• 05.04.2009 14:00

  • von Britta Weddige

SS16/17: Loeb auf Siegkurs, Dramen auf der Piste

Vor der abschließenden Zuschauerprüfung verwaltet Spitzenreiter Sébastien Loeb seinen Vorsprung auf Mikko Hirvonen - Turbulente letzte "richtige" Prüfung

(Motorsport-Total.com) - 2,21 Kilometer trennen Sébastien Loeb noch von seinem 51. WRC-Sieg und von seinem vierten Sieg in der vierten Rallye der Saison. Vor der abschließenden Zuschauerprüfung im Algarve-Stadion führt der Citroën-Pilot mit einem Vorsprung von 24 Sekunden auf den Gesamtzweiten Mikko Hirvonen. In den beiden Nachmittagsprüfungen ging Loeb etwas vom Gas, Hirvonen konnte mit zwei Bestzeiten den Rückstand noch um sieben Sekunden verkürzen. Dem Ford-Piloten war aber schon in der Mittagspause klar, dass er sich mit Platz zwei begnügen muss.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb hat den Sieg in Portugal so gut wie in der Tasche

In der letzten "richtigen" Wertungsprüfung witterte Hirvonen aber plötzlich doch noch die Chance, an Loeb vorbeizuziehen. Denn die Splitzeiten suggerierten, dass er zwischen 14 und 16 Sekunden schneller war als der Franzose. Hatte Loeb ein Problem? Hatte er sich einen Ausritt geleistet? Im Ziel herrschte helle Aufregung, die sich erst legte, als beide Rivalen die Ziellinie überquert hatten. Da war Hirvonen nur um 2,4 Sekunden schneller als Loeb. Die Splitzeiten waren schlichtweg falsch.#w1#

"Mir war gleich klar, dass die Zeiten nicht stimmen können, denn wir haben ja keinen Fehler gemacht und hatten keine Probleme", kommentierte Loeb seelenruhig. "Ich habe zu meinem Co Daniel gleich gesagt, dass die Splits wohl falsch sind." Hirvonen jedoch konnte nicht wissen, ob bei seinem Rivalen alles normal lief oder ob er doch ein Problem hat: "Als ich die Splits gesehen habe, habe ich gleich nochmal attackiert, aber die Zeiten waren wohl leider falsch", sagte der Ford-Pilot grinsend.

Auf Platz drei liegt vor der letzten Kurz-Prüfung Daniel Sordo im zweiten Werks-Citroën. Petter Solberg konnte am Nachmittag zulegen, ihm fehlen aber als Gesamtvierten immer noch 55 Sekunden auf die Top 3. "Am Nachmittag lief es besser, es ist zwar sehr tückisch, aber es hat Spaß gemacht. Ich wusste schon vorher, dass es hier schwerer wird als auf Zypern, aber es läuft ganz gut", erklärte Solberg.

"Mir war gleich klar, dass die Zeiten nicht stimmen können." Sébastien Loeb

Hinter den Top 4 ereigneten sich auf den letzten Kilometern noch Dramen. Stobart-Youngster Matthew Wilson flog in der 17. Wertungsprüfung noch ab und verlor so seinen eigentlich sicheren fünften Platz. "Wir hatten am Anfang der Prüfung Bremspobleme, es ging aber zunächst. Dann bin ich in die Kurve gekommen und konnte plötzlich nicht mehr bremsen. Wir haben uns überschlagen und sind auf der Seite gelandet. Wir konnten zwar das Auto wieder auf die Räder stellen, aber es ging nicht mehr weiter", berichtete Wilson.

Neuer Fünfter ist Wilsons Teamkollege Henning Solberg. Mads Östberg liegt im Adapta-Subaru auf dem sechsten Rang. Citroën-Junior Conrad Rautenbach erwischte es an derselben Stelle wie Wilson. Sein Auto ging in helle Flammen auf, doch Fahrer und Beifahrer sind in Ordnung. Damit konnte Munchi's-Pilot Federico Villagra gleich zwei Plätze gut machen. Der Argentinier ist nun Siebter. Khalid Al Qassimi, der den dritten Werksford pilotiert, liegt als Achter auf dem letzten Punkterang. Die Prüfung musste unterbrochen werden, um Rautenbachs Auto zu löschen. Dicke schwarze Rauchsäulen stiegen in den Himmel.