• 31.01.2009 17:58

  • von Britta Weddige

SS14: Citroën auf dem Weg zum Doppelsieg

Sébastien Loeb führt nach dem zweiten Tag in Irland deutlich vor Daniel Sordo, Mikko Hirvonen will Platz drei sichern - Aaron Burkhart auf J-WRC-Siegkurs

(Motorsport-Total.com) - Citroën ist auf dem besten Weg, den Doppelsieg von letzten WM-Lauf in Irland 2007 zu wiederholen. Nach dem zweiten Tag führt Rekordweltmeister Sébastien Loeb mit dem deutlichen Vorsprung von 1:09.1 Minuten auf seinem Teamkollegen Daniel Sordo. Auf Platz drei liegt bereits abgeschlagen Ford-Pilot Mikko Hirvonen. Der Finne geht mit einem Rückstand von 1:21.8 Minuten auf Sordo und 2:30.9 Minuten auf Loeb in die fünf Sonntagsprüfungen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb ist in Irland auf dem Weg zu seinem nächsten Sieg

Auch der zweite Tag in Irland war alles andere als gemütlich. Es regnete den ganzen Tag über und tückische Wasserpfützen mit Aquaplaning erforderten von den Piloten höchste Konzentration. Das bekam auch Citroën-Star Loeb in der zwölften Wertungsprüfung zu spüren, als er von der Strecke rutschte, durch das Gras rodelte und danach wegen Vibrationen im Auto kurzfristig vom Gas gehen musste. Ansonsten lief es bestens für den Franzosen: In den anderen fünf Wertungsprüfungen holte er die Bestzeit.#w1#

"Ich habe einen schön großen Vorsprung, alles lief okay, ich habe keine Fehler gemacht", bilanzierte Loeb. Anders als am Auftakttag, wo er sich morgens mit Slicks einen Reifenfehlgriff leistete, war die Auswahl der Pneus heute für ihn auch kein Problem: "Das war keine Frage. Die Bedingungen sind sehr schwierig, es gibt viel Aquaplaning. Die Gravelcrews müssen hier wirklich einen guten Job leisten. Aber mit Winterreifen ist es gut, wir haben kein Problem am Auto, alles ist gut."

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen musste seine Jagd auf Daniel Sordo aufgeben Zoom

Auch Teamkollege Sordo bezeichnete den zweiten Irland-Tag als "nicht so schlecht". Er würgte zwar in der zwölften Prüfung einmal seinen Motor ab, kam aber sonst auch problemlos durch: "Ich bin noch dabei, das ist bei diesen Bedingungen das Wichtigste. Es ist sehr schwierig zu fahren, das Aquaplaning und die vielen Pfützen sind wirklich tückisch", so der Spanier.

Ford-Pilot Hirvonen hatte sich eigentlich vorgenommen, Sordo von Platz zwei zu verdrängen. Doch seine Hoffnungen darauf musste er schon am Vormittag begraben, als seine Servolenkung streikte. Der Finne verlor massiv an Boden, zwar konnte er seinen dritten Platz halten, doch das Citroën-Duo geriet außer Reichweite. Immerhin konnte Hirvonen in der zwölften Prüfung von den Problemen seiner Rivalen profitieren und die Bestzeit holen.


Fotos: WRC Rallye Irland


"Leider hatten wir heute das Problem mit der Servolenkung", ärgerte sich Hirvonen. "Ich hatte mich heute Morgen wirklich auf den Fight mit Sordo gefreut. ich wollte demn Rückstand verkürzen und morgen mit ihm weiter fighten. Aber jetzt muss ich schauen, dass ich die Punkte für den dritten Platz mitnehme und sicher und heil ins Ziel komme."

Solberg versus Atkinson

Dreieinhalb Minuten hinter Hirvonen hat sich ein heißer Kampf um Platz vier entwickelt. Noch hält Stobart-Pilot Henning Solberg diesen vierten Platz. Doch der frühere Subaru-Pilot Chris Atkinson, der in Irland für das Junior-Team von Citroën fährt, konnte mit Topzeiten am Nachmittag bis auf 4,7 Sekunden aufschließen. Solberg hatte sich vorgenommen, in die Top 5 zu fahren. Insofern ist bei ihm alles im Plan, auch wenn ihm Atkinson gefährlich wird: "Ich bin sehr, sehr happy, ich kann richtig pushen", sagte der Norweger, der eigentlich auf Schotter spezialisiert ist.

"Das sind die tückischten Bedingungen, bei denen ich je gefahren bin." Chris Atkinson

Auch Atkinson war mit seiner Aufholjagd zufrieden. Nachdem seine Teamkollegen Sébastien Ogier und Conrad Rautenbach am Morgen Probleme hatten, ist er nun der bestplatzierte Pilot aus dem Junior-Team - die beste Empfehlung, die der Arbeitssuchende geben kann. "Es war ein guter Tag. Gestern habe ich noch viel gelernt, heute konnte ich etwas mehr Gas geben", bilanzierte der Australier. "Das sind die tückischten Bedingungen, bei denen ich je gefahren bin. Und das in einem für mich ganz neuen Auto - das ist wirklich nicht einfach. Ich kann es kaum erwarten, bis ich das Auto mal im Trockenen fahren kann."

Burkhart auf J-WRC-Siegkurs

Hinter den beiden tut sich eine weitere große Lücke von über drei Minuten auf. Auf Gesamtplatz sechs hat sich Ogier wieder vorgearbeitet, der zwischenzeitlich auf den achten Platz zurückgefallen war. 37,9 Sekunden dahinter ist Stobart-Youngster Matthew Wilson Siebter, Ford-Pilot Khalid Al Qassimi hat sich bis auf den achten Platz und damit auf den letzten Punkterang verbessert.

In der Wertung der Juniorenweltmeisterschaft J-WRC ist der deutsche Suzuki-Pilot Aaron Burkhart auf Siegkurs. Er lieferte sich bisher ein enges Duell mit dem Niederländer Hans Weijs. Doch der Citroën-Pilot hatte in der letzten Prüfung einen Unfall und musste den Tag wenige Kilometer vor dem Ziel vorzeitig beenden. Zweitbester Junior ist nun Martin Prokop, der aber über vier Minuten Rückstand auf Burkhart hat.