• 17.08.2007 18:22

  • von Britta Weddige

SS6: Duval gewinnt erste Etappe

Francois Duval liegt nach der ersten Etappe an der Spitze der Rallye Deutschland, Sébastien Loeb mit 1,3 Sekunden Rückstand Zweiter vor Marcus Grönholm

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung darüber, wer die erste Etappe der ADAC Rallye Deutschland gewinnen könnte, fiel wirklich erst ganz am Schluss. Francois Duval, der in dieser Saison seinen ersten WM-Lauf im Citroën Xsara von Kronos absolviert, machte es spannend. Als Zweitplatzierter mit einem Rückstand von 1,7 Sekunden auf Spitzenreiter Sébastien Loeb ging der Belgier in die letzte Wertungsprüfung des Tages, "Schönes Moselland 2". Bei den ersten Splitzeiten der 21,47 Kilometer langen Prüfung lag er noch hinter Loeb, doch dann drehte er im letzten Teil noch auf und ging am Weltmeister vorbei.

Titel-Bild zur News: Francois Duval

Francois Duval schnappte sich in letzter Sekunde den Etappensieg

Duval holte sich zwar nicht die Prüfungsbestzeit, die ging an Subaru-Pilot Chris Atkinson. Die zweitschnellste Zeit reichte dem Belgier aber, um die Gesamtführung zu übernehmen. 1,3 Sekunden Vorsprung hat er nach dem ersten Tag auf den nun zweitplatzierten Loeb im Citroën C4. "Ich bin sehr happy, wir haben viel gearbeitet und ich bin sehr happy", wiederholte Duval im Ziel immer wieder. "Morgen ist ein neuer Tag, aber jetzt bin ich happy."#w1#

Loeb räumt falsche Reifenwahl ein

Der fünfmalige Deutschland-Sieger Loeb räumte im Ziel offen ein, bei den Reifen völlig daneben gegriffen zu haben. "Ich hatte nasse und feuchte Bedingungen erwartet und habe deshalb weiche Reifen genommen", sagte er. Stattdessen aber war es trocken geblieben: "Dafür waren die weichen Reifen gar nicht schlecht, wir haben trotz der falschen Wahl nicht allzu viel Zeit verloren, weil der Reifen so gut war. Morgen werden wir es besser machen." Zeit verloren hatte Loeb auch schon am Vormittag: Da ließ er in einer Haarnadelkurve rund fünf Sekunden liegen, weil seine Handbremse blockierte.

Sein WM-Rivale Marcus Grönholm beendete den Tag auf dem dritten Platz. Am Morgen hatte der Finne noch nicht genügend Vertrauen in sein Auto und klagte über mangelnden Grip. Das kostete ihn gleich in der ersten Prüfung über zehn Sekunden. Am Nachmittag lief es besser, der Ford-Werkspilot hat jetzt 17,4 Sekunden Rückstand auf den Führenden Duval und 16,1 auf seinen Hauptkonkurrenten Loeb.

Grönholm verspricht Attacke in Baumholder

Anders als der Franzose hatte Grönholm bei der Reifenwahl wieder einmal ein goldenes Händchen: "Ich hatte genau die richtigen Reifen drauf", berichtete der Finne, der sich für die zweithärteste Mischung entschieden hatte. "Ich bin jetzt wieder näher dran. Die Lücke ist zwar noch recht groß, aber ich werde morgen pushen. Vor allem in Baumholder werde versuchen, richtig aufzuholen."

Auf Platz vier hinter Grönholm lag bis zur vorletzten Prüfung Daniel Sordo im zweiten Citroën C4, doch das Auto des Spaniers blieb in der letzten WP stehen. Damit rückte Grönholms Teamkollege Mikko Hirvonen auf und beendete die erste Etappe als Vierter. "Der Nachmittag war recht gut, da habe ich mein Gefühl zurückbekommen", sagte er. "Im Allgemeinen kann ich ganz zufrieden sein, aber morgen ist ein ganz anderer Tag."

Gesamtfünfter ist nach dem ersten Tag Toni Gardemeister im Citroën Xsara von Astra Racing. Er erklärte aber danach, nicht wirklich glücklich zu sein: "Meine Zeiten sind nicht perfekt, ich weiß auch nicht genau woran das lag", so Gardemeister. "Dann hatte uch auch noch ein Getriebeproblem und konnte nicht schalten."

Subaru-Piloten wieder im Pech

Auf Gesamtrang sechs steht nach der ersten Etappe Jan Kopecky im Skoda Fabia. Der Tscheche erklärte, sein Auto funktioniere gut und er werde morgen noch mehr angreifen. Auf Platz sieben übernachtet Subaru-Pilot Xevi Pons. Seine Kollegen Chris Atkinson und Petter Solberg hatten Pech. Atkinson hatte einen tollen Tag inklusive der Bestzeit zum Abschluss, aber eine Wertungsprüfung, in denen er in Rebstöcken fest hängend über fünf Minuten verlor. Damit sind für ihn alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis dahin. "Es tut mir echt leid fürs Team", sagte der Australier am Abend. "Wir hätten aufs Podest fahren können ohne das Missgeschick." Solberg begann gut, kämpfte dann aber mit Vibrationen am Auto und fiel zurück. Er beendete den Tag auf Rang neun außerhalb der Punkteränge.

Duval hat im Kronos-Citroën die Etappe gewonnen, nicht so gut lief es bei seinem Teamkollegen, OMV-Stammpilot Manfred Stohl. Der Österreicher beendete den Tag auf Gesamtrang zehn, von seinem Traumergebnis Top 5 ist er noch etwas entfernt. "Ich bin nicht so glücklich", bilanzierte er. "Erst bin ich nicht so gut gefahren und dann habe ich die Bremsen verloren. Es kann kein so guter Tag, aber morgen wird es vielleicht besser."