• 23.11.2009 17:51

  • von Britta Weddige

Wiege-Probleme: Entscheidung im Fall Meeke verzögert sich

Erst am Donnerstag soll sich klären, ob IRC-Champion Kris Meeke seinen Sieg bei der Rallye Schottland wegen einer Querstrebe aberkannt bekommt oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Darf IRC-Champion Kris Meeke seinen Sieg bei der Rallye Schottland behalten oder nicht? Eine Antwort auf diese Frage wird es erst am Donnerstag geben. Denn bisher konnte die Rennleitung nicht einwandfrei feststellen, ob eine beanstandete Querstrebe in seinem Peugeot regelwidrig war oder nicht. Die Rede ist von 80 bis 150 Gramm, um die die Querstrebe zu leicht gewesen sein soll.

Titel-Bild zur News: Kris Meeke

Es kann noch etws dauern, bis klar ist, ob Kris Meeke seinen Sieg behalten darf

Sollte eine Unregelmäßigkeit festgestellt werden, bekommt Meeke den Schottland-Sieg vom Wochenende aberkannt und Skoda-Pilot Guy Wilks wäre nachträglich der Gewinner. Sollte alles in Ordnung sein, darf Meeke seinen Sieg behalten. Meister bleibt er so oder so - auf die Titelentscheidung hat das Schottlandergebnis keinen Einfluss.#w1#

Der Grund für die verzögerte Entscheidungsfindung: Die fragliche vordere Querstrebe wurde heute dreimal gewogen - und jedes Mal kam ein anderes Ergebnis dabei heraus. Deshalb wurde die Untersuchung so lange gestoppt, bis eine neue Waage in Schottland eingetroffen ist, die eine präzise Messung zulässt. Und das soll erst am Donnerstag der Fall sein.

"Es ist wichtig, dass die Rallye fair abläuft. Wenn die Veranstalter irgendwelche Bedenken über unser Auto haben, dann ist es richtig, dass das genau untersucht wird und dass nicht nur irgendwelche Schlüsse gezogen werden", sagt ein Teamprecher von Peugeot UK gegenüber 'Autosport'. Im Team ist man sich jedoch sicher, dass die Rennleitung nichts Irreguläres finden wird: "Wir sind absolut davon überzeugt, dass das Auto legal ist. Und wenn wir mit dem Ergebnis am Donnerstag nicht einverstanden sind, werden wir natrülich Einspruch einlegen."

"Offensichtlich ist die Entscheidung aber auch nicht klar, sonst wäre sie ja schon am Samstagabend gefallen." Kris Meeke

Meeke selbst hat von der drohenden Aberkennung seines Sieges und dem Durcheinander um die Querstrebe noch gar nicht so viel mitbekommen. Er ist erst sehr spät aus Schottland zu Hause angekommen und konnte sich erst heute Morgen zumindest ein bisschen auf den neuesten Stand bringen.

Ändern könne er an der Situation ohnehin nichts, sagt Meeke schulterzuckend. Aber er ärgert sich darüber, dass er so lange darüber im Unklaren bleibt, ob er seinen Sieg nun behalten darf oder nicht: "Ich habe viele verschiedene Dinge darüber gehört, was so passiert. Aber bevor wir nicht schwarz auf weiß eine Entscheidung haben, macht es auch keinen Sinn, darüber zu reden. Offensichtlich ist die Entscheidung aber auch nicht klar, sonst wäre sie ja schon am Samstagabend gefallen."

Eines tröstet den Peugeot-Piloten jedoch: Er muss sich nur um einen Sieg, nicht aber um seinen Titel sorgen machen. "Was auch immmer passiert - und ich bin sehr zuversichtlich, dass an meinem Auto nichts Falsches gefunden wird - wird für mich an dem Erfolg dieses Jahres rein gar nichts ändern. Man wird sich an das erinnern, was wir da draußen auf den Pisten gezeigt haben - und nicht an ein Stück Papier nach der Rallye Schottland."