Highspeed-Duell: Ogier führt in Polen knapp vor Mikkelsen

(Motorsport-Total.com) - Nichts für schwache Nerven: Das Duell Sebastien Ogier/Julien Ingrassia gegen Andreas Mikkelsen/Ola Flöne hält die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei der Rallye Polen in Atem. Die beiden Volkswagen-Werksduos mit den Polo R WRC #1 und #9 schenkten sich auf den ersten 93,45 von insgesamt 304,21 Kilometern nichts.

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Sebastien Ogier hält nach der zweiten Etappe eine denkbar knappe Führung vor... Zoom

Sechsmal wechselte auf den bisher acht ausgetragenen Sonderprüfungen zwischen dem aktuellen Weltmeister und seinem teaminternen Herausforderer die Führung. Stets betrug der Abstand zwischen den beiden dominierenden Fahrern der Rallye Polen weniger als drei Sekunden. Vor den abschließenden beiden Rallye-Tagen liegen Ogier/Ingrassia mit 0,9 Sekunden Vorsprung an der Spitze - oder anders ausgedrückt mit 29,59 Metern.

"Natürlich bin ich mehr als zufrieden, Julien und ich liegen in Führung - wenn auch nur knapp vor unseren Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Ola Flöne", kommentiert Ogier und blickt voraus: "Morgen wird der vorentscheidende Tag bei der Rallye Polen und ich freue mich auf ein tolles Duell mit Andreas. Genauso wichtig ist es aber mit Blick auf die WM für mich, die Rallye vor Jari-Matti Latvala zu beenden."

Mikkelsen will "sauber durchkommen"

Und wie sieht Mikkelsen die Sache? "Wir genießen bei dieser Rallye jeden Meter. Auf den Wertungsprüfungen haben Ola und ich sogar ab und an ein breites Grinsen, weil das Rallye-Fahren hier in Polen richtig Spaß macht. Die Wertungsprüfungen liegen mir, meine Linie ist gut und der Aufschrieb stimmt. Ich habe viel Selbstvertrauen und kann eigentlich nicht schneller sein als heute."

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...Teamkollege Andreas Mikkelsen, der nur 0,9 Sekunden Rückstand hat Zoom

"Wir wissen aber gleichzeitig auch, dass noch eine lange Rallye vor uns liegt und wir stets auf der Hut sein müssen. Der Zweikampf mit meinem Teamkollegen Sebastien Ogier ist großartig und sicher für die Fans sehr unterhaltend. Wir werden weiter versuchen, sauber durchzukommen und kein zu großes Risiko zu gehen", so der junge Norweger.

Auch Ogiers und Mikkelsens Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila zeigten sich in Topform. Sie verbesserten sich im dritten Polo R WRC von der achten auf die vierte Position und liegen in dichter Schlagdistanz zum Podium. "Wir haben das Setup im Vergleich zum Donnerstag verändert. Wir haben damit einen Schritt vorwärts gemacht und uns Stück für Stück verbessert. Darauf können wir für die kommenden Tage aufbauen und im Kampf um das Podium eingreifen", meint Latvala.

Latvala sieht Chance auf Podestplatz

"Meine Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier sind wirklich sehr schnell unterwegs und für uns sicher nicht aus eigener Kraft zu schlagen, aber ich stecke noch mitten in einem Zweikampf mit Mads Östberg um Platz drei. Wir müssen uns weiter bewusst sein, dass es erst am Ziel einer Rallye Punkte gibt und die wollen wir für den Kampf um die Weltmeisterschaft auf jeden Fall einfahren", so der aktuelle WM-Zweite.

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Jari-Matti Latvala im dritten Polo R WRC lauert auf Platz vier Zoom

"Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier sind hier bei der Rallye Polen eine Klasse für sich - keine Frage", lobt Volkswagen-Motorsportdirektor Jost Capito. "Die beiden zeigen, was in ihnen und im Polo R WRC steckt. Bei den flüssigen und ultraschnellen Passagen kommt es auf ein großes Urvertrauen in das eigene Können, in den Aufschrieb und in das Auto an."

"Jari-Matti Latvala hat dieses Vertrauen heute zurückgewonnen und Plätze gutgemacht. Der größte Teil der Rallye liegt noch vor uns und wir müssen weiter als gesamtes Team konzentriert arbeiten, um die perfekte Ausgangslage mit den Plätze eins, zwei und vier auch in zählbare Resultate zu verwandeln", so Capito.

Zwei der ersten zehn Wertungsprüfungen mussten am Rallye-Freitag vom Veranstalter der Rallye Polen abgesagt werden. Auf den zweiten Durchgängen der beiden WPs, die in Litauen ausgetragen wurden, wurde wegen tiefer Löcher und Spurrillen und teilweise wegen des enormen Zuschauerzuspruchs aus Sicherheitsgründen verzichtet.

"Schade für die Fans, dass die Prüfungen am Nachmittag abgesagt werden mussten, aber es war die richtige Entscheidung der Veranstalter", sagt Ogier. "Die Streckenbedingungen waren extrem schlecht, brüchig und mit tiefen Furchen. Schon am Morgen waren einige Abschnitte, die von der Nacht und dem Morgennebel noch feucht waren, kaum befahrbar."