• 11.10.2010 16:29

  • von Britta Weddige

Rallye Schottland: Mit Vollgas durch den Wald

Die IRC macht am kommenden Wochenende in Schottland Station: Juho Hänninen wird sich den Titel sichern, aber viele Konkurrenten wollen den Laufsieg holen

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2010 in der Intercontinental Rally Challenge neigt sich ihrem Ende entgegen. Am kommenden Wochenende (15. bis 17. Oktober) steht mit der Rallye Schottland der vorletzte Saisonlauf an, bevor es dann Anfang November zum Saisonfinale nach Zypern geht. Eines steht jedoch jetzt schon fest: ?koda-Pilto Juho Hänninen wird sich in Schottland zum IRC-Champion 2010 krönen.

Titel-Bild zur News: Juho Hänninen

Juho Hänninen wird in Schottland den Meistertitel 2010 einfahren

Denn nur noch Teamkollege Jan Kopecky hätte die rechnerische Chance, Hänninen den Titel noch streitig zu machen. Dazu müsste er aber die beiden Läufe in Schottland und Zypern gewinnen, währen Hänninen beide Male ausfällt. Doch ?koda hat sich entschieden, Kopecky in Schottland gar nicht an den Start zu schicken. Damit steht fest: Hänninen fährt am Sonntag als Meister über die Ziellinie, egal wie er abschneidet. Denn sein Punktevorsprung auf Kopecky reicht dann so oder so aus.

Die Titelfrage ist also geklärt - aber nicht die Frage, wer die Rallye Schottland am Wochenende gewinnen wird. Über zehn S2000-Fahrzeuge gehen an den Start und werden über die engen, aber ultraschnellen Forstwege rund um Perth rasen. Blinde Kuppen, steil abfallende Pisten, enge Abzweige, abschüssige Kurven, baumgesäumte Geraden und vor allem wechselhaftes Wetter werden die Piloten wieder vor einige Herausforderungen stellen. Insgesamt sind zwölf Prüfungen mit fast 200 gezeiteten Kilometern zu bewältigen. Mehrere Prüfungen werden wieder live von 'Eurosport' übertragen.

Guy Wilks

Guy Wilks betrachtet die Rallye Schottland als Heimspiel Zoom

?koda-Pilot Hänninen würde seinen vorzeitigen Titelgewinn natürlich gern gebührend mit einem Sieg feiern. Doch dafür müsste er sich erst einmal gegen harte Konkurrenz durchsetzen. Ebenfalls in einem Fabia S2000 geht Vorjahressieger Guy Wilks an den Start. Er hat sich von seiner Rückenfraktur erholt und will wieder voll angreifen. "Ich komme zwar von der anderen Seite der Grenze aus England, aber für mich ist das meine Heimrallye", sagt Wilks. "Ich habe schöne Erinnerungen an diesen Lauf, denn hier hat mein Programm mit ?koda UK richtig angefangen. Die Prüfungen in Schottland sind schnell und flüssig. Sie sind eine echte Herausforderung."

Auch Peugeot-UK-Pilot Kris Meeke ist hochmotiviert. Der Nordire, der künftig für MINI in der WRC fahren wird, will sich glanzvoll aus der IRC verabschieden. Im vergangenen Jahr hätte er eigentlich die Rallye Schottland gewonnen, wurde dann aber wegen eines Technikverstoßes aus der Wertung genommen. IRC-Champion 2009 wurde er trotzdem.

"Man kann durchaus sagen, dass es für mich in diesem Jahr nicht so gut gelaufen ist wie im vergangenen Jahr. Von daher wäre es etwas ganz Besonderes, wenn ich die Saison mit einen Sieg in Schottland beenden könnte", sagt Meeke. "Es ist ein toller Lauf mit fantastischen Prüfungen. Nachdem man mir den Sieg im vergangenen Jahr weggenommen hat, würde ich ihn mir in diesem Jahr sehr gern zurückholen."

Im Mittelpunkt des Interesses wird auch Lokalmatador Alister McRae stehen, der jüngere Bruder von Colin McRae. Er ist als Gaststarter im Proton bei seinem Heimlauf dabei: "Das wird eine tolle Rallye und ein wunderbares Spektakel für die Fans. Es sind mehr S2000-Autos dabei als im Vorjahr - und sie sind alle extrem schnell. Mein Ziel ist, in die Top 5 zu fahren, aber wir werden voll pushen, denn man kann nie wissen, wo man am Ende rauskommt."