• 23.04.2016 18:55

Rallye Argentinien 2016: Da waren's nur noch zwei

Jari-Matti Latvala und Hayden Paddon setzen sich zu Beginn der zweiten Etappe von Verfolger Sebastien Ogier ab

(Motorsport-Total.com) - Aus dem Dreikampf ist ein Duell geworden. Nach der ersten Schleife der Samstagsetappe trennen Jari-Matti Latvala (Volkswagen) und Hayden Paddon (Hyundai) nur 13,3 Sekunden. Der Rückstand von Sebastien Ogier (Volkswagen) ist dagegen bereits auf 45,6 Sekunden angewachsen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

Sebastien Ogier verlor in der längsten Prüfung die meiste Zeit Zoom

Der Weltmeister litt am Morgen stark unter seiner Rolle als Erster in der Startreihenfolge. "Da war unglaublich viel loser Schotter auf der Piste. Ich verliere bei jedem Bremsen und Beschleunigen Zeit", berichtet der Franzose. Tatsächlich büßte er alleine auf der knapp 37 Kilometer langen Wertungsprüfung "Los Gigantes" volle 24 Sekunden auf WP-Sieger Paddon ein. Ogiers Hoffnungen liegen nun auf dem Nachmittag, wenn sämtliche Prüfungen noch einmal gefahren werden. "Dann sind die Streckenverhältnisse für alle Fahrer ausgeglichener."

Latvala (Startposition sechs) und Paddon (Startposition fünf) schlugen dagegen reichlich Kapital aus der saubereren Ideallinie. "Der Morgen ist fast perfekt gelaufen", fasst Latvala bei der Einfahrt in den Mittagsservice zusammen. "Ich hatte nur einen Schreckmoment, als eine Kurve etwas stärker zumachte als erwartet. Ich habe meinen Polo R WRC komplett quergestellt, um Tempo abzubauen. Dabei hatte ich Glück, nicht in der Böschung am Streckenrand zu landen."

Ursache für die an dieser Stelle nicht passende Geschwindigkeit war offensichtlich ein "zu optimistischer" Aufschrieb. "Wir verwendeten den Schrieb aus 2011, als diese Prüfung zum letzten Mal gefahren wurde", erzählt Latvala-Copilot Miikka Anttila. "Seitdem hat sich allerdings unser System, die Kurven zu beschreiben, deutlich weiter entwickelt. Deswegen passt das Ganze manchmal nicht." In solchen Fällen diktiert der Pilot seinem Beifahrer Korrekturen - in voller Fahrt. "Natürlich stört das etwas den Rhythmus", gibt Anttila zu.


Fotos: WRC: Rallye Argentinien


Andreas Mikkelsen im dritten Polo R WRC erreichte den Mittagsservice als Vierter, 53,0 Sekunden hinter Latvala. Den Abstand zu Teamkollege Ogier konnte der Norweger am Vormittag auf weniger als die Hälfte vom Ende der ersten Etappe reduzieren. "Ich war an vielen Stellen sehr vorsichtig. Ich bin längst nicht am Limit und werde heute Nachmittag das Tempo etwas erhöhen", kündigt er an.