• 01.06.2008 20:26

Hirvonen: Platz drei als schöne Überraschung

Mikko Hirvonen gelang in Griechenland die Schadensbegrenzung, Jari-Matti Latvala diesmal ohne Glück - Ford behauptet Führung in Teamwertung

(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen sicherten dem Ford-Team mit einem hart erkämpften Podestplatz bei der Rallye Griechenland weiterhin die Tabellenführung in der Rallye-Weltmeisterschaft. Beim wohl härtesten Lauf der jüngeren Vergangenheit erreichten die beiden Finnen mit ihrem Ford Focus nach einer beherzten Aufholjagd Rang drei. Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila - die den siebten Saisonlauf zwischenzeitlich angeführt hatten - wurden Siebte. Die Rallye gewann Weltmeister Sébastien Loeb.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen konnte eine turbulente Rallye noch auf Rang drei beenden

In einem WM-Lauf, bei dem es mindestens so sehr ums Ankommen wie ums Schnellfahren ging, zeigten beide Werkspiloten einen sehr starken Auftakt - mussten aber am Ende der ersten Etappe den felsigen Strecken Tribut zollen: Mit Aufhängungsschäden verloren beide rund eine Minute. Am Samstag büßte Hirvonen nach einem Ausrutscher weitere zweieinhalb Minuten ein, weil er sich Radaufhängung und Bremsen beschädigte. In der Folge zeigte der 27-Jährige eine fehlerlose Leistung, arbeitete sich wieder bis auf Rang vier nach vorn und wurde schließlich nach dem Ausscheiden des vor ihm liegenden Henning Solberg noch mit einem Podestplatz belohnt.#w1#

"Dass ich noch aufs Podium springen konnte, daran habe ich nach den ganzen Problemen nicht mehr geglaubt." Mikko Hirvonen

"Das war die härteste Rallye, die ich je gefahren bin", erklärte Hirvonen im Ziel. "Die Strecken waren so brutal und bereiteten uns so viele Schwierigkeiten, dass ich Rang drei als großartiges Ergebnis sehe. Ich habe nun zwar die WM-Führung bei den Fahrern eingebüßt, aber das beschert mir beim nächsten Lauf in der Türkei eine bessere Startposition. Dass ich noch aufs Podium springen konnte, daran habe ich nach den ganzen Problemen nicht mehr geglaubt - eine nette Überraschung. Sébastien hätten wir hier wohl nicht schlagen können, ihm aber ohne die Zwischenfälle sicher einen engen Kampf geliefert. Diese Rallye war für uns eine emotionale Achterbahnfahrt. Gestern rechnete ich noch damit, dass uns Seb in der Tabelle davonziehen würde, jetzt liegen wir bloß einen Punkt hinter ihm."

Latvala: "Warum immer ich?"

Jari-Matti Latvalas Aufholjagd führte ihn am Samstag bereits wieder auf Rang vier, bis ein defekter Turboschlauch ihn acht Minuten Zeitverlust kostete und er auf Platz acht zurückfiel. In der Folge ließ der 23-jährige Finne wieder einmal sein Talent und seine Grundschnelligkeit aufblitzen: Er gewann drei der sieben
letzten Wertungsprüfungen.

"Es kam noch schlimmer als erwartet." Jari-Matti Latvala

"Ich habe schon bei der Streckenbesichtigung erkannt, dass uns eine ganz harte Rallye bevorsteht, aber es kam noch schlimmer als erwartet", räumte der aktuelle WM-Vierte ein. "Wäre es am Samstag etwas besser gelaufen, hätten wir um den Sieg mitfahren können. Als wir stattdessen wieder um die letzten Punkteränge kämpften, habe ich mich gefragt: Warum immer ich? Aber ich habe hier gelernt, dass ich mir manches noch besser einteilen muss. Unser Ford Focus ist sehr robust, aber trotzdem muss ich mich manchmal zurücknehmen. Ich hoffe, dass es mit dieser Erkenntnis in der Türkei besser für mich läuft."

Wilson sieht das Positive

Teamchef Malcolm Wilson sieht Positives im Ausgang der Rallye Griechenland: "Wir müssen akzeptieren, dass es noch einige Punkte gibt, an denen wir zu arbeiten haben", so der Brite. "Was die Fahrer angeht, so zählte die Erfahrung bei diesen schwierigen Verhältnissen sicher doppelt."

"Viel rauer kann eine Rallye nicht ausfallen", fügte Mark Deans, Motorsport-Direktor von Ford Europa, hinzu: "Ich bin sehr zufrieden, dass wir nach einem Wochenende voller Höhen und Tiefen alle drei Werkswagen ins Ziel gebracht haben. Mikkos Podestplatz sehe ich als Belohnung für unseren Durchhaltewillen - insbesonders auf Seiten unserer Mechaniker, die sehr hart gearbeitet haben, um unsere Autos im Wettbewerb zu halten."

Das Ford-Team behauptet mit zwei Zählern Vorsprung die Spitze in der Markenwertung. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Führenden in der
Fahrerwertung liegt auch Mikko Hirvonen weiter aussichtsreich im Titelrennen.