Vierte Dakar-Etappe 2019: Duell zwischen Al-Attiyah und Peterhansel

Nasser Al-Attiyah erobert seinen zweiten Tagessieg bei der Rallye Dakar und liegt weiter an der Spitze - Stephane Peterhansel erster Verfolger des Toyota

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Pilot Nasser Al-Attiyah gewann die vierte Etappe der Rallye Dakar 2019 und verteidigte die Führung im Gesamtklassement. Für den Mann aus Katar war es bereits der zweite Tagessieg in diesem Jahr. Erster Verfolger war Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel im Mini-Buggy, der sich auch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung verbesserte. Der Rückstand von Sebastien Loeb (Peugeot) wuchs auf 50 Minuten an, denn er hatte heute drei Reifenschäden.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Mit seinem zweiten Tagessieg festigte Nasser Al-Attiyah seine Führung Zoom

Am vierten Tag in Peru mussten insgesamt 511 Kilometer von Arequipa nach Tacna zurückgelegt werden. Die Speziale war zweigeteilt. Zunächst mussten 205 Kilometer auf Zeit bewältigt werden. Anschließend folgte eine 54 Kilometer kurze neutralisierte Strecke, bevor weitere 146 gezeitete Kilometer Richtung Ziel gefahren wurden. Peterhansel startete als Erster. Drei Minuten später wurde Al-Attiyah auf die Reise geschickt.

"Es war heute ein komplett anderer Tag, denn es gab überhaupt keine Dünen", sagt Peterhansel. "Es gab nur weite Täler mit Fesh-Fesh-Sand. Das ist wie Puder, verteilt sich im Auto und man kann nichts sehen. Manchmal sind darunter Felsen versteckt." Es entwickelte sich ein Duell zwischen Al-Attiyah und Peterhansel. Nach 100 Kilometern hatte Al-Attiyah 13 Sekunden Vorsprung auf "Mister Dakar". Auch in weiterer Folge kontrollierte und dominierte der Toyota-Pilot die Etappe.

Stephane Peterhansel

Mit knapp neun Minuten Rückstand bleibt Stephane Peterhansel in Schlagdistanz Zoom

Im Ziel hatte Al-Attiyah 1:52 Minuten Vorsprung auf Peterhansel. "Ich bin recht zufrieden. Wir haben die Etappe gewonnen, aber es gibt vielleicht noch ein schnelleres Auto da draußen. Es war wichtig, zu Stephane aufzuschließen und den ganzen Tag mit ihm zu fahren. Alles läuft gut, es gibt keine Probleme. Es ist aber noch ein langer Weg. Stephane und ich sind jetzt vorne. Ich bin zufrieden, so müssen wir jetzt weitermachen."

Mit etwas mehr als acht Minuten Rückstand folgten die beiden allradgetriebenen Mini von Jakub Przygonski und Nani Roma. Loeb lag lange im virtuellen Klassement an der dritten Stelle, fiel im letzten Abschnitt aber noch auf Rang fünf zurück. "Beim dritten Reifenschaden wurde ein Rad zerstört", berichtet Loeb. "Deshalb mussten wir es gegen ein Rad tauschen, bei dem der Reifen schon beschädigt war. Damit sind wir noch 30 Kilometer gefahren." Sechster wurde Yazeed Al-Rajhi mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk (Mini JCW).

Peterhansel rückt auf Platz zwei nach vor

In der Gesamtwertung baute Al-Attiyah seinen Vorsprung auf Peterhansel auf knappe neun Minuten aus. Dritter ist Roma, dem allerdings schon knapp 21 Minuten auf die Spitze fehlen. Dahinter folgt der Pole Przygonski. Al-Rahji/Gottschalk sind vom zweiten auf den fünften Platz zurückgefallen, nachdem sie bei Kilometer 368 eine Viertelstunde festhingen. Auf den Toyota an der Spitze fehlen nun 25 Minuten. Loeb machte zwar in der Gesamtwertung zwei Plätze gut, aber sein Rückstand wuchs beträchtlich auf 50 Minuten an.

Abgesehen von Al-Attiyah bedeutete die vierte Etappe für die weiteren Toyota-Fahrer zusätzliche Rückschläge. Nachdem Giniel de Villiers wegen eines technischen Problems am Vortag keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat, entschied er sich heute dazu, seinem Teamkollegen Bernhard ten Brinke zu helfen. Der Niederländer hatte schon nach 63 Kilometern mechanische Schwierigkeiten. Die Reparatur gelang, aber ten Brinke und de Villiers büßten mehr als eine Stunde ein.

Sebastien Loeb

Drei Reifenschäden kosteten Sebastien Loeb viel Zeit Zoom

Auch für Vorjahressieger Carlos Sainz (Mini-Buggy) setzte sich der Albtraum fort. Der Spanier musste schon nach 27 Kilometern für zehn Minuten anhalten. Da er am Vortag mehr als vier Stunden verloren hatte, spielt Sainz in den Top 10 der Gesamtwertung keine Rolle mehr. Und auch Robby Gordon hat bisher mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ein Angriff auf die Spitze blieb mit seinem UTV-Textron an den ersten Tagen komplett aus.

Für die Autos und Trucks gibt es heute ein eigenes Biwak in Tacna, denn Etappe vier war der erste Teil einer Marathonetappe. Die Fahrer erhalten keinerlei Unterstützung von ihren Mechanikern und müssen die Fahrzeuge selbst für den nächsten Tag vorbereiten. Die fünfte Etappe führt am Freitag über 714 Kilometer zurück Richtung Arequipa. Ausnahmsweise gibt es morgen in der Ica-Wüste einen Massenstart der Topfahrer.

Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 3:38:49 Stunden
02. Peterhansel/Castera (Mini-Buggy) +1:52 Minuten
03. Przygonski/Colsoul (Mini JCW) +8:32
04. Roma/Harco Bravo (Mini JCW) +8:49
05. Loeb/Elena (Peugeot) +12:23
06. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +18:11
07. Sainz/Cruz (Mini-Buggy) +24:44
08. Despres/Cottret (Mini-Buggy) +25:51
09. Garafulic/Palmeiro (Mini JCW) +32:33
10. Hunt/Rosegaar (Peugeot) +37:58

Gesamtwertung nach 4 von 10 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 12:12:57 Stunden
02. Peterhansel/Castera (Mini-Buggy) +8:55 Minuten
03. Roma/Haro Bravo (Mini JCW) +20:51
04. Przygonski/Colsoul (Mini JCW) +22:17
05. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +24:59
06. Loeb/Elena (Peugeot) +50:22
07. Despres/Castera (Mini-Buggy) +50:31
08. Domzala/Marton (Toyota) +1:28:37
09. Garafulic/Palmeiro (Mini JCW) +1:36:37
10. Hunt/Rosegaar (Peugeot) +1:37:37

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