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  • 08.05.2007 10:06

Die große "Sébastien-Loeb-Show"

Start mit Chaos, dann Dominanz des Weltmeisters Sébastien Loeb - Der ausführliche Argentinien-Rückblick von BFGoodrich

(Motorsport-Total.com) - Die große "Sébastien-Loeb-Show" fand auch auf der anderen Seite des Atlantiks ihre Fortsetzung: Mit einer gewohnt souveränen Vorstellung sicherte sich der amtierende Titelverteidiger am Steuer seines BFGoodrich-bereiften Citroën C4 WRC seinen dritten Sieg bei der Rallye Argentinien und den vierten Erfolg im sechsten Saisonlauf. Loeb verwies am Ende einer Veranstaltung, die von massiven Problemen begleitet war, den Ford Focus RS WRC-Piloten Marcus Grönholm um 36,7 Sekunden auf den zweiten Rang. Damit baute er seine Führung in der Fahrer-Tabelle um zwei auf drei Zähler aus. Ford wiederum profitierte von einer starken Mannschaftsleistung und stärkte seine Position in der Team-Wertung.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb + Team

Das Citroen-Team durfte wieder mit Sébastien Loeb und Daniel Elena jubeln

Start mit Hindernissen: Mit Ausnahme von zwei Zuschauerprüfungen in den Fußballstadien von Buenos Aires sowie im rund 700 Kilometer entfernten Cordoba mussten sich die rund 1,4 Millionen Zuschauer am ersten Tag der Rallye Argentinien in Geduld üben - technische Probleme und widriges Wetter hatten den südamerikanischen WM-Lauf ins Chaos gestürzt. Eine der drei Charter-Maschinen, die Fahrer, Offizielle und Team-Mitglieder nach der Show-WP in Richtung Rallye-Zentrum fliegen sollte, verspätete sich um mehr als 18 Stunden. Die Folge: Die acht "echten" Wertungsprüfungen (WP) der ersten Etappe mussten abgesagt werden. Ford-Pilot Mikko Hirvonen, der die ersten Bestzeiten gesetzt hatte, nahm es mit Humor: "Damit habe ich alle WP der ersten Etappe gewonnen!"#w1#

Über seinen Spitzenplatz in der Zwischenwertung durfte sich der 26-jährige Finne jedoch nicht lange freuen. Kaum hatte die Rallye am Samstag in ihren eigentlichen Zeitplan zurückgefunden, übernahm Citroën-Star Sébastien Loeb wieder die Kontrolle: Mit einer Serie von fünf Bestzeiten am Stück setzte sich der amtierende Weltmeister bestens in Szene und unverzüglich auf Platz eins fest. "Angesichts der deutlich verkürzten Rallye wollten wir keine Zeit verlieren", grinste der 33 Jahre alte Franzose. "Ich habe mich am Steuer meines Citroën von Beginn an wohl gefühlt, die Zeiten passten auch. Also wusste ich, dass ich in diesem Rhythmus weiterfahren sollte."

"Angesichts der deutlich verkürzten Rallye wollten wir keine Zeit verlieren." Sébastien Loeb

Wie fast alle seiner Kontrahenten auch hatte sich Loeb angesichts des einsetzenden Nieselregens und der nebligen Wetterbedingungen für die Laufflächenmischung "soft" des BFGoodrich "g-Force Gravel" entschieden und das Profil durch gezielte Schnitte weiter geöffnet, um auf trockener Piste den Staub und auf matschigem Untergrund das Wasser sicherer aus dem Weg zu räumen. An den Pneus lag es daher nicht, dass die Konkurrenz dem C4-WRC-Piloten nicht viel entgegenzusetzen hatte.

"Die Prüfungen am Samstagmorgen waren rauer als erwartet, unser Auto setzte immer wieder auf", gestand Marcus Grönholm, Loebs Dauerrivale. "In der Service-Pause haben wir härtere Federn eingesetzt, danach war das Handling meines Ford Focus RS WRC ebenso perfekt wie der Grip. Ich konnte nach Belieben angreifen." Effekt: Von den vier Wertungsprüfungen am Nachmittag gewann der 39-jährige Finne zwei, Loeb die übrigen beide. Im Etappenziel lag der Franzose um 19,2 Sekunden vorn. Ford-Teamchef Malcolm Wilson: "Es scheint so, dass derzeit nur Marcus Grönholm in der Lage ist, Sébastien herauszufordern."

"Es scheint so, dass derzeit nur Marcus Grönholm in der Lage ist, Sébastien herauszufordern." Malcolm Wilson

Die Attacke des zweifachen Weltmeisters auf seinen Erzrivalen währte im dichten Nebel des Sonntagmorgens nicht lange. "Ich bin in einer Kurve etwas weit nach außen getragen worden und touchierte einen Stein. Danach fühlte sich das Auto eigenartig an. Ich verlor acht Sekunden", berichtete Grönholm, der sich anschließend mit den acht Punkten für den zweiten Rang zufrieden gab.

Zur Freude von Sébastien Loeb, der - ebenso wie Dani Sordo im zweiten Citroën C4 - für die dritte Etappe die "extra-soften" BFGoodrich-Schotterpneus aufziehen ließ. Wohl die richtige Wahl: "Mit unseren BFGoodrich-Reifen hatten wir nicht die geringsten Probleme. Die extra-weiche Mischung lieferte am Sonntag ebenso perfekten Grip wie die weiche am Samstag. Und beide erwiesen sich als ausgesprochen haltbar." Von den fünf noch zu vergebenden Bestzeiten sicherte sich Loeb drei, der letztendlich sechstplatzierte Sordo zwei.

Platz drei ging an seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen, der sich über sechs relativ ungefährdete WM-Zähler freute, aber dennoch nicht recht glücklich wirkte: "Das Ergebnis ist okay, auch mein Auto lief perfekt. Dennoch bin ich nicht zufrieden", so der 26-Jährige. "Der Nebel war zeitweilig so dicht, dass wir nicht weiter als 20 Meter sehen konnten. Vermutlich fehlt mir noch Erfahrung und Streckenkenntnis. Beim jeweils zweiten Durchgang über diese Prüfungen konnte ich stets deutlich schneller fahren." Erfreuliches Ergebnis für Ford: Mit Jari-Matti Latvala und Henning Solberg gingen auch die Positionen vier und fünf an Focus RS WRC.

"Der Nebel war zeitweilig so dicht, dass wir nicht weiter als 20 Meter sehen konnten." Mikko Hirvonen

Während der Titelverteidiger seinen knappen Vorsprung auf Marcus Grönholm in der Fahrerwertung um zwei auf drei Punkte ausbauen konnte, verbesserte das Team BP Ford seine Führung in der Konstrukteurs-Tabelle um einen Zähler auf neun Punkte.

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