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  • 29.06.2015 15:22

  • von David Evans (Haymarket)

FIA wird Startreihenfolge in der WRC unter die Lupe nehmen

Die Regelung der Startreihenfolge in der Rallye-WM kommt am Ende des Jahres auf den Prüfstein - Sebastien Ogier wettert weiter gegen das aktuelle System

(Motorsport-Total.com) - Der Automobil-Weltverband FIA wird nach Angaben seines Präsidenten Jean Todt am Ende des Jahres die Regelung der Startreihenfolge der Rallye-WM genau unter die Lupe nehmen. Das sagte Todt nach einem Besuch bei der Rallye Italien, wo er mit einigen der Spitzenfahrer gesprochen hatte. "Die Regeln sind für alle gleich. Wir wissen, dass sich einige Fahrer darüber beschweren, während andere glücklich damit sind", sagt Todt.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier kämpft weiter gegen die aus seiner Sicht unfaire Regelung Zoom

Insbesondere Weltmeister Sebastien Ogier hatte sich über die Neuregelung in der Saison 2015 beklagt, nachder der in der Weltmeisterschaft führende Fahrer nicht mehr nur am ersten Tag einer Rallye, sondern auch am zweiten als Erster auf die Strecke gehen muss. Das ist vor allem bei Schotterläufen ein Nachteil, wo der WM-Führende nun zwei Tage lang losen Schotter aus der Straße fahren muss.

"Es scheint momentan keinen Einfluss auf die Reihenfolge der Meisterschaft zu haben", erklärt Todt. "Dennoch sind wir mit allen Beteiligten übereingekommen, dass wir uns die Situation am Ende des Jahres ansehen", so der FIA-Präsident.

Ogier betonte unterdessen, dass er nicht aufhören wird, über die aus seiner Sicht völlig unfaire Regelung zu sprechen, die einzig und alleine das Ziel habe, ihn, oder wer auch immer die Meisterschaft anführe, von weiteren Siegen abzuhalten. "Warum sehen wir das in anderen Sportarten nicht? Was haben wir gegen Erfolg?", so Ogier.

"Im Tennis gewinnt (Novak; Anm. d. Red.) Djokovic alles, und im Fußball ist es mit Barcelona das gleiche. Es ist aber nicht so, dass Barcelona ein Tor mehr als alle anderen schießen muss, um ein Spiel zu gewinnen", so Ogier. Der zweimalige Weltmeister führt die Fahrerwertung aktuell mit 66 Punkten an, ist aber Meinung, dass seine fortwährenden Erfolge nicht im Widerspruch zu seiner Argumentation stehen.

"Ich weiß, welche Leistung ich in Portugal abrufen musste. Diese Regel wird mich einige Siege kosten, aber bis jetzt sind es nur Siege. Doch eines Tages könnte es mich vielleicht die Meisterschaft kosten", befürchtet der Volkswagen-Fahrer. Ogier fordert die FIA daher auf, diese Benachteiligung zu beenden und zu der Regelung des vergangenen Jahres zurückzukehren, nach der der WM-Führende nur am ersten Tag die Wertungsprüfungen eröffnet und ab dem zweiten Tag in umgekehrter Reihenfolge des Gesamtstands gestartet wird.


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"Die perfekte Lösung wäre für mich eine Rückkehr zum Qualifying", sagt er. "Das war meiner Meinung nach fair, aber einige Leute wollten das halt nicht. Vielleicht wäre es dann die beste Lösung, wenn der Meisterschaftsführende nur am Freitag die Prüfungen eröffnet. Das mögen einige Leute zwar auch nicht, weil die Teams früher zu viel taktiert habe, um sich eine möglichst gute Startposition für den nächsten Tag zu erarbeiten, aber das wäre heute kein Problem mehr. Da wir im Auto keine Zwischenzeiten mehr erhalten, funktioniert diese Strategie nicht mehr."

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