Bis zu 16 Rallyes im WRC-Kalender: Teams sind skeptisch

Eine Vergrößerung des WRC-Kalenders wird bei den Teams mit Skepsis gesehen - Vor allem der finanzielle Aspekt wird bei bis zu 16 Rallyes kritisch bewertet

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Jahren besteht der Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft aus 13 Veranstaltungen. Änderungen gab es vor allem im Detail. So fielen zum Beispiel Jordanien, Neuseeland und Griechenland weg. Monte Carlo feierte ein Comeback und Polen bekam einen WM-Lauf. Dann wechselte die Rallye Frankreich vom Elsass zurück nach Korsika und vom Herbst in den Frühling. Es gab somit in den vergangenen Jahren nur wenige Veränderungen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila

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Dem Vernehmen nach befindet sich der WRC-Promoter in Gesprächen mit verschiedenen Veranstaltern, um neue Rallyes in den Kalender aufzunehmen. Die Türkei und Kroatien könnten in absehbarer Zeit hinzukommen. Dazu ist das Interesse an Rallyes in China oder Japan weiterhin vorhanden. Der Kalender könnte mittelfristig auf 16 Läufe wachsen. Schon zwischen 2004 und 2007 gab es so viele Rallyes, bevor der Kalender auch aus ökonomischen Gründen schrumpfte.

Die involvierten Hersteller sind mit der aktuellen Anzahl der Rallyes auch zufrieden. Eine Erweiterung des Kalenders wird kritisch gesehen. "Ausschließlich wegen unserer finanziellen Situation", hält M-Sport-Boss Malcolm Wilson bei 'Autosport' fest. "Eine Erhöhung der Rallyes würde uns überhaupt nicht passen." Vor allem für Privatiers wären mehrere teure Überseereisen kaum zu stemmen. Schon in Australien sind hauptsächlich die Hersteller dabei.

Den finanziellen Aspekt führt auch Hyundai-Teammanager Alain Penasse als Knackpunkt ins Feld. "Es hat funktioniert, aber das war vor zehn Jahren, als die Teams viel mehr Geld hatten als es jetzt der Fall ist", so Penasse bei 'Autosport'. Theoretisch würden mehr Rallyes auch mehr Promotion und mehr Einnahmen bringen. Vor allem das Internet bietet neue Möglichkeiten, eine Veranstaltung zu verfolgen, wenn Fans vom Straßenrand Fotos in den sozialen Medien verbreiten und nicht nur Zuschauer, sondern auch Teil der Rallye sind.

Deswegen glaubt Penasse, dass auch kleine Märkte wie Neuseeland viel bringen können, wenn man die Rallye richtig über das Internet promotet. "Es kommt dann nicht auf die Größe des Marktes an. Wir wissen, dass Neuseeland eine Rallye auf WRC-Level durchführen kann. Okay, es ist ein kleiner Markt, aber das macht nichts, denn die Fahrer lieben die Straßen und die Szenerie sorgt für tolle Fernsehbilder." Er rechnet damit, dass im nächsten Jahr maximal Neuseeland hinzukommt und der Kalender auf 14 wächst.