• 12.01.2008 13:34

  • von Harry Miltner

Pastrana will der nächste Amerikaner in der WRC sein

Ex-Freestyle-Superstar Travis Pastrana will in Zukunft in zwei gegen vier Reifen tauschen und in der WRC-Serie fahren

(Motorsport-Total.com) - Der 24-jährige Amerikaner Travis Pastrana möchte unbedingt in die WRC-Serie einsteigen. Der Ex-Motorradfahrer hat unzählige Pokale in seinem Haus in Maryland stehen, holte sich vor zehn Jahren die Freestyle-WM, später Titel im Supercross, Freestyle Motocross und in der Supermoto-Serie.

Titel-Bild zur News: Travis Pastrana

Travis Pastrana will in Zukunft auch in der WRC-Serie über Erfolge jubeln

Neben Erfolgen säumten auch zahlreiche Verletzungen seine Karriere. "Neun Operation am linken, acht am rechten Knie, zwei am Rücken, zwei am Ellbogen, drei am Handgelenk und eine an der Schulter hab ich schon hinter mir", nimmt Pastrana, der im Freestyle etwa den Doppelrückwärtssalto einführte, die Verletzungen locker.#w1#

Im Londoner Wembley Stadion fuhr Pastrana gemeinsam mit NASCAR-Champion Jimmie Johnson für seine Heimat beim Race of Champions. Er will zwar das Motorradfahren nicht aufgeben, konzentiert aber nun 90% seiner Aufmerksamkeit darauf, es in die Rallye Weltmeisterschaft zu schaffen und den Sport in den USA populär zu machen.

Pastrana und Co-Pilot Christian Edstrom gewannen die letzten beiden Rallye America Titel auf einem Subaru WRX STI. Um weitere Erfahrung zu sammeln fuhr Pastrana 2007 in drei WRC Events in der PWRC-Klasse. Platz fünf in Mexiko war dabei sein bestes Ergebnis, die höchste Platzierung eines Amerikaners in einer WRC Rallye seit John Buffums drittem Platz bei der Acropolis Rallye 1988. Pastrana wurde noch 10. in Argentinien und 11. in Wales.

"Ich denke nur mehr ans Rallyefahren. Um ehrlich zu sein, dachte ich, ich hätte eine Chance in der PWRC-Klasse nächste Saison. Nachdem ich die U.S. Rallye-Meisterschaft gewonnen habe, war ich sicher schon bereit zu sein. Aber dem ist nicht so. Ich denke, ich muss noch zwei Jahre warten."

Buffum unterstützt das Team in Reifenwahl und Chassis-Setup, und er ist von Pastranas "Entschlossenheit, Fahrgefühl und Mut" beeindruckt. Der beste amerikanische Rallyepilot aller Zeiten ist sich aber über die Erfolgschancen seines Schützlings "noch nicht ganz sicher. In Amerika war er klar der Beste. Aber er braucht mehr Erfahrung."

Besondere Probleme bereiteten Pastrana bisher die Streckennotizen. "Es geht im Endeffekt immer um Erfahrung. Ich bin nicht glücklich, wenn ich nicht vorne bin. Ich war mir in den ersten beiden [PWRC] Rallys nicht sicher, ob meine Notizen stimmen. Da fehlt mir die Erfahrung. Wenn nur einmal was nicht stimmt, glaubt man nicht daran und fährt vorsichtiger. Man weiß ja nicht, ob man bei der nächsten Kurve nicht mit 200 km/h über die Klippe rauscht. Wenn es nach einer rechten drei aussieht und der Beifahrer sagt es käme eine linke sechs, dann kanns eng werden."

Pastrana wird am 25. Jänner wieder bei der Rallye America starten, aber auch wieder bei drei PWRC Events dabei sein. "Wenn ich jetzt schon gut genug wäre, würde ich heute starten. Die besten Piloten sind zwischen 30 und 40, also habe ich noch viel Zeit und auch viel zu Lernen! Aber das ist, wo ich sein will."