• 12.09.2010 13:21

  • von Lennart Schmid

Ford: Latvala muss mit Platz drei zufrieden sein

Ein toller Schlusstag sichert Jari-Matti Latvala noch den dritten Platz in Japan - Mikko Hirvonen fällt mit Hydraulikproblemen auf Rang sechs zurück

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag sah Jari-Matti Latvala noch wie ein Kandidat für den Sieg bei Rallye Japan aus. Doch ein Dreher und mechanische Probleme warfen den Finnen am Samstagnachmittag zurück. Am Sonntag folgte dann die Aufholjagd, die Latvala schließlich doch noch auf das Siegertreppchen führte.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala kämpfte sich am Sonntag zurück und wurde Dritter

"Auf den letzten drei Wertungsprüfungen des Tages konnten wir nicht mehr angreifen", erklärte der Ford-Pilot die Probleme vom Samstag. "In schnellen Passagen war es kein Problem, aber das Herausbeschleunigen aus engen Kurven - so wie bei den beiden Durchgängen auf dem Zuschauerkurs im Sapporo-Dome - vergiftete unsere Zeiten."#w1#

Aufhalten ließ sich der Finne von diesem Rückschlag nicht: Bei der zweiten Passage der mit 17,23 Kilometern längsten Prüfung des Sonntags stanzte er eine Fabelzeit in den Schotter und übernahm wieder den dritten Rang, den er mühelos bis ins Ziel verteidigte. "Ich fand einen guten Rhythmus, alles lief fast wie von selbst", staunte Latvala. "Ich hatte schon nicht mehr mit einem guten Resultat gerechnet, aber jetzt stehe ich auf dem Podium - damit muss ich zufrieden sein."

Den umgekehrten Verlauf nahm Mikko Hirvonens Rallye. Mit nur 3,7 Rückstand auf den Führenden Petter Solberg in den letzten Tag der Rallye gestartet, fiel Hirvonen am Sonntag weit zurück. Ein Defekt im Hydrauliksystem bremste ihn auf den letzten acht Wertungsprüfungen ein. "Die halbautomatischen Gangwechsel und auch das zentrale Differenzial funktionierten nicht richtig, das hat uns speziell in den engen Passagen und beim Anbremsen von Kurven beeinträchtigt", erklärte Hirvonen.

"Unterhalb von 5.000 Umdrehungen konnte ich die Schaltwippen am Lenkrad nicht mehr benutzen, sondern musste auf die mechanische Version zurückgreifen", fuhr Hirvonen fort. "Dennoch bin ich nicht unzufrieden: Nach einigen für mich eher schwierigen WM-Rallyes war es eine Genugtuung, dass wir hier in Japan auf den ersten beiden Etappen um Platz eins streiten konnten. An der Spitze ging es so eng zu, dass für taktische Spielereien kein Platz war, alle fuhren 100 Prozent am Limit. Dabei wieder mitzumischen, macht großen Spaß."


Fotos: Ford, WRC: Rallye Japan


"Das Tempo, das Jari-Matti heute vorlegte, war einzigartig", freute sich Teamchef Malcom Wilson. " Aber ich ärgere mich sehr über die gebrochene Antriebswelle, die uns hier in Japan den Sieg gekostet hat. Auch Hirvonen konnte mit Prüfungsbestzeiten unter Beweis stellen, dass er zur Weltspitze gehört. Mit etwas mehr Glück hätten wir hier gewonnen."