Andersson verliert sicher geglaubten S-WRC-Sieg

Per-Gunnar Andersson dominierte bei der Rallye Monte Carlo die S-WRC-Wertung und schied kurz vor Schluss aus - Ein Benzinleck bei seinem Proton sorgte für ein Feuer

(Motorsport-Total.com) - Das Proton-Team kehrte bei der Rallye Monte Carlo in die Weltmeisterschaft zurück. Per-Gunnar Andersson zeigte in der S-WRC eine starke Leistung und war auf Kurs zum Klassensieg. Es sollte aber nicht soweit kommen. Der zweifache Juniorenweltmeister gewann 12 der 18 Sonderprüfungen und hatte sich im Verlauf der ersten vier Etappen einen Vorsprung von über sieben Minuten herausgefahren. Dann ging aber alles schief. In der 16 Sonderprüfung, die zum zweiten Mal über den Col de Turini führte, sorgte ein Benzinleck für Feuer. Andersson und sein Co-Pilot Emil Axelsson löschten den Brand, konnten aber nicht weiterfahren.

Titel-Bild zur News: Per-Gunnar Andersson

Per-Gunnar Andersson konnte nicht die Früchte seiner Leistung ernten

"Kurz nach dem Start de Etappe dachten wir, dass wir Benzin riechen würden. Ich dachte, es gäbe ein Leck, aber eines innerhalb des Autos und nichts ernstes", schildert Andersson. "Wenige Kilometer vor dem Col de Turini leuchtete eine Warnlampe auf, die mitteilte, dass der Benzindruck niedrig war. 15 Sekunden später begann es zu brennen. Es war ein großes Feuer. Ich blieb am Seitenrand stehen und wir sprangen aus dem Auto."

"Das Feuer wurde schnell wieder kleiner und mit den Handfeuerlöschern konnten wir es löschen. Dann mussten wir zusehen, wie unser Vorsprung von sieben Minuten dahinschmolz. Es war unglaublich", ist der Schwede enttäuscht. "Wir sind vernünftig gefahren. Man kann aber nichts über den Speed sagen, weil wir nicht gepusht haben und keine Risiken eingingen. Das Resultat war da, aber wir verpassten es knapp. Dieser Sport kann hart sein, manchmal sehr hart."

Proton schickte auch noch einen zweiten Boliden nach Südfrankreich, doch Giandomenico Basso schied bereits in der ersten Sonderprüfung aus. "Die Sonne hatte mich geblendet und ich war für einen Moment abgelenkt. Ich konnte nicht genau sehen", schildert der Routinier den Unfallhergang. "Wir sind mit der linken Seite in eine Mauer gerutscht. Es passierte bei hoher Geschwindigkeit und das Auto konnte nicht weiterfahren. Das war für das gesamte Team sehr enttäuschend. Nach einem guten Test hätten wir ein gutes Resultat holen können."


Fotos: WRC: Rallye Monte Carlo


Das Team hatte im Vorjahr die Asien-Pazifik-Meisterschaft dominiert und will in dieser Saison in der S-WRC auf der Weltbühne Erfolge feiern. Es begann mit einer großen Enttäuschung. "Wir müssen aber das Positive mitnehmen", versucht Teamchef Chris Mellors zu motivieren. "Wir müssen uns den Fakt ansehen, dass wir das schnellste S-WRC-Auto gehabt haben. PG ist brillant gefahren. Er war nicht auf seinem bevorzugten Untergrund, aber er hat das Auto in keinster Weise beschädigt. Es ist hart für das Team. Wir waren die Schnellsten in Monte Carlo und wollen den Job in Schweden zu Ende bringen."

Obwohl nur eine handvoll S-2000-Autos bei der "Monte" am Start waren, war die Leistung von Proton ermutigend. Es gibt Spekulationen, dass sich der malaysische Hersteller zu einem vollwertigen WM-Engagement entschließen könnte. Mellors will sich dazu aber nicht äußern: "Proton ist ein junger und ambitionierter Hersteller. Es ist noch nichts entschieden, aber wir führen Gespräche mit der Fabrik über ein neues Auto."