• 09.01.2010 11:15

  • von Stefanie Szlapka

Wo lang? Wenn Umwege die schnellere Variante sind...

Auch das gehört zur Rallye Dakar: Man steht im wahrsten Sinne des Wortes "am Scheideweg" - Kürzer bedeutet dabei nicht unbedingt schneller

(Motorsport-Total.com) - Auf der siebten Etappe der Rallye Dakar von Iquique nach Antogafasta wurden die Welt mal wieder auf den Kopf gestellt: Es galt plötzlich nicht mehr die Aussage "richtig oder falsch", sondern "richtig oder noch etwas besser". Der Grund war ein Berg im letzten Drittel der Prüfung - es gab zwei Wege, um diesen zu überqueren: entweder nach links oder nach rechts fahren.

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Die Suche nach dem richtigen Weg kann sich mitunter schwierig gestalten

Laut Roadbook wäre die erste Variante die richtige gewesen. Doch um schneller von A nach B zu kommen, stellte sich der rechte Weg als der bessere heraus - er war zwar länger, aber viel schneller. Stéphane Peterhansel, der die Prüfung eröffnet hatte, stand als erstes vor der Wahl. Zwar fuhr er zunächst den schnelleren Weg, vertraute dann aber seiner Intuition nicht mehr. "Der Weg schien nicht in die richtige Richtung zu gehen", erzählt der Franzose. "Deswegen bin ich irgendwann abgebogen und offroad zum nächsten Punkt. Dieser Mix war wohl die schlechteste Entscheidung." Der BMW X-raid-Pilot hat dadurch einiges an Zeit eingebüßt.#w1#

Tagessieger Nasser Al Attiyah dagegen entschied sich konsequent für den rechten Weg, auch wenn sich sein Beifahrer Timo Gottschalk lieber ans Roadbook halten wollte. "Es gab einen kleinen Streit im Auto, wo wir langfahren sollen", verrät der Berliner. "Nasser hat sich durchgesetzt und hatte zum Schluss auch noch Recht." Das Volkswagen-Duo hatte damit auch gleichzeitig den Weg an Teamkollege Carlos Sainz vorbei gefunden, hinter dem es bis dahin festgehangen war. Al-Attiyah und Gottschalk hatten freie Fahrt ohne Staub dem Tagessieg entgegen.

Ganz anders sah es bei Sainz und Mark Miller aus. Die beiden Volkswagen-Piloten nahmen den linken Weg und gerieten damit auf eine sehr steinige Piste. Hier kamen sie nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 20 km/h vorwärts, während Al-Attiyah um einiges schneller fahren konnte. Sainz und Miller büßten damit Zeit auf ihren Teamkollegen aus Katar ein.

Auch Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz fuhren die steinige Passage. "Ich muss zugeben, wenn ich als Erster an diese Stelle gekommen wäre, hätte ich mich auch für den rechten Weg entschieden", gab von Zitzewitz zu. "Aber so gingen geradeaus einfach zu viele Spuren lang."

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