Drei Ausfälle in vier Rallyes: Crasht sich Esapekka Lappi ins Abseits?

Nach einem heftigen Unfall ist auch die Zentraleuropa-Rallye für Hyundai-Pilot Esapekka Lappi vorzeitig beendet - Teamchef: Statistik spricht Bände

(Motorsport-Total.com) - Die Formkrise von Esapekka Lappi in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nahm auch bei der Rallye Zentraleuropa an diesem Wochenende kein Ende - im Gegenteil. Dabei hatte die Rallye vielversprechend begonnen. Nach vier Wertungsprüfungen lag der Hyundai-Pilot bei schwierigen Witterungsbedingungen auf einem guten dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi bei der Rallye Zentraleuropa neben seinem verunfallten Auto

Lappi hinterließ auch bei der Rallye Zentraleuropa einen Trümmerhaufen Zoom

Doch auf der fünften Prüfung kam Lappi von der Straße ab und prallte heftig gegen einige Bäume. "Ich denke, ich war vielleicht zu weit am Straßenrand und der rechte Hinterreifen war schon etwas im Schlamm. Als ich dann das Bremspedal berührte, verlor ich sofort das Heck", erklärt der Finne den Unfall.

Lappi und sein Beifahrer Janne Ferm überstanden den Unfall unverletzt. Nicht so der Hyundai i20 N Rally1. Am Freitagabend gab das Team bekannt, dass das Auto irreparabel beschädigt ist und Lappi bei der Drei-Länder-Rallye in Deutschland, Österreich und Tschechien nicht mehr an den Start gehen kann.

"Das war sicher eine der größten Enttäuschungen für mich in dieser Saison", weiß Lappi, für den sich die Pleitenserie fortsetzt. Denn bereits bei der Rallye Finnland und der Rallye Chile war er nach Abflügen ausgeschieden und hat damit drei der letzten vier Läufe nicht beendet.

Dem steht lediglich ein fünfter Platz bei der Akropolis-Rallye gegenüber, nachdem Lappi in den ersten acht Saisonläufen viermal auf dem Podium gestanden hatte. Die Formkrise kommt für den Finnen zur Unzeit, denn nach der Verpflichtung von Ott Tänak kämpft er um das dritte Hyundai-Cockpit für die Saison 2024.

Und da helfen Unfälle nicht, wie auch Hyundai-Motorsportchef Cyril Abiteboul bestätigt. "Die Statistik ist eindeutig. Und Statistiken lügen nicht", wird der Franzose von DirtFish zitiert. Dennoch will Abiteboul die Schuld nicht allein auf Lappis Schultern abladen. "Ich denke, wir müssen verstehen, was diese Statistiken antreibt", sagt er.

Lappi habe sich bei der Zentraleuropa-Rallye in guter Form und - für Abiteboul mindestens genauso wichtig - in guter Stimmung präsentiert: "Und wenn EP Spaß hat, ist das normalerweise der Anfang von etwas sehr, sehr Gutem." Dementsprechend überrascht war Abiteboul vom erneuten Unfall seines Fahrers. "Ich bin enttäuscht, ich bin frustriert, aber ich bin auch ein bisschen verwirrt über die ganze Situation."

Abiteboul bezog auch sich selbst in die Kritik mit ein. Er habe es als Verantwortlicher bei Hyundai Motorsport bisher nicht geschafft, Lappi Bedingungen zu bieten, unter denen er konstant gute Leistungen abliefern kann. "Bis jetzt habe ich versagt, das ist ganz klar, denn es funktioniert nicht, und das merke ich nicht nur bei ihm."

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