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Ogier: "Ich muss Jari-Matti gratulieren"
Sebastien Ogier erkennt seine Niederlage in Argentinien an und gratuliert seinem Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala - Für die WM ist Platz zwei sehr wichtig
(Motorsport-Total.com) - Es kommt nicht oft vor, dass sich Sebastien Ogier im direkten Duell einem Teamkollegen geschlagen geben muss. So geschehen bei der Rallye Argentinien. Der Weltmeister wollte unbedingt diese Rallye gewinnen, denn dort fehlte und fehlt ihm weiterhin der Sieg. Allerdings musste Ogier anerkennen, dass sein Volkswagen-Teamkollege Jari-Matti Latvala besser unterwegs war. Er akzeptierte seine Niederlage, merkte aber gleichzeitig auch an, wie schwierig ein Sieg in der Rallye-WM ist. Angesichts seiner zahlreichen Erfolge wirken Siege oft spielerisch leicht.

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Sebastien Ogier ist schlussendlich mit seinem zweiten Platz zufrieden Zoom
"Das war das zweitbeste Resultat, das ich erreichen konnte", sieht es Ogier realistisch. "Hier 21 Punkte geholt zu haben, ist nicht schlecht. Ich habe nur fünf Punkte auf Jari verloren. Wenn man an die WM denkt, dann ist das wirklich nicht schlecht." Zusätzlich zu seinem zweiten Platz sicherte sich der Franzose auch die drei Bonuspunkte in der Power Stage. In dieser Disziplin ist der Weltmeister eine Klasse für sich.
Zum dritten Mal in Folge stellte Ogier die Bestzeit in der Power Stage auf. Insgesamt sammelte er schon elf Bonuspunkte in dieser Saison. Das entspricht fast der Hälfte seines Vorsprungs von 24 Zählern auf Latvala. "Natürlich hätte ich hier gerne gewonnen, aber ich muss wiederholen, dass ich so harte Rallyes nicht mag. Das ist die härteste Rallye im Kalender, also ist es für mich keine große Sache, dass ich nicht gewonnen habe."
"Wir hatten trotzdem eine gute Pace und bei diesen schwierigen Bedingungen haben wir uns dazu entschieden, nicht ans Limit zu gehen. Ich möchte aber nicht sagen, dass Jari-Matti deswegen gewonnen hat. Er hat diesen Sieg mit Miikka (Anttila, Co-Pilot; Anm. d. Red.) verdient. Sie haben fantastisch gearbeitet, aber auch das Team, denn wir hatten zwei sehr starke Autos. Es gab überhaupt keine Probleme", betont Ogier die Qualität des Polo R WRC. "Wenn man diese Wetterbedingungen sieht, dann ist das außergewöhnlich."
"Mit dem Ende dieser Rallye bin ich zufrieden, obwohl man weiß, dass ich nicht gerne Zweiter werde. An diesem Wochenende war es aber kein schlechtes Resultat." Ogier attackierte am Samstag, doch Latvala behielt die Oberhand. Wann realisierte der Franzose, dass er das Duell nicht gewinnen kann? "Ich hasse die Prüfung 'Mina Clavero'. Es ist nicht meine Prüfung. Wenn man dort pusht, dann wird es zu einer Lotterie. Ich wollte dort nicht pushen. In den ersten drei Prüfungen war ich richtig langsam."

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Im Nebel sicherte sich Sebastien Ogier die drei Bonuspunkte in der Power Stage Zoom
"Dann habe ich in der Power Stage angegriffen, damit ich die Bonuspunkte bekomme. Ich bereue nicht, dass ich nicht gepusht habe. Ich akzeptierte den zweiten Platz. Ich habe die Rallye nicht am Sonntag verloren, sondern schon davor. Am ersten Tag war meine Performance nicht so schlecht, obwohl ich Nachteile hatte, weil ich die Strecken sauber fahren musste", analysiert Ogier seine Rallye. "Am zweiten Tag wären wir ohne meinen Reifenschaden ziemlich gleichauf gewesen."
"Wir hätten wie verrückt für den Sieg pushen müssen. Dann wären vielleicht beide Autos nicht ins Ziel gekommen. Für Volkswagen ist es auf diese Art besser gewesen." Der Doppelerfolg spiegelt sich auch im WM-Stand wieder. Volkswagen hat bereits 97 Punkte Vorsprung auf Citroen. Die Titelverteidigung ist praktisch nur noch Formsache. Als es am Ende um die Bonuspunkte ging, sicherte sich Ogier diesen kleinen Vorteil.
Es war aber schwierig, denn in WP14 hing dichter Nebel. Dazu war es nass und extrem matschig. "Nach der ersten Schleife habe ich gesagt, dass ich sehr langsam gefahren bin. Ich nahm mir Zeit und markierte alle kniffligen und matschigen Stellen", berichtet Ogier seine Herangehensweise. "Im ersten Abschnitt der Prüfung war es dann nicht so schlecht. Nach der ersten Zwischenzeit lag ich vorne und ich sagte mir, dass ich so weiterfahren muss. Die letzten fünf Kilometer waren aber sehr schlammig und rutschig."
"Wenn man das aber in der ersten Schleife gesehen hat, kann man es besser einschätzen." Diesbezüglich kam auch seinem Co-Piloten Julien Ingrassia eine große Bedeutung zu, der den Aufschrieb an die schwierigen Verhältnisse anpasste. "Wir müssen Miikka und Julien für ihre Arbeit gratulieren. Im dichten Nebel müssen sie einen perfekten Rhythmus haben. Dann darf man sich nicht in den Notizen verlieren."

