Atkinson hofft auf einen Podestplatz

Chris Atkinson hat nach fünf Jahren wieder einen Platz in einem Werksteam ergattert - Bei Hyundai will der Australier seine Erfahrung bei der Entwicklung einbringen

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Jahren versuchte Chris Atkinson wieder in der Rallye-WM Fuß zu fassen. Nach dem Ausstieg von Subaru Ende 2008 kam "Atko" nur auf vereinzelte Gaststarts. Nun erhielt der Australier von Hyundai seine zweite große Chance. Atkinson war in den vergangenen Monaten in die Entwicklung und die Testfahrten mit dem neuen i20 WRC involviert. "Es ist unglaublich. Es besteht viel Interesse an diesem Projekt. Einer der größten Automobilhersteller steigt in die Rallye-WM ein. Das ist aufregend."

Titel-Bild zur News: Chris Atkinson

Chris Atkinson fuhr vier Jahre lang im Subaru-Werksteam Zoom

"Ich bin von Beginn an Teil dieses Projekts und kann nächstes Jahr einige Rallyes fahren. Ich freue mich drauf", sprüht Atkinson gegenüber 'WRC.com' vor Enthusiasmus. Bisher steht fest, dass der mittlerweile 34-Jährige in seiner Heimat Australien starten wird. Weitere Einsätze sind offiziell noch nicht bekannt. "Es ist noch nicht alles entschieden. Dani (Sordo; Anm. d. Red.) ist der Asphalt-Spezialist von uns und hat in diesem Jahr eine Asphalt-Rallye gewonnen."

"Juho (Hänninen; Anm. d. Red.) und ich konzentrieren uns mehr auf Schotter. Wir können aber auch Resultate auf Asphalt holen. Es ist ein Mix. Thierry (Neuville; Anm. d. Red.) hat eine unglaubliche Saison hinter sich. Es ist eine gute Kombination. Ich glaube, dass wir ein gutes Team haben. Wir entwickeln das Auto. Es wird ein Lernjahr und wir konzentrieren uns mehr auf 2015. Wir wollen als Team wachsen und uns auf das darauffolgende Jahr vorbereiten."

Volkswagen stellte beim Debüt in Monte Carlo gleich Bestzeiten auf und feierte den ersten Podestplatz. Kann Hyundai eine ähnliche Erfolgsstory starten? Atkinson sieht die Situation realistisch: "Die Entwicklungszeit für das Auto war viel kürzer. 2014 setzen wir uns realistischere Ziele. Es wäre für das Team natürlich schön, wenn wir es einmal auf das Podest schaffen könnten. Das wäre ein realistisches Ziel. Dieses Team wurde komplett neu aufgebaut, es gab keine Motorsport-Vergangenheit. Man muss alles neu machen. Das ist viel Arbeit."


Hyundai testet den i20 WRC auf Asphalt

Viel Arbeit kommt auch auf Atkinson zu, denn er wird weiterhin im Hintergrund die Entwicklung vorantreiben. Zudem herrscht ein teaminterner Konkurrenzkampf um das zweite Vollzeit-Cockpit neben Neuville im Jahr 2015. "Ich schätze, dass es jedem Fahrer so geht. Wir werden für unsere Leistung bezahlt. Natürlich wird es eine Art Konkurrenzkampf geben, aber wir arbeiten und helfen dem Team. Das ist genauso wichtig."

"Natürlich kann man seinen Speed zeigen und einige Autos crashen, aber ich glaube nicht, dass das Team das im nächsten Jahr sehen möchte. Ich glaube, wir wurden aufgrund unserer Erfahrung ausgewählt. Wir können die Autos mit einer guten Pace ins Ziel bringen", findet Atkinson. "Es geht auch darum, das Auto während einer Rallye zu entwickeln, und nicht um reine Prüfungszeiten." So wie seine Teamkollegen Neuville und Hänninen wartet auch Atkinson noch auf seinen ersten WRC-Sieg.