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Rallye-EM: Nasser Al-Attiyah feiert fünften Zypern-Sieg

Neuer Rekordsieger: Nasser Al-Attiyah gewinnt die Rallye Zypern zum fünften Mal - Der Deutsche Albert von Thurn und Taxis jubelt über Platz fünf

(Motorsport-Total.com) - Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta R5) gewinnt die vierte Saisonstation der Rallye Europameisterschaft 2017. An diesem Wochenende gastierten die Lenkradartisten auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Al-Attiyah kennt dieses Terrain bestens, denn in den vergangenen Jahren konnte er schon vier Siege feiern. Nun spielte der Katari über die 14 Wertungsprüfungen auf heißem Schotter seine Erfahrung aus und feierte seinen fünften Triumph. Er ist damit der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte dieser Rallye, die seit 1983 ausgetragen wird.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah sicherte sich zum fünften Mal den Sieg bei der Rallye Zypern Zoom

Die Performance von Al-Attiyah war souverän. In der dritten WP übernahm er die Führung von Nikolaj Grjasin (Skoda Fabia R5) und behielt sie trotz Reifenschaden am Samstagnachmittag. Die zweite Etappe am Sonntag galt nur noch der Verwaltung des Vorsprungs. Im Ziel hatte Al-Attiyah über sechs Minuten Vorsprung auf die beiden Zyprioten Simos Galatariotis und Panikos Polykarpou, die beide auf den bewährten Mitsubishi Lancer setzten. Beide sind auch nicht punkteberechtigt für die Europameisterschaft.

"Es gibt kein Geheimnis für unseren Erfolg, wir versuchen einfach unser Bestes zu geben", strahlt Al-Attiyah bei der Siegerehrung. "Wir hatten Glück. Es tut mir für die vielen anderen Fahrern leid, denn wir hatten einen großen Kampf. Aber vielleicht hilft uns unsere Erfahrung. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt fünfmal auf Zypern gewonnen habe." Diese Rallye zählt auch zur Middle-East-Meisterschaft MERC. Dafür nahm Al-Attiyah natürlich auch die volle Punktezahl mit.

Außerdem sicherte sich der 46-Jährige das Preisgeld von 10.000 Euro für den Gewinn der abschließenden "Golden Stage". Es wurden die Zeiten von beiden Durchgängen zusammengezählt. Al-Attiyah war um 0,3 Sekunden schneller als Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5). Der amtierende Europameister schied am Samstag in WP6 durch einen Unfall aus und war am Samstag nach Rallye-2-Reglement wieder am Start. Das zahlte sich aus, denn "Kajto" gewann die zweite Etappe und kassierte dafür sieben Bonuspunkte.

Albert von Thurn und Taxis auf Platz fünf

Über einen starken fünften Platz durfte sich Albert von Thurn und Taxis (Skoda Fabia R5) freuen. Der Deutsche debütiert in dieser Saison im Rallye-Sport und war das erste Mal auf Zypern dabei. "Es war keine klassische Rallye, aber trotzdem beeindruckend. Es ist unglaublich, wie hart es hier ist. Ich bin sehr glücklich, dass ich es bis ins Ziel geschafft habe. Es war sehr schwer, gegen diese Konkurrenz. Ich bin super happy. Asphalt ist für mich etwas besser. Diese Rallye war sehr wellig und staubig."

Als Fünfter war von Thurn und Taxis das zweitbeste R5-Auto im Gesamtklassement. Insgesamt schafften es mit Al-Attiyah, von Thurn und Taxis und dem Türken Denktas Rauf (Ford Fiesta R5) nur drei Fahrer in die Top 10, die keine Einheimischen sind. Für viele Mitfavoriten war die Rallye schon am Samstag vorbei. Bruno Magalhaes (Skoda Fabia R5) und Murat Bostanci (Ford Fiesta R5) flogen in WP6 in der gleichen Kurve wie Kajetanowicz in die Botanik. Nur der Pole konnte weitermachen.

Trotzdem behält Magalhaes die Führung in der Europameisterschaftswertung. Kajetanowicz verkürzte seinen Rückstand auf 14 Punkte. Grjasin kehrte nach vielen Problemen am Samstag ebenfalls nach Rallye-2-Regel zurück, hatte aber wieder Schwierigkeiten mit der Bremse und der Servolenkung. Dennoch konnte der Russe zwei Bestzeiten aufstellen. Auch der Tscheche Antonin Tlustak fuhr am Sonntag wieder, nachdem in der ersten Etappe die Lenkung seines Skoda gebrochen war. Glück hatte der Türke Denktas, denn er überschlug sich Sonntagmorgen und rettete noch den zehnten Platz.

Für die Rallye-Europameisterschaft startet nun eine kleine Sommerpause. Der nächste Lauf findet vom 3. bis 5. August mit der Rallye Rzeszow in Polen statt.