsen/Markkula beendeten ihre Heimrallye auf Position zehn - und sammelten damit einen WM-Zähler.

Volkswagen hat ausgerechnet beim Heimspiel erstmals seit dem Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft im Januar 2013 die eigenen Ziele verpasst. Nach zuvor sechs Siegen bei acht Läufen und Podiumsresultaten bei bisher allen Auftritten in der WM verfehlte Volkswagen bei der Rallye Deutschland einen Podestplatz. Und das, obwohl sowohl die Führenden in der Fahrer- und Beifahrer-WM, Ogier/Ingrassia, als auch Latvala/Anttila vor etwa 200.000 heimischen Fans mit dem Polo R WRC jeweils in Führung gelegen hatten.

Volkswagen zieht nach der Rallye Deutschland dennoch eine positive Bilanz: Acht der 15 ausgetragenen Wertungsprüfungen gingen bei der Wettbewerbspremiere des Polo R WRC bei einer reinen Asphalt-Rallye nach Wolfsburg. Mindestens ein Volkswagen-Fahrer beendete die Sonderprüfungen dabei stets unter den Top 3. Der Sieg bei der Rallye Deutschland ging an Dani Sordo. Citroen bleibt damit seit knapp zehn Jahren auf Asphalt ungeschlagen. Latvala/Anttila beendeten den neunten Saisonlauf auf Platz sieben, Ogier/Ingrassia auf Rang 17.

19 Prüfungen gewonnen, maximale Punktausbeute erreicht und dem WM-Titel zum Greifen nah gekommen - Ogier/Ingrassia fuhren in Australien die Rallye ihres Lebens und feierten ihren sechsten Saisonsieg . Die zehnte Saisonrallye in Down Under sparte das sportliche Drama bis zur buchstäblichen letzten Minute auf. Auf den letzten 15 Kilometern der Power Stage verhinderten zwei Reifenschäden von Konkurrenten den möglichen Titelgewinn von Ogier/Ingrassia - obwohl das Duo absolut fehlerlos blieb. Am Ende fehlte ein einziger Punkt zum frühzeitigen Titelgewinn: Vor dem kommenden Lauf in Frankreich liegen Ogier/Ingrassia 83 Punkte vor ihrem ärgsten Verfolger Neuville.

22 Wertungsprüfungen, 19 Bestzeiten, zwei Mal Zweiter - Ogier und Ingrassia riefen in Australien ihre bislang beste Saisonleistung ab - und sicherten sich so den dominantesten Sieg der Saison. Noch beeindruckender: Gegenüber der idealen Kombination aller Bestzeiten verloren Ogier/Ingrassia gerade einmal 1,8 Sekunden. In Australien stellten sich die Teams dabei unterschiedlichsten Bedingungen: Technische, enge und verwundene Abschnitte charakterisierten den ersten, offeneres Gelände den zweiten und extrem schnelle Abschnitte durch den Regenwald den dritten Rallye-Tag.

Die Weltmeister-Krönung beim Heimspiel, ein grandioser Rallye-Thriller und ein großer Schritt für Volkswagen: Die Rallye Frankreich geht als eine der größten in die Geschichte des Rallye-Sports ein. Die Chronologie der Ereignisse: Am Donnerstag feierte das Volkswagen-Duo Ogier/Ingrassia (F/F) im Polo R WRC den Gewinn des Fahrer- und Beifahrertitels. Bis zum Samstag spitzte sich das Rennen um den Sieg bei der Rallye-Frankreich auf den spannendsten Showdown in der Rallye-WM-Geschichte zu.

Und am Sonntag vergrößerte Volkswagen mit dem siebten Laufsieg von Ogier/Ingrassia sowie Platz drei für Latvala/Anttila den Vorsprung in der Herstellerwertung auf 80 Zähler. Bei den beiden abschließenden Rallyes in Spanien und Großbritannien sind in dieser wichtigen WM-Wertung noch maximal 86 Punkte zu vergeben. Mikkelsen/Paul Nagle beendeten im dritten Polo R WRC die Rallye Frankreich auf der siebten Position.

Bereits nach der ersten Wertungsprüfung der Rallye Frankreich standen Ogier/Ingrassia als neue Weltmeister in der Fahrer- und Beifahrerwertung fest. Nach dem Resultat der Power Stage, in der Zusatzzähler für die ersten 3 vergeben werden, waren Ogier/Ingrassia von ihren letzten verbliebenen Meisterschaftsgegnern, Neuville/Nicolas Gilsoul (Ford) nicht mehr von der Spitze des Gesamtklassements zu verdrängen. Ogier/Ingrassia lösten bei Ihrer Heimrallye damit die Rekordweltmeister Loeb/Daniel Elena ab und feierten erstmals in ihrer Karriere den Titel. Ebenfalls eine Premiere: Noch nie in der Geschichte der Rallye-WM gelang es einem Fahrer/Fahrer-Duo beim Debüt eines Herstellers in der WRC, auf Anhieb die Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Im Hause Volkswagen kann die nächste WM-Party starten. Nachdem sich Ogier und Ingrassia schon bei der Rallye Frankreich den Fahrer- und Beifahrertitel gesichert hatten, gewann Volkswagen bei der Rallye Spanien auch die Weltmeisterschaft der Hersteller. Damit räumen die Niedersachsen in ihrem ersten Jahr in der Rallye-Weltmeisterschaft gleich alle drei Titel ab - und das standesgemäß. Durch Ogier und Latvala gelang Volkswagen in Spanien ein Doppelsieg. Für den neuen Weltmeister war es der achte Sieg im zwölften Saisonlauf.

Volkswagen hat das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft mit einem weiteren sportlichen Höhepunkt beendet. Das Ergebnis zum Abschluss der Saison: Ogier/Ingrassia vor Latvala/Anttila, Mikkelsen/Markkula Fünfte - in Wales erreichten die drei Werksduos im Polo R WRC das beste Teamergebnis bisher und gewannen 16 von 22 Prüfungen sowie 41 von 66 möglichen Top-3-Resultaten. Volkswagen setzte damit einer überraschend-überragenden Saison ein letztes Sahnehäubchen auf.

Feierliche Krönung einer unglaublichen Saison: Der Volkswagen-Vorstand für Technische Entwicklung, Dr. Heinz-Jakob Neußer, und die Rallye-Weltmeister Ogier und Ingrassia bekamen Anfang Dezember in Paris die WM-Trophäen überreicht. Bei der glamourösen Abschluss-Gala in Paris überreichte FIA-Präsident Jean Todt persönlich die Trophäen an die Volkswagen-Mannschaft. Auch Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und die Langstrecken-Weltmeister von Audi nahmen ihre Ehrungen im spektakulären Filmstudio "Cite du Cinema" des Hollywood-Starregisseurs Luc Besson entgegen.