• 24.08.2016 17:25

  • von David Evans (Haymarket)

Nach Absage: WRC-Teams wollen China als Kandidaten-Rallye

China möchte trotz der Absage der anstehenden Rallye im kommenden Jahr seinen Event austragen - Die WRC-Teams sind skeptisch und wollen eine Degradierung

(Motorsport-Total.com) - Nach den Millionenverlusten durch die wetterbedingte Absage der Rallye China wollen die WRC-Teams, dass der Event in der kommenden Saison nur mit Kandidatenstatus abgehalten wird. Die FIA und der WRC-Promoter haben in der vergangenen Woche die Absage des Events bestätigt. Eigentlich sollte dieser im kommenden Monat abgehalten werden, aufgrund von Sturmschäden haben die Organisatoren allerdings um eine Absage gebeten.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier, Julien Ingrassia

Fliegt Sebastien Ogier im kommenden Jahr durch China? Zoom

Weil es allerdings weitere Spekulationen um die finanzielle Sicherheit des Events gibt, fordern die Teams, dass China wieder in den Kandidatenstatus abgestuft wird. Dort soll man zeigen, dass man die organisatorischen und finanziellen Mittel besitzt, um einen richtigen WRC-Event abhalten zu können.

"Hätte das schlechte Wetter nicht zu einer Beschädigung der Straße geführt, dann wäre der Event meiner Meinung nach ohnehin abgesagt worden, weil man nicht das notwendige Budget besitzt", sagt Chao Fei, ein Journalist der chinesischen Motorsport-Website Auto Ifeng, gegenüber 'Autosport'.

Absage alternativlos

"Die chinesische Regierung kann die Straßen innerhalb von zwei Tagen reparieren, aber es ist ziemlich schwierig, einen Sponsor zu finden, der den Motorsport in China unterstützt. Ich finde, dass sich die Rallye China nicht nur auf Le Sports (Event-Promoter; Anm. d. Red.) verlassen sollte. Der wahre Grund (für die Absage; Anm.) ist, dass kein Budget vorhanden war."

FIA-Rallyedirektor Jarmo Mahonen hat solche Gerüchte ebenfalls vernommen, sagt aber, dass ihm die Berichte über die Schäden keine Alternative gelassen haben. "Es gab viele Spekulationen", meint er, "aber ich bin nur an Fakten interessiert. Wir haben sofort Leute nach China geschickt, sie haben mir von den Straßenschäden berichtet, und es gab nichts, was wir tun konnten. Wir waren darauf vorbereitet, ihnen ein paar Freiheiten zu gewähren, aber es war nicht möglich. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als es abzusagen."

Jost Capito

Jost Capito kann die Absage des China-Events nachvollziehen Zoom

Die Teams wollen immer noch nach China, doch weil sich die Verluste von 150.000 Euro für das private M-Sport-Team bis hin zu einer halben Million für die Werksteams ziehen, gibt es auch eine Nachfrage für Sicherheiten. In der vergangenen Saison wurde ein Kandidaten-Event abgehalten, allerdings gab es gemischte Reaktionen seitens der Teams.

Capito verteidigt Absage

"Ich denke, es muss eine Kandidaten-Rallye werden", sagt Volkswagens Jost Capito. "Da sind wir uns alle einig. Wenn es einen Kandidaten-Event gibt, dann werden alle Teams ein Auto schicken - alle Fahrer werden da sein und die Recce fahren. Es kann aber nicht sein, dass wir Events haben, die sagen: 'Okay, wir haben in diesem Jahr nichts ausgetragen, aber wir werden es im nächsten Jahr.' Wir müssen den Beweis durch eine Kandidaten-Rallye bekommen."

Trotzdem fügt Capito an, dass eine Rallye in dem sturmgeschädigten Areal moralische Fragen aufwirft: "Wenn Leute in einigen Dörfern ihre Häuser und alles andere verlieren und nicht wissen, wie sie ihre Leben weiterleben sollen, dann wäre es für die Rallye-Weltmeisterschaft schädlich, wenn sie in China fahren würde." Trotz der Absage des Events müssen die Teams Personal nach China schicken, um die Reisecontainer zu reinigen, bevor sie nach Australien verschifft werden.

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