• 10.12.2009 15:57

  • von Britta Weddige

Große Pläne: Die WRC und das digitale Zeitalter

WRC-Vermarkter ISC träumt vom unfangreichen Einsatz der "neuen Medien": Von Onboard-Bildern im Internet über 3D-Fernsehen bis hin zu Echtzeit-Online-Spielen

(Motorsport-Total.com) - WRC-Vermarkter ISC macht sich Gedanken darüber, wie man mit Rallyeweltmeisterschaft in Zukunft ein noch breiteres Publikum anlocken kann. Und die ISC ist zu dem Schluss gekommen, dass die "neuen Medien" der Schlüssel dazu sind, den Sport noch populärer zu machen. Die ISC-Chefs Neil Duncanson und Simon Long präsentierten nun beim Motor Sport Business Forum in Monaco ihre großen Pläne in Sachen "neue Medien".

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Online Rallye fahren gegen Sébastien Loeb - das soll bald möglich sein

Die WRC sei wie maßgeschneidert für Internet, Mobilfunk und interaktive Spiele, schwärmt Duncanson: "Als wir als TV-Partner angefangen haben, haben wir bei jedem Lauf 250 Stunden Material produziert, von denen wir weniger als zehn Stunden genutzt haben. Jetzt haben wir die Technologie, um jede Sekunde nutzen zu können - live, in Zusammenfassungen, im Internet, auf dem Handy, sogar weltweit für Onlinespieler, die zuhause in Echtzeit an einem richtigen WRC-Lauf teilnehmen können."#w1#

Vor allem das Thema Onlinespiele fasziniert auch Long. Er verweist auf die Möglichkeit, Live-Daten wie Timing und Satellitenposionierung in solche Spiele zu intergrieren und kündigt an, dass man ab September 2010 wieder auf dem internationalen Spielemarkt aktiv wird. "Dort waren wir seit 2005 nicht mehr vertreten und die Rallyefans sind etwas kurz gekommen. Doch wir kommen mit einem Paukenschlag zurück und werden das ultimative Offraod-Spiel anbieten", verspricht Long.

Der Spieler soll in seinem Wohnzimmer das Gefühl haben, mitten in der Action zu sein: "Integriert sind alle offiziellen Autos auf allen offiziellen Strecken, und da wir das Timing-System und das satellitengestützte GPRS haben, können wir auf unserer Spieleplattform realen Rallyesport bieten. Es soll ein Live-Erlebnis in Echtzeit werden, wo man zur gleichen Zeit auf der gleichen Prüfung gegen Sébastien Loeb fahren und sich mit seiner Performance vergleichen kann. Zusätzlich sind die Live-Onboard-Bilder aus seinem Auto in das Spiel integriert."

Für Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery sind solche Spiele nicht nur eine Möglichkeit, neue Fans zu gewinnen, sondern auch neue Fahrer zu finden: "Wir glauben, dass eines Tages ein künftiger Weltmeister seinen ersten Kontakt zu diesem Sport über die 'neuen Medien hat'."

Und wenn das Interesse geweckt ist, sollen die von der ISC geplanten Nachwuchsstrukturen greifen. "Diese Leute brauchen dann eine Plattform, um mit dem Sport weiterzumachen, sobald sie sich dafür begeistern. Sie steigen dann in Buggies, beginnen die Rallyeautos zu fahren und klettern nach oben bis in die höchste Klasse."

Hembery verweist dabei auf Colin McRae: Der wurde dank seiner Videospiele weit über den Kreis der Rallyefans hinaus bekannt. "Colin McRae war in Amerika so berühmt, dass alle dachten, er sei eine Art Lara Croft. Sie dachten er sei virtuell und keine echte Person", führte Hembery nicht ganz ernst gemeint aus.

Bei den Rallyeverantwortlichen habe das einen Denkprozess angestoßen: "Wir dachten: 'Moment, die Leute mögen das wirklich, sie lieben, es zu spielen'." Das sei die Möglichkeit, "neue Leute in den Sport zu bringen, ein Gefühl für den Rallyesport zu entwickeln und zu erleben, wie aufregend er ist."

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