Mehr Spektakel auf der Powerstage: Thierry Neuvilles Ideen zur WRC-Reform

Thierry Neuville schlägt vor, die Powerstage vom Rest eines Rallye-WM-Laufs zu entkoppeln und mit verschiedenen Features für mehr Spektakel zu sorgen

(Motorsport-Total.com) - Wie kann die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) für Fans, Sponsoren und neue Hersteller attraktiver werden? Darüber diskutierten im vergangenen Monat Teams, Fahrer und Vertreter des WRC-Promoters und des Automobil-Weltverbandes FIA.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuville will die Powerstage zum spektakulären TV-Event machen Zoom

Hyundai-Pilot Thierry Neuville hat nun einige seiner Ideen skizziert. Der Belgier schlägt vor, den Sonntag ganz der Powerstage zu widmen, die vom Rest der Rallye abgekoppelt und durch verschiedene Maßnahmen spektakulärer gestaltet werden soll.

"Im Prinzip würde die Rallye am Samstag enden und der Sonntag wäre eine Etappe, auf der wir zwei Durchgänge fahren und die Zeiten addiert werden. Das wäre die Powerstage", erklärt Neuville. "Wir könnten die Basis-Rallye von Freitag auf Samstag beibehalten, aber den Sonntag mehr in ein TV-Programm verwandeln. Wir könnten mit der Zusammenfassung der Rallye beginnen und dann zwei Durchgänge der Powerstage live übertragen."

Fan-Boost oder mehr Reifen für die Powerstage?

In diesen beiden Powerstage-Durchgängen sollte laut Neuville der Funkverkehr zwischen den Teams und den Besatzungen in den Autos erlaubt sein und in die TV-Übertragung integriert werden, wie es beispielsweise in der Formel 1 der Fall ist. "Funkkommunikation könnte interessant sein, aber ehrlich gesagt ist es schwer zu sagen, wie man das umsetzen könnte", sagt Neuville.

Neuville schweben auch andere Möglichkeiten vor, die Powerstage für die Zuschauer attraktiver zu gestalten, konkrete Ideen für die Umsetzung hat er aber noch nicht. "Es könnte mehr Punkte geben. Auf dieser Etappe könnte es auch eine Art Fan-Boost für mehr Power geben", zählt der Belgier auf.

"Vielleicht könnten wir auch mehr Reifen zur Verfügung haben und eine raffiniertere Reifenstrategie, ich weiß es nicht, und vielleicht könnten wir etwas Interessanteres für den Hybridantrieb finden, um mehr Leistung herauszuholen und den Ingenieuren mehr Freiheit bei der Abstimmung für diese Etappen zu geben", so Neuville weiter.

Enger Austausch zwischen FIA und WRC-Promoter

FIA-Rallyedirektor Andrew Wheatley erklärte in der jüngsten Ausgabe des FIA-Rallye-Newsletters, dass all diese Ideen und Rückmeldungen in einen Plan oder eine Roadmap einfließen werden, wie sich der Sport in den kommenden Jahren entwickeln wird.


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WRC-Eventdirektor Simon Larkin bestätigte im vergangenen Monat, dass verschiedene Aspekte der WRC zur Diskussion stehen. "Wenn sich etwas ändert, dann für nächstes Jahr", sagte Larkin der englischen Ausgabe von 'Motorsport.com'.

"Wir diskutieren über das Format, wir diskutieren über das technische Reglement und es gibt einen ständigen Dialog mit der FIA. Die FIA macht die Regeln und wir müssen sicherstellen, dass es ein Produkt ist, das wir verkaufen können", so Larkin.

Was an diesem Wochenende in Estland verändert wird

An diesem Wochenende werden bei der Rallye Estland einige kleine Änderungen im WM-Reglement eingeführt.

Um das Fan-Erlebnis im Servicepark zu verbessern, dürfen die WM-Teams ihre Rallye-Fahrzeuge während der offiziellen Service-Intervalle oder beim Warten auf den Service nicht mehr absichtlich so abstellen, dass den Fans die Sicht auf die Autos versperrt wird. Außerdem wird es einen neuen Medienbereich im Servicepark geben, damit die Fans zwischen den Etappen mehr von den WRC-Stars zu sehen bekommen.

Neuville hofft, die WRC-Reform noch als aktiver Fahrer zu erleben. Mit 149 Starts ist der 35-Jährige der erfahrenste Vollzeit-Pilot im WRC-Feld. Sein aktueller Vertrag bei Hyundai läuft noch bis Ende 2024, doch auch dann sieht sich der Belgier noch nicht bereit für den Ruhestand.

"Ich habe gesagt, dass ich nächstes Jahr fahren werde und danach würde ich gerne für zwei weitere Jahre unterschreiben", sagt Neuville. "Es wäre schön, wenn die Rallye-WM in diesen drei Jahren wieder da wäre, wo sie hingehört.

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