Gassner über Kroatien: "Prüfungen sind ziemlich einzigartig"

(Motorsport-Total.com) - Am nächsten Wochenende findet mit der Rallye Kroatien der drittletzte Lauf der Rallye-Europameisterschaft (ERC) statt. Für viele der ERC-Starter ist die Rallye auf dem Balkan Neuland, nicht jedoch für Hermann Gassner jun., der im vergangenen Jahr dort Zweiter wurde. In diesem Jahr geht der Deutsche mit einem Mitsubishi Lancer in der Produktionswagen-Klasse an den Start. Im Interview spricht Gassner über seine Ziele und erklärt, was seine Kollegen in Kroatien erwartet-

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Hermann Gassner jun. steht vor seinem ersten ERC-Start 2013

Frage: "Hermann, du bist schon bei der Rallye Kroatien gefahren. Was erwartet die ERC-Starter?"
Hermann Gassner jun.: "Die Prüfungen sind ziemlich einzigartig, denn der Asphalt ist an einigen Stellen sehr rutschig. Die Organisatoren haben die Prüfungen in diesem Jahr ziemlich verändert, aber im vergangenen Jahr war es wirklich schwierig. Es ist an einigen Stellen wirklich schnell, und im Vorjahr sind wir auch bei Regen und Dunkelheit gefahren. Es ist eine sehr herausfordernde Rallye und als einheimischer Fahrer hast du vielleicht einen kleinen Vorteil, weil du siehst, wo der Asphalt Grip hat und wo nicht."

Frage: "Wie würdest du die Landschaft beschreiben?"
Gassner jun.: "Da man auch in den Bergen fährt, geht es auf und ab und ist nicht wirklich flach. An einigen Stellen gibt es Kuppen, aber die Oberfläche ist eher glatt und nicht wellig. Es ist wirklich schön in den Bergen zu fahren, wo immer eine Menge Zuschauer vor Ort sind."

Frage: "Was braucht man, um bei dieser Rallye schnell zu fahren?"
Gassner jun.: "Du musst Vertrauen in dienen Aufschrieb haben, denn die meisten Kurven sind nicht einsehbar. Du brauchst auch Mut, weil du schnell fährst, aber das gilt eigentlich für jede Rallye. Es gibt einige Stellen, an denen man sich einen Plattfuß einfahren kann, aber meistens ist es okay."

Frage: "Du wirst nicht deinen Mitsubishi Lancer Evolution X R4 nicht nur fahren, sondern hast dich auch um die Vorbereitung gekümmert..."
Gassner jun.: "Das ist eines der Autos unseres Familienteams. Ich bin in diesem Jahr einen Evo 10 in der Gruppe N gefahren, bin jetzt aber zum R4 gewechselt. Ich muss an der Abstimmung arbeiten, denn das ist ein großer Unterschied zum Skoda Fabia S2000, den ich im vergangenen Jahr hier gefahren bin. Ich werde auch als Mechaniker am Auto arbeiten. Wir haben allerdings einige gute Mechaniker für diese Veranstaltung gewinnen können, sodass ich mir darum keine Sorgen machen muss."

Frage: "Möchtest du in Kroatien erneut um das Podium kämpfen oder konzentrierst du dich auf den Sieg der Produktionswagen-Wertung?"
Gassner jun.: "Gegen die S2000- und R5-Autos wird es unmöglich sein, auf das Podium zu fahren. Auch der Kampf um den Sieg bei den Produktionswagen wird sehr interessant, denn Andreas Aigner ist schnell und außerdem treten einige einheimische Fahrer an. Ich weiß, dass ich dazu in der Lage bin, aber ich muss an der Abstimmung arbeiten, da das Auto völlig neu für mich ist."

Frage: "Dein Vater Hermann sen. nimmt auch Teil. Sorgt das für einer freundschaftliche Rivalität?"
Gassner jun.: "Wir kämpfen mehr oder weniger das ganze Jahr gegeneinander, und es macht immer Spaß gegen ihn zu fahren. Ich muss schneller als er sein, denn er fährt einen Gruppe N und ich einen R4. Sonst habe ich ein Problem."

Frage: "Normalerweise ist Kathi Wüstenhagen deine Beifahrerin, die aber nun Hannes Danzinger in der 2WD-Wertung der ERC navigiert. Wie läuft die Zusammenarbeit mit deiner neuen Beifahrerin Ursula Mayrhofer?"
Gassner jun.: "Ich bin im vergangenen Jahr zum ersten Mal mit Ursula gefahren. Sie fährt seit einiger Zeit in Österreich, und in diesem Jahr läuft es recht gut."