Vorfälle mit Motorrädern: De Villiers verurteilt Morddrohungen
Giniel de Villiers steht nach zwei Vorfällen mit Motorradfahrern bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien in der Kritik - Er spricht sogar von Morddrohungen
(Motorsport-Total.com) - "Natürlich ist es hart und die Beschimpfungen, die ich in den sozialen Medien lese - bis hin zu Morddrohungen - sind unglaublich", sagt Giniel de Villiers gegenüber 'Motorsport-Total.com', der an den ersten beiden Tagen der Rallye Dakar 2022 in zwei Vorfällen mit Motorradfahrern verwickelt war. Es gab erst einen Zusammenstoß mit dem Chilenen Cesar Zumaran und dann noch einen Unfall mit Mohamedsaid Aloulad Ali, bei dem dessen Bike zerstört wurde.

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Giniel de Villiers hat nach dem Unfall bei der Dakar mit Anfeindungen zu tun Zoom
Im ersten Fall erhielt der Südafrikaner eine Fünf-Minuten-Strafe - Zumaran blieb unverletzt. Aloulad Ali steckte mit seinem Motorrad hinter einer Düne fest. De Villiers wich dem Marokkaner aus, überfuhr aber dabei dessen Bike. Erst bekam der Toyota-Pilot eine Fünf-Stunden-Strafe, die aber später zurückgenommen wurde, da er nur zwei Sekunden vor dem Zusammenstoß durch ein Notsignal gewarnt wurde.
"Es waren offensichtlich sehr schwierige Tage", so de Villiers. "Wir wissen, dass wir alles getan haben, um das Motorrad nicht zu überfahren. Es ist sehr schwierig, weil die Leute hinter den Dünen steckenbleiben können. Die Untersuchung wurde nicht vernünftig durchgeführt, aber das Gute ist, dass die Strafe jetzt gestrichen wurde und wir wieder ins Rennen eingreifen können."
De Villiers kritisiert Umgang mit seiner Person
Obwohl die Rennleitung de Villiers von der Schuld am Unfall befreit hat, hagelte es nicht nur sachliche Kritik, sondern auch Beschimpfungen und Drohungen gegen den erfahrenen Dakar-Fahrer. "Das ist das erste Mal, dass ich so etwas erlebe", sagt er. "Ich muss sagen, es ist nicht wirklich angenehm. Ich weiß, dass das normalerweise von Leuten kommt, die die Situation nicht kennen, weil sie nicht hier sind."
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"Sie sitzen zu Hause und es ist sehr einfach, etwas zu kommentieren, wenn man die Fakten nicht wirklich kennt", bringt de Villiers seinen Kritikern entgegen. "Aber es ist trotzdem ziemlich beunruhigend. So etwas zu lesen, ist nicht schön. Aus dieser Sicht bin ich froh, dass wir das hinter uns haben." De Villiers hat sich nach dem Vorfall sofort bei Aloulad Ali entschuldigt und angeboten, die Kosten für den Schaden und die Einschreibegebühr für die Dakar 2023 zu übernehmen.
"Ich habe mit den beiden Motorradfahrern gesprochen, und sie sind sehr nette Jungs", erklärt der 49-Jährige. "Ich habe mich bei ihnen für die Vorfälle entschuldigt." De Villiers sieht außerdem Verbesserungsbedarf an der Sicherheit, wenn sowohl die Autos als auch die Bikes durch die Dünen schießen. Das Sicherheitssystem im Auto des Südafrikaner habe zu Beginn der Rallye nicht richtig funktioniert und so seinen Teil beigetragen.
Schaden und Einschreibegebühr sollen übernommen werden
Da das Notsignal gerade einmal zwei Sekunden vor dem Zusammenstoß mit Bike des Marokkaners kam, sieht die Rennleitung keine Schuld bei de Villiers, der alles menschenmögliche getan habe, um Personenschaden zu verhindern - auch, wenn dabei das Bike schwer beschädigt wurde. "Am wichtigsten ist aber, dass es beiden gut geht", sagt der Fahrer.
Aloulad Ali bestritt seine erste Rallye Dakar und musste aufgrund des Schadens am Bike vorzeitig aufgeben. "Er konnte nicht das komplette Rennen erleben und deshalb stellen wir sicher, dass er kommendes Jahr ein Bike hat und wir die Einschreibung zahlen. Das ist das Mindeste, was wir tun können, und der Geist der Dakar." De Villiers stellt aber auch klar, dass weitere Autos das Bike ebenfalls überfahren haben, da die Fahrer es hinter der Düne nicht sehen konnten.
Gesamtwertung nach 6 von 12 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 20:37:24 Stunden
02. Al-Rajhi/Orr (Toyota) +48:54 Minuten
03. Loeb/Lurquin (BRX) +50:25
04. de Villiers/Murphy (Toyota) +51:56
05. Alvarez/Monleon (Toyota) +1:06.58 Stunden
06. Przygonski/Gottschalk (Mini Buggy) +1:16:25
07. Wasiljew/Uperenko (BMW) +1:24:00
08. Terranova/Oliveras (BRX) +1:27:08
09. Prokop/Chytka (Ford) +1:30:30
10. Halpern/Graue (Mini Buggy) +1:42:25


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