Loeb: Von Moselwein auf dem Siegerpodest
Sébastien Loeb ist der ungeschlagene König der Rallye Deutschland: Mitte August will er zum achten Mal als Sieger unter der Porta Nigra stehen
(Motorsport-Total.com) - In vier Wochen ist es soweit. Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb kommt nach Trier, um erneut die Rallye Deutschland (19. bis 22. August 2010) zu gewinnen. Seit 2002 ist der Citroën-Star in den Weinbergen und auf der Panzerplatte ungeschlagen. Nun will er Deutschland-Sieg Nummer acht folgen lassen. Im Vorfeld des deutschen WM-Laufs spricht Loeb über seine Erfolge rund um Trier, Moselwein, die Vorbereitung auf die diesjährige Auflage und seinen C4 WRC.

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Gewohntes Bild: Daniel Elena und Sébastien Loeb feiern in Trier
Frage: "Empfindest du als ungeschlagener König der ADAC Rallye Deutschland die Porta Nigra in Trier als deinen persönlicher Triumpfbogen?"
Sébastien Loeb: "Es ist ein tolles Gefühl, dort als Sieger zu stehen. Ich kann nur hoffen, dass es so bleibt."#w1#
Frage: "Wie groß ist deine Vorfreude auf die Rallye Deutschland?"
Loeb: "Sehr groß. Mit dieser Rallye verbinde ich sehr gute Erinnerungen: Nicht nur die Unterstützung der Fans war immer besonders, auch die Atmosphäre beim Zeremoniell- Start oder auf dem Siegerpodium war fantastisch. Hier habe ich meinen ersten WM-Sieg gefeiert, bisher immer gewonnen und sehr viel Spaß gehabt. Keine Frage, ich freue mich riesig darauf, wieder zurückzukehren."
Frage: "Magst du den Moselwein?"
Loeb: "Ein prima Wein. Auf dem Siegerpodest schmeckt er besonders gut. Aber ich würde lügen, wenn ich als Franzose nicht unsere Weine bevorzugen würde."
Frage: "Wie bereitest du dich auf die Rallye Deutschland vor?"
Loeb: "So wie auf die meisten WM-Läufe. Im Vorfeld testen wir ein zwei Tage auf ähnlichen Pisten, um uns auf die Gegebenheiten einzustellen und uns an die spezifischen Bedingungen zu gewöhnen. Zudem gibt es am Auto immer noch ein paar Details, die man optimieren kann. Da mein Teamkollege Dani Sordo und ich ziemlich wenig Umstellungsprobleme haben, haben wir beispielsweise vor der Rallye Bulgarien als einzige der Topteams auf Asphalt keinen zusätzlichen Tests absolviert oder gar eine Testrallye bestritten."
Frage: "Was schätzt du an deinem Rallyeauto am meisten?"
Loeb: Es ist nicht der Copilot (lacht; Anm. d. Red.)). Im Ernst, am Citroen schätze ich vor allem das Gesamtpaket. Ein gutes Rallyeauto braucht so vieles, ein tolles Teil bringt gar nichts. Die Balance muss stimmen, die Power, der Grip, die Rückmeldung im Grenzbereich. Ein Auto muss fahrbar sein und sollte perfekt passen, wie ein Sportschuh."
Frage: "Wie würde dein perfektes Rallyeauto aussehen?"
Loeb: "Die aktuellen World Rally Cars sind gar nicht so weit weg davon. Okay, sie sind vielleicht noch etwas zu schwer und könnten auch ein bisschen mehr Leistung vertragen, da will man als Fahrer immer mehr. Aber ansonsten kommt das meiner Vorstellung eines perfekten Autos sehr nahe."
Frage: "Was imponiert dir besonders an deinem Citroën C4 WRC?"
Loeb: "Besonders die Widerstandsfestigkeit ist unglaublich, gerade im Vergleich zu einem normalen Straßenauto. Man kann nehmen was man will, egal ob Sport- oder Geländewagen, wenn man sieht, was man mit einem WRC machen kann und was der wegsteckt, das ist eine andere Welt. So weit weg, dass sich das ein normaler Mensch gar nicht vorstellen kann."

