• 08.09.2009 17:11

  • von Britta Weddige

Loeb: "Es gibt nun einmal ein Reglement..."

Sébastien Loeb ist nach wie vor enttäuscht über seine Strafe in Australien und weiß: Jetzt liegt die Entscheidung über den WM-Titel nicht mehr in seiner Hand

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb feierte gerade in einer Pizzeria seinen hart erkämpften Sieg bei der Rallye Australien, als ihn die schlechte Nachricht erreichte. Weil ein Querstabilisator in seinem C4 nicht der Homologation entsprach, bekam er eine Strafminute aufgebrummt - mit schwerwiegenden Folgen: Platz zwei statt Sieg, in der WM zwei Läufe vor Schluss fünf statt einem Punkt Rückstand auf Mikko Hirvonen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb weiß, dass er in der WM nun auf die Hilfe anderer hoffen muss

"Wenn man drei Tage lang so fährt wie wir, um jede Sekunde kämpft, gewinnt und den Sieg dann auf diese Art und Weise verliert, ist es wirklich scheiße", sagte Loeb im Interview mit der 'L'Equipe'. Die beanstandete Komponente habe nicht zu einer Leistungssteigerung geführt, "das bringt nicht einmal Zehntelsekunden".#w1#

"Aber da dieses Teil nicht genau den technischen Unterlagen entspricht, die wir bei der FIA vorgelegt haben, gilt es als nicht regelkonform. Es gibt nun einmal ein Reglement. Ich muss es akzeptieren", so Loeb. "Wir wurden bestraft und das Team hat beschlossen, keinen Einspruch einzulegen."

Nach vier Monaten ohne Sieg war der Triumph in Australien für Loeb mehr als wichtig. Doch jetzt weiß er: "Die Lage in der Meisterschaft ist nun schwierig." Denn nun muss er alles geben, hat aber den Titelgewinn nicht mehr selbst in der Hand.

"Es würde mir nicht einmal etwas nutzen, die letzten beiden Rallyes zu gewinnen, wenn Mikko beide Male Zweiter wird", analysierte er. "Wir sind abhängig von Dani Sordos Hilfe, der zwischen uns ankommen muss oder von einer schlechten Performance Hirvonens. Mit anderen Worten: Ich muss in Spanien und Wales gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass mein Gegner nicht beide Male direkt hinter mir ins Ziel kommt. Ich habe es nicht mehr selbst in der Hand."