Matton: Citroen verändert die Philosophie

Citroen will in Zukunft auf frische Talente setzen und verändert die Herangehensweise an die Rallye-WM - Teamchef Yves Matton spricht nicht vom WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Die Weltmeisterschaft ist entschieden, Sebastien Loeb hat sich endgültig von der Rallye-WM verabschiedet und die Weichen für die Zukunft werden gestellt. Derzeit drehen sich die Gespräche und Spekulationen in erster Linie um die Cockpitbesetzungen. Fix sind lediglich die Volkswagen-Werksfahrer, dagegen sind die Piloten bei Citroen, M-Sport und Hyundai offiziell noch offen. In den nächsten Wochen werden die Entscheidungen fallen. Auch bei Citroen herrscht für die Ära nach Loeb noch viel Ungewissheit.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen gewann in dieser Saison keine einzige Rallye Zoom

Teamchef Yves Matton bestätigte in Spanien, dass fünf Fahrer auf seiner Liste stehen: "Ja, das sind Mads Östberg, Kris Meeke, Dani Sordo, Mikko Hirvonen und Robert Kubica." Hirvonen und Sordo sind bekannte Größen, die in diesem Jahr kaum Land gegen die Konkurrenz gesehen haben. Meeke ist schnell, verfügt aber über wenig Erfahrung in der WRC. Östberg ist ein talentierter Nachwuchsfahrer, der in diesem Jahr allerdings eine schwierige Saison hinter sich hat. Kubica wird beim Saisonfinale in Wales erstmals den Citroen DS3 WRC steuern.

Trotzdem möchte Matton frisches Blut ins Team bringen. "Ein Teil unserer Strategie ist es, neue Talente in die Rallye-WM zu bringen. Wir wollen einen Fahrer mit einem neuen Talent. Deshalb sprechen wir mit Fahrern, die noch keine Rallye gewonnen haben oder noch nicht lange in der WRC sind", begründet Matton seine Strategie. "Wir hoffen, dass wir einen Teil vor der Rallye Großbritannien entschieden haben. Beim zweiten Fahrer kann ich noch nicht sagen wann die Entscheidung fallen wird."

Matton lässt zudem offen, ob zuerst der Nummer-1-Fahrer vorgestellt wird. "Ich weiß es nicht, aber ich brauche sicher einen Führungsfahrer. Ich hoffe, dass es meine erste Wahl wird und hoffe, dass ich die Verkündung machen kann." Mit der Ära nach Loeb beginnt für Citroen eine neue Zeitrechnung. Für den PSA-Konzern ist das neue Engagement in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC wichtig.

Deshalb sind auch die Zielsetzungen für die Rallye-WM anders. "Wir wollen versuchen einige Rallyes zu gewinnen. Eines der Probleme der WRC ist, dass es zu wenige Fahrer gibt, die Rallyes gewinnen können. Deshalb wollen wir neue Fahrer einsetzen, aber trotzdem Rallyes gewinnen", legt Matton die Strategie dar. Vom WM-Titel spricht er nicht. Der Titel war in dieser Saison das Ziel für Hirvonen, doch Citroen scheiterte gegen Volkswagen deutlich.

"Natürlich haben wir nicht das erreicht, was wir erreichen wollten. Wir haben zwar einige Rallyes gewonnen, aber am Ende ist nur noch ein Titel zu vergeben. Volkswagen benötigt nur noch sechs Punkte für die Hersteller-Wertung. Es wird schwierig. Das ist aber der Grund, warum wir die Philosophie verändern und auch die Philosophie bei den Fahrern verändern", so Matton.