• 16.06.2012 12:40

Ford: Durchbruch am anderen Ende der Welt?

Jari-Matti Latvala hat gute Erinnerungen an die Rallye Neuseeland und ist optimistisch - Petter Solberg will endlich den ersten Saisonsieg einfahren

(Motorsport-Total.com) - Das Ford-Werksteam blickt der bevorstehenden Rallye Neuseeland mit hohen Erwartungen entgegen. Sowohl Jari-Matti Latvala als auch Petter Solberg konnten den Schotterklassiker auf der südlichen Halbkugel in der Vergangenheit schon gewinnen und gingen dabei jeweils aus einem wahren Sekundenkrimi als Sieger hervor.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Ex-Weltmeister Petter Solberg brennt auf seinen ersten Saisonsieg

In der Saison 2010, als der WRC-Zirkus letztmalig in Neuseeland gastierte, entschied Latvala die Rallye erst auf der finalen Wertungsprüfung gegen drei Kontrahenten mit Siegchancen für sich. Der Vorsprung des Finnen in Höhe von 2,4 Sekunden ist das viertknappste Ergebnis in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft. Sechs Jahre zuvor hatte der damalige Subaru-Pilot Solberg die besten Nerven und lag am Ende um 5,9 Sekunden vor seinen Rivalen.

Der siebte von 13 Läufen zur WRC-Saison 2012 zählt für viele Fahrer zu den absoluten Lieblings-Rallyes. Viele halten die flüssig geschwungenen, topfebenen Schotterpisten quer durch faszinierende Landschaft für die tollsten und herausforderndsten auf der ganzen Welt. Die kurvenreichen, üblicherweise stark gewölbten Strecken verlocken dazu, ans absolute Limit zu gehen. Doch dies muss nicht zwingend die richtige Strategie sein.

"Der erste Tag wird wirklich hart", weiß Latvala. "Die einzelnen Prüfungen sind sehr lang, und wenn ein Problem auftritt, dann steht uns nur eine einzige kurze Reparaturmöglichkeit zur Verfügung. Also kommt es darauf an, das Auto und die Mechanik zu schonen. Die berühmte 'Waanga Coast' mit ihren fast 30 Kilometern steht gleich zweimal im Zeitplan. Sie ist für uns eine der größten Herausforderungen im gesamten Jahr und stets ein Garant für Dramatik auf der Strecke", so der Ford-Pilot aus Finnland, der als Fünfter der Gesamtwertung nach Neuseeland reist.

Solberg will endlich gewinnen

Auch Solberg besitzt einen großen Respekt vor der Wertungsprüfung "Whaanga Coast". "Das ist eine ganz besondere Prüfung", so der 37-jährige Norweger und Weltmeister von 2003. "Der Streckenverlauf ist eher eng, verschlungen und speziell gegen Ende der WP eine Sache für technisch saubere Fahrweise. Winter in Neuseeland bedeutet für uns, dass es vergleichsweise kalt sein wird. Dies macht es nicht einfacher, die härtere Laufflächenmischung der Michelin-Schotterpneus auf Temperatur zu bekommen", sagt Solberg, gibt sich aber optimistisch: "Auf der anderen Seite ist es aber so, dass unser Fiesta RS WRC mit den härteren Pneus sehr gut funktioniert."

Solberg spürt, dass sein erster Sieg für Ford nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. "Ich bin überzeugt, dass dieser Erfolg längst überfällig ist", so der auf WM-Rang vier liegende Publikumsliebling, der angibt, aus der Rallye Griechenland seine Lehren gezogen zu haben: "Ich wusste, welche Risiken ich eingehe als ich unser Tempo am Finaltag um ein halbes Prozent angezogen habe und mir dann einen teuren Fehler erlaubte. Schon damals konnte ich Platz eins förmlich riechen. Ich will endlich gewinnen und Neuseeland wäre dafür die richtige Rallye."