BFGoodrich: Volle Konzentration auf die IRC
BFGoodrich wird in diesem Jahr die zweite Saison als Reifenlieferant in der Intercontinental Rally Challenge absolvieren - Tests in Alès
(Motorsport-Total.com) - Eine Frage des Profils: Gleich in ihrer Debüt-Saison in der Intercontinental Rally Challenge (IRC) gewannen Pneus von BFGoodrich jeden einzelnen Wertungslauf, an dem die amerikanische Marke teilnahm. Auch wenn die Bandbreite zugelassener Laufflächenprofile und -mischungen in der IRC begrenzt ist, so gehören die Reifenwahl und der korrekte Umgang mit den Pneus auch weiterhin zu den strategischen Faktoren, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Nicolas Vouilloz, Gesamtzweiter der IRC 2007, stellte dies bei zwei von BFGoodrich organisierten Testtagen im französischen Alès mit seinem Peugeot 207 Super 2000 einmal mehr unter Beweis.

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"Die IRC sowie Rallye-Raids werden 2008 unsere wichtigsten motorsportlichen Betätigungsfelder sein, und in beiden spielen die Reifen eine wichtige Rolle", erklärt Matthieu Bonardel, bei BFGoodrich verantwortlich für das Rallye-Engagement der Marke. "Bei der Auswahl der richtigen Reifen müssen Teams und Fahrer eine Menge Faktoren berücksichtigen - über die zu erwartenden Wetterverhältnisse und die Bodentemperatur bis hin zur Länge der bevorstehenden Etappe und natürlich die Beschaffenheit des Untergrunds. Doch auch andere Parameter spielen eine gewichtige Rolle - etwa, wie oft die Wertungsprüfung während der Rallye schon befahren wurde. Oft werden Steine, Sand und Laub beim ersten Durchgang auf die Strecke geschleudert, die Ausgangsbedingungen könnten sich also maßgeblich verändert haben. Ein Umstand, der überdies auch durch die Startreihenfolge der Wettbewerber beeinflusst wird: Die ersten Teilnehmer finden grundsätzlich eine sauberere Strecke vor als der hintere Teil des Feldes. Bei der Wahl der idealen Pneus für eine Rallye fließen also eine Menge sehr komplexer Aspekte in die Überlegungen ein."#w1#
Auch Peugeot-Pilot Nicolas Vouilloz unterstreicht die Bedeutung der Pneus für den Erfolg bei einer Rallye: "Eine falsche Reifenwahl kann sämtliche Erfolgschancen zunichte machen", erläutert der ehemalige Mountainbike-Champion. "Es ist zum Beispiel sehr schwierig, im Regen auf Trockenreifen eine gute Zeit zu erreichen. In einem solchen Fall ist dann ein besonders vorausschauender Fahrstil gefragt, um übermäßiges Rutschen des Fahrzeugs zu vermeiden. Auch sehr lange Wertungsprüfungen müssen entsprechend umsichtig angegangen werden, um das Potential der Pneus nicht zu früh aufzubrauchen und am Ende eine Menge Boden zu verlieren."
Optimaler Grip durch Nachschneiden
Das so genannte "Re-cutting" - also das individuelle Nachschneiden des Profils - gilt als besonders wichtiger Trick, um die Reifen optimal an die vorhandenen Bedingungen anzupassen. "Das Nachschneiden von Asphalt- oder Schotter-Reifen kann zum Beispiel deren Grip-Niveau bei nassen Bedingungen deutlich verbessern. Es hilft, das auf der Straße stehende Wasser zu verdrängen", so Matthieu Bonardel weiter. "Gleiches gilt für matschigen Untergrund - hier kann das Profil so modifiziert werden, dass es die rutschige Oberfläche besser durchdringt und Halt in der tieferen Schicht darunter findet."
Serienreifen contra Rallyespezialist
"Während der Testtage in Alès wollten wir vor allem aufzeigen, zu welchem Grad die Reifen das Handling und die Gesamt-Performance eines Rallye-Fahrzeugs beeinflussen", erläutert Bonardel. "Um die Unterschiede zwischen verschiedenen Pneus deutlich zu machen, ließen wir Nicolas Vouilloz mit drei unterschiedlichen Rallye-Spezialisten von BFGoodrich antreten: dem g-Force Profiler A10 für trockenen Asphalt, dem g-Force Profiler W00 Regenreifen und einem Serienpneu - um zu vergleichen, wie dieser sich gegen die Wettbewerbsreifen schlägt."
Das Ergebnis beeindruckte: "Ich war positiv überrascht von der Leistungsfähigkeit der Serienreifen", gesteht Vouilloz, "auch wenn zwischen einem Pneu, der für den täglichen Straßenverkehr in den Händen der Endverbraucher produziert wurde, und einem reinrassigen Rennreifen natürlich gravierende Unterschiede existieren. Ich musste zum Beispiel mit dem Serienprodukt deutlich vorausschauender fahren und am Limit mehr improvisieren - allerdings besaß ich mit ihrem Verhalten auch noch keinerlei Erfahrungen. Grip und Haltbarkeit, so viel steht fest, erwiesen sich auf jeden Fall als fantastisch."
"Dies glich einer echten Bewährungsprobe", fügt Matthieu Bonardel hinzu. "Wir haben Serienreifen auf ein hochgezüchtetes Rallye-Fahrzeug aufgezogen, es in die Hände eines erfahrenen Piloten gegeben und diese Kombination einer anspruchsvollen Wertungsprüfung ausgesetzt. Erstaunlicherweise entpuppten sich die Unterschiede zu den Wettbewerbsreifen geringer als gedacht."
Die Telemetrie-Daten bestätigten diesen Eindruck: Wie erwartet setzte sich der g-Force A10 als schnellster Pneu durch - aber auch der W00 Regenreifen und vor allem der Serienpneu mussten sich nicht verstecken. Die Erläuterungen von Nicolas Vouilloz wie auch die Beobachtungen Matthieu Bonardels und die Datenaufzeichnungen unterstrichen dabei die eminente Rolle der Reifen im Rallye-Sport.
In diesem Jahr werden die amerikanischen Reifenspezialisten ihr Engagement in der 2006 ins Leben gerufenen Serie daher noch weiter verstärken. Neben besonderer Unterstützung von Veranstaltern, die Interesse an der IRC zeigen, wird BFGoodrich vor allem seinen Partnern mit Rat und Tat unter die Arme greifen. Denn auch 2008 hängen Sieg und Niederlage in dieser anspruchsvollen Meisterschaft wieder zu nicht geringen Teilen von der richtigen Reifenstrategie ab.

