• 15.12.2010 10:49

  • von Stefan Ziegler

Petter Solberg: "Ich war nicht oft daheim..."

Citroën-Privatier Petter Solberg blickt zurück auf eine erfolgreiche Saison in der Rallye-WM, weiß aber noch immer nicht, wie es 2011 für ihn weitergeht

(Motorsport-Total.com) - Nur zwei Punkte fehlten Petter Solberg in der Endabrechnung der Rallye-WM (WRC) 2010 auf den zweiten Platz von Jari-Matti Latvala (Ford), doch auch mit dem dritten Platz in der Fahrerwertung darf der Weltmeister von 2003 durchaus zufrieden sein. Im Gegensatz zu Champion Sébastien Loeb und Latvala war Solberg in der abgelaufenen Saison schließlich als Privatier in der WRC am Start.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg sorgte 2010 für viel Furore, hat aber noch nichts Definitives für 2011

Und dieses Wagnis würde der norwegische Rennfahrer noch einmal eingehen, würde er die gleichen Voraussetzungen vorfinden. "Ich weiß, dass ich schnell genug bin. Ich hätte es nicht gemacht, wenn ich mir nicht im Klaren darüber gewesen wäre, dass wir um die Top 3 kämpfen könnten", gibt Solberg im Gespräch mit 'Crash.net' zu Protokoll. "Alle sagten mir, es würde schwierig werden."

Patterson fügt sich gut ins Team ein

"Ich sagte allerdings: 'Versuchen wir es.' Vorher weiß man halt nie, wie sich die Geschichte um das Budget entwickeln wird. Wenn du etwas beginnst, musst du es aber auch zu Ende bringen. Es steckt viel harte Arbeit drin und ich war nicht oft daheim", meint der 36-Jährige. Zudem musste sich Solberg während der Saison an einen neuen Copiloten gewöhnen: Phil Mills verließ das Solberg-Team.

"Er ist ein smarter Bursche und erledigt seine Arbeit sehr ordentlich." Petter Solberg

"Natürlich vermisse ich ihn, doch Chris (Patterson, Mills' Nachfolger; Anm. d. Red.) hat einen unglaublichen Job gemacht", findet Solberg. "Er ist ein smarter Bursche und erledigt seine Arbeit sehr ordentlich. Man muss sich wirklich reinknien. Ich bin ein ziemlicher Perfektionist und bei mir muss alles passen. Chris hat mich durch sein Handeln wirklich beeindruckt", hält der Ex-Rallye-Champion fest.


Fotos: Petter Solberg, WRC-Finale in Wales


Wie es für ihn weitergeht, weiß der Routinier aus Norwegen aktuell nur bedingt. Fest steht nur, dass Solberg zum Jahresbeginn bei der "Monte" in Monaco am Start sein wird - ein Peugeot 207 nach S2000-Reglement steht für ihn bereit. Damit bestreitet Solberg den Auftakt zur IRC-Saison 2011. "Das wird prima sein, um in einen Rhythmus zu kommen. Ich werde aber gleich ordentlich Druck machen."

Saisonstart bei der "Monte"

"Peugeot würde mich gerne siegen sehen. Für mich ist unterm Strich wichtig, vor dem eigentlichen Saisonstart noch ein paar Kilometer abzuspulen. Die WRC bleibt aber mein Hauptthema", stellt Solberg klar. Der Gastauftritt im Rahmen der Intercontinental Rally Challenge soll einmalig bleiben. Solberg: "Du musst einfach in der höchsten Klasse antreten - und das ist die Rallye-WM."

"Noch habe ich nichts, aber ich arbeite daran." Petter Solberg

Für eine weitere Saison in dieser Serie reicht die Planung momentan aber noch nicht aus, wie Solberg gestehen muss. "Noch habe ich nichts, aber ich arbeite daran. Ich hoffe, in der verbleibenden Zeit ein Paket zu schnüren. Das möchte ich baldmöglichst umsetzen. Bislang habe ich noch keine Sponsoren und auch die anderen Dinge noch nicht beisammen. Aber macht euch diesbezüglich keine Sorgen."

"Ich gebe Vollgas und alles kann passieren. Ich bin offen für alles", meint Solberg. Alternativen zur Rallye-WM wären denkbar, sollte es damit nicht klappen. "Ich weiß, dass man mich in Le Mans haben will. Einige GT-Teams haben bereits ihr Interesse bekundet", erklärt der Norweger. "Vielleicht gehe ich auch nach Amerika. Jetzt kümmern wir uns erst einmal um die WRC, dann schauen wir weiter."