SS3: Grönholm baut Vorsprung aus
Auch in der zweiten Prüfung war Marcus Grönholm der Schnellste, Daniel Sordo und Sébastien Loeb wieder dahinter, Manfred Stohl fehlt das Selbstvertrauen
(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Bestzeit in der ersten gezeiteten Wertungsprüfung konnte Marcus Grönholm in der nächsten WP seinen Vorsprung an der Spitze der Rallye Korsika leicht ausbauen. Der Ford-Werkspilot durchfuhr die 27,42 Kilometer lange "Arbellara - Aullene" in 15:34.6 Minuten. Damit war er wieder Schnellster vor den beiden Citroën-Werkspiloten Daniel Sordo und Sébastien Loeb. In der Gesamtwertung konnte Grönholm seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Sordo leicht auf 2,9 Sekunden ausbauen, Loeb liegt auf Gesamtrang drei mit 4,1 Sekunden Rückstand auf seinen WM-Rivalen.

© Ford
Marcus Grönholm konnte seinen Vorsprung leicht ausbauen
"Echt? Das ist ja sehr gut", freute sich Grönholm, als er im Ziel erfuhr, dass er seinem Verfolger leicht einteilen konnte. Er hatte nicht damit gerechnet, schon wieder die Bestzeit zu holen: "Im ersten Teil des Prüfung war die Straße richtig sch... und hatte viele Bodenwellen, deswegen bin ich da sehr vorsichtig gefahren. Aber ich bin mir sicher, dass Sébastien schon noch irgendwo was findet, wie er die Zeit wieder gut machen kann."#w1#
Das wird tatsächlich so sein - je nach Streckencharakteristik. "Es ging recht viel bergauf hier, und da ist der Ford schneller. Unser C4 ist schneller, wenn es bergab geht", erklärte Loeb einleuchtend, warum Grönholm vor ihm liegt. Und sonst? "Wir können sonst nichts gegen ihn machen. Es wird schwer werden."
Hirvonen ausgeschieden
Auf Rang vier lag nach der ersten WP Grönholms Teamkollege Mikko Hirvonen, doch in der zweiten Prüfung machte er einen seiner seltenen Fehler und blieb stehen. Für Hirvonen war damit vorerst einmal Schluss.
Viertschnellster in dieser Prüfung war Subaru-Pilot Petter Solberg mit 15:49.8 Minuten. Der Norweger klagte über Untersteuern an seinem Auto: "Der Impreza reagiert nicht so wie er sollte", berichtete Solberg. "Ich versuche mein Bestes, mal schauen." In der Gesamtwertung liegt er auf Rang fünf hinter dem Gesamtvierten Francois Duval. Der Belgier im Kronos-Citroën muss damit nur noch einen Platz gut machen, bis er sein Ziel erreicht hat - nämlich einen Podestplatz. Duval war in dieser Prüfung Fünftschnellster hinter Solberg.
Sechstschnellster war Chris Atkinson im Subaru, der am Start wegen Bremsproblemen etwas langsamer machen musste. Siebtsschnellster war Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala vor Xevi Pons (Subaru) und Jan Kopecky (Skoda). Wieder in die Top 10 gefahren ist Alessandro Bettega, der in Korsika erstmals in einem WRC unterwegs ist.
In den Punkterängen liegen hinter Grönholm, Sordo, Loeb, Duval und Solberg auch noch Chris Atkinson, Jari-Matti Latvala und Xevi Pons.
Suzuki-Pilot Bernardi achtet nicht auf Zeiten
Nicola Bernardi, der für Suzuki das WRC-Debüt fährt, holte elftschnellste Zeit und liegt in der Gesamtwertung auf Rang zwölf. "Wir sind wirklich happy", sagte der Franzose. "Wir schauen nicht auf die Zeiten, das wichtigste für uns ist, dass wir ins Ziel kommen. Soweit läuft alles gut, jetzt checken wir unser Auto im Servicepark richtig durch."
Manfred Stohl hatte einen schlechten Start in die Rallye Korsika. Während sein Kronos-Teamkollege Duval auf Rang vier liegt, war der Österreicher nach der ersten auch in der zweiten Prüfung langsam. Er liegt auf Gesamtrang 14 mit einem Rückstand von 1:45.7 Minuten auf Leader Grönholm. Wo lag das Problem? "Es gab kein Problem", sagte Stohl. "Ich habe nicht das richtige Selbstvertrauen. Ich habe einfach in den Prüfungen zuviel nachgedacht." Man kann es verstehen - in Spanien war er in der Wertungsprüfung nach einem Überschlag ausgeschieden und er muss seinen Xsara unbedingt heil ins Ziel bringen. Denn dieses Auto muss dann direkt weiter nach Japan reisen.
In Korsika steht nun der Mittagsservice an. Um 14:02 Uhr geht es weiter mit "Monti Rossu - Pila Canale". Heute Morgen musste die Prüfung abgesagt waren, weil zuviele unvernünftige Zuschauer zu nah an der Strecke standen.

