Minor: Pleiten, Pech und Pannen bei der "Monte"
Gemeinsam mit ihrem Piloten Henning Solberg erlebte Ilka Minor eine Rallye Monte Carlo voller Probleme - Am Sonntag Auftritt bei der Racingshow Wien
(Motorsport-Total.com) - An der Seite ihres etatmäßigen Fahrers Henning Solberg wird Co-Pilotin Ilka Minor auch in dieser Saison die österreichischen Farben in der Rallye-Weltmeisterschaft vertreten. Beim neugegründeten Go-Fast-Team sitzen beide in einem ihnen wohlbekannten Arbeitsgerät, dem Ford Fiesta WRC. Der Auftakt zur WM-Saison 2012 bei der Rallye Monte Carlo verlief für Minor und ihrer Partner allerdings alles andere als wunschgemäß.

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Minor wird bei der Racingshow in Wien über ihre Erlebnisse bei der Monte berichten
Denn beim Ford Fiesta hatte sich offenbar der Defektteufel eingeschlichen: "Schon nach sechs Kilometern ist hinten eine Antriebswelle gebrochen. Acht Kilometer später brach auch die zweite, sodass wir für rund 50 Kilometer nur noch mit Vorderradantrieb unterwegs waren, was gar nicht lustig ist", berichtet die Österreicherin. Rund siebeneinhalb Minuten kostete das Technikgebrechen.
Doch das war erst der Anfang einer wahren Pannenserie. "Die Bremsen sind ausgefallen, das hat uns weitere zwei Minuten gekostet", erzählt Minor. Nach einer kurzen Ruhephase tauchte jedoch das nächste Problem auf. "Am zweiten Tag lief es reibungslos - am dritten haben wir dann mit unserer Reifenwahl in den Kübel gegriffen." Das norwegisch-österreichische Duo wählte Slickreifen aus, wo Spikereifen nötig gewesen wären. "Eine glatte Fehlentscheidung", schüttelt Minor den Kopf.
So kam es, wie es kommen musste: Mit wenig Reifenhaftung verlor Solberg für einen Moment die Kontrolle über das Fahrzeug. "Wir haben uns gedreht und sind in einen Baum eingeschlagen", berichtet Minor über den Schreckmoment. Die beiden hatten jedoch Glück im Unglück und blieben unverletzt. Der Wagen war zwar schwer beschädigt, doch die Fahrt konnte dennoch fortgesetzt werden. "Fans haben uns wieder zurück auf die Strecke geholfen", erzählt die 36-Jährige.
Am Nachmittag des dritten Tages vergriff man sich erneut bei der Reifenwahl, der Rückstand summierte sich. Am Ende reichte es mit rund 20 Minuten Rückstand nur für den 13. Platz. Einen Lichtblick stellte die allerletzte, nur rund fünf Kilometer kurze Sonderprüfung am Sonntagvormittag dar: "Wir haben etwas am Setup verändert, das sich sehr positiv ausgewirkt hat. Wir konnten damit die sechstschnellste Zeit fahren - für die Zukunft hat diese Lösung einiges gebracht."
Und schließlich erinnert sich Minor auch ohne Punkteausbeute nur allzu gerne an diese Rallye Monte Carlo, die erstmals seit 2008 wieder als Weltmeisterschaftslauf abgehalten wurde: "Die Stimmung bei der Monte ist einfach unbeschreiblich - die Fans entlang der Strecke mit ihren Lagerfeuern und den Raketen, das muss man einmal erlebt haben, das ist wunderbar." Bei ihrem Auftritt bei der Racingshow am Sonntag wird Minor noch einmal auf das Abenteuer Monte Carlo zurückblicken und den ersten WM-Lauf analysieren. "Ich freue mich auf die Show, man trifft nette Kollegen und kann ungezwungen mit den Fans plaudern."

