Capito: "Natürlich wächst das Selbstvertrauen"
Volkswagen schwebt auf der Welle des Erfolges: Motorsport-Direktor Jost Capito lobt die Leistung des gesamten Teams
(Motorsport-Total.com) - Zu Saisonbeginn hatte Volkswagen die Ziele für das Debüt-Jahr in der Rallye-WM so formuliert: Man will aus eigener Kraft um Podestplätze kämpfen. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt und der Gewinn der Weltmeisterschaft wurde als ultimatives Ziel festgelegt, doch erst für die Jahre 2014 und 2015. Nach drei Rallyes sieht die Situation ganz anders aus. Sebastien Ogier bescherte dem neuen Polo R WRC in Monte Carlo einen perfekten Einstand. Er wurde hinter Sebastien Loeb Zweiter. Da Loeb in diesem Jahr insgesamt nur vier Rallyes fährt, kommt er nicht für den WM-Titel in Frage. Schon bei der "Monte" meinte Ogier, dass ihn Loeb nicht interessiert und er stattdessen alle anderen Gegner in Schach halten will.

© Volkswagen
Jost Capito feierte ausgelassen den Sieg mit seiner Mannschaft Zoom
Anschließend folgten dominante Vorstellungen in Schweden und Mexiko. Der Polo lief klaglos und in den Händen von Ogier war es die schnellste Kombination. Dazu sicherte sich der Franzose bei beiden Rallyes die Bonuspunkte in der Power Stage. Unter dem Strich beträgt sein WM-Vorsprung schon 44 Zähler auf Mikko Hirvonen (Citroen). Ogier hat sich eindrucksvoll in die Favoritenrolle gebracht. Werden bei Volkswagen die Ziele nun revidiert und der WM-Titel ins Visier genommen?
"Das war komplett unerwartet für uns", sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito nach dem Sieg in Mexiko. "Die ersten beiden Rallyes waren nicht zu hart zum Auto. Dieser Sieg ist allen Motoringenieuren bei Volkswagen Motorsport und der Volkswagen AG gewidmet. Sie haben den Motor für diese Höhe entwickelt. Der Motor kam mit der Herausforderung perfekt zurecht und hat dem Team genug Kraft gegeben. Es ist außergewöhnlich."
Mexiko ist eine außergewöhnliche Rallye, denn es wird in Höhen von rund 2.000 Metern oberhalb der Seehöhe gefahren. Durch die dünne Luft verlieren die Triebwerke an Leistung. Als nächstes geht es nach Portugal, wo ebenfalls auf Schotter gefahren wird. Volkswagen wird als Favorit nach Europa zurückkehren. Capito hält aber den Ball flach: "Portugal ist eine neue Herausforderung und die erste gewöhnliche Schotter-Rallye, die die Weltmeisterschaft entscheidet."
"Wir werden hart arbeiten und uns gut vorbereiten. Natürlich wächst das Selbstvertrauen. Wir werden es sehen." Während Ogier derzeit auf einem Höhenflug ist und grenzenloses Selbstvertrauen besitzt, lief es bei seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala durchwachsen. In der dritten Prüfung erwischte er einen aufgewirbelten Felsbrocken und musste aufgeben, weil ein Querlenker der Radaufhängung gebrochen war. Den Samstag und Sonntag nutzte Latvala als Test unter Wettbewerbsbedingungen.
Dabei feilte er an seinem Fahrstil. Gute Prüfungszeiten untermauerten, dass Latvala Fortschritte machte. Trotz des Pechs steht Capito voll und ganz hinter dem Finnen. "Jari-Matti hatte bisher nicht viel Zeit, um sich an den Polo anzupassen. Er hatte nicht gepusht. Ich glaube, dass seine Performance am Sonntag gezeigt hat, dass er mit mehr Zeit im Polo Fortschritte gemacht hat. Er war in der Power Stage der Erste auf der Strecke und eroberte einen Punkt. Ich finde, dass das eine tolle Leistung war."

