• 11.06.2008 17:23

  • von Britta Weddige

Aigner mag es, "wenn es rutscht und marschiert"

Andreas Aigner hat zwar 2008 in der P-WRC schon zwei Siege geholt, sieht sich aber noch nicht in Bestform - Erst Titelgewinn, dann Zukunftsplanung

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Sieg in Argentinien hat Andreas Aigner in dieser Saison in der P-WRC das erste Ausrufezeichen gesetzt. Das zweite ließ er folgen, als er sich auch in Griechenland mit einer sensationellen Aufholjagd den Sieg sicherte. Der Red-Bull-Pilot führt damit die Gesamtwertung in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft an. Die Frage, ob er sich derzeit in Bestform befindet, verneint der Österreicher aber.

Titel-Bild zur News: Andreas Aigner

Andreas Aigner hat so gute Chancen wie nie, den Titel in der P-WRC zu holen

"Naja, Bestform würde ich jetzt nicht unbedingt sagen", erklärte Aigner im Interview mit unseren Kollegen von 'motorline.cc'. "Es ist halt auch so, dass zum einen das Auto perfekt läuft und zum anderen liegen mir solche Bedingungen wie sie in Griechenland vorherrschten ganz besonders gut. Je weniger Grip es gibt, je rutschiger es ist, desto mehr taugt es mir. Ich mag das, wenn es rutscht und marschiert."#w1#

Endlich einmal kein Rückstand

Sechs Punkte Vorsprung hat Aigner in der P-WRC auf seine Verfolger. Dieses Polster kann er am kommenden Wochenende in der Türkei auch noch leicht ausbauen, denn seine ärgsten Konkurrenten Juho Hänninen und Jari Ketomaa sind in der Türkei nicht dabei. Für Aigner eine gute Möglichkeit, seinem Ziel noch einen Schritt näher zu kommen - dem Titelgewinn.

"Jetzt verfügen wir über ein Punktepolster, was natürlich weitaus angenehmer ist." Andreas Aigner

"Im Grunde genommen peilen wir schon seit zwei Jahren den P-WRC-Titel an, aber erst jetzt sieht es besonders gut für uns aus", sagte Aigner dazu. "Denn zuvor mussten wir immer einen Rückstand aufholen - jetzt sind wir in der Lage, dass wir nicht andauernd nur puschen müssen. Jetzt verfügen wir über ein Punktepolster, was natürlich weitaus angenehmer ist. Wir müssen in der Türkei nicht unbedingt gewinnen - es wären auch acht oder sechs Punkte erfreulich, klarerweise wären zehn Punkte noch erfreulicher."

Noch keine Gedanken über die WRC

Gedanken über die Zukunft macht sich der Österreicher noch nicht - auch wenn sich hartnäckig das Gerücht hält, dass Arbeitgeber Red Bull in der kommenden Saison in der WRC ein Juniorteam einsetzen will, in dem auch er zum Einsatz kommen könnte. "Mein Plan ist jetzt einmal, den P-WRC-Titel zu gewinnen. Über die kommende Saison mache ich mir noch keine Gedanken, das ist im Juni eines Jahres auch noch nicht notwendig", so Aigner dazu. "Jetzt fahren wir in die Türkei und dort wollen wir das bestmögliche Resultat erzielen, damit wir über die Sommerpause einen guten Stand haben. Dann kommt Finnland - und am Ende der Saison werden wir hoffentlich etwas zu feiern haben. Diese Überlegungen, was wir im nächsten Jahr machen werden, die werden erst später angestellt."

Auf einem anderen Gebiet plant Aigner aber doch schon für die Zukunft: "Ich absolviere gerade eine Ausbildung zum Fahrinstruktor, ab dem 24. Lebensjahr kann man dann selbst eigene Kurse abhalten", verriet er. "Mir taugt der Gedanke, dass ich meine Erfahrungen, die ich gemacht habe, an andere weitergeben kann. Man freut sich, wenn man anderen Menschen helfen kann und es ist vielleicht auch von der Glaubwürdigkeit her so, dass die Leute eher auf jemanden hören, wenn so ein Rallyepilot etwas sagt. Und wenn ich damit zur Verbesserung der Fahrsicherheit beitragen kann, dann taugt mir das schon sehr."