• 08.01.2017 14:23

  • von Roman Wittemeier

Verrückte Dakar: Blitzschlag überlebt, bei Sturz ausgeschieden

Bei der Rallye Dakar 2017 leben vor allem die Motorradpiloten gefährlich: Die verrückte Geschichte von Ivan Jakes - Insgesamt schon 64 Ausfälle in Südamerika

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Dakar gehen die Starter phasenweise regelrecht durch die Hölle. Unberechenbares Wetter, unwegsames und unbekanntes Gelände sowie unglaubliche Höhenunterschiede machen die lange Reise durch Südamerika auch 2017 zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art. Bei der diesjährigen Auflage, deren sechste Prüfung aufgrund der Witterung abgesagt werden musste, werden am heutigen Ruhetag die Wunden geleckt und die verbliebenen Starter noch einmal durchgezählt.

Titel-Bild zur News: Jakes Dakar 2017

Die Motorradfahrer sind bei der Dakar in jedem Gelände auf sich allein gestellt Zoom

Die Dakar 2017 hat auf den ersten Teilstücken in der zurückliegenden Woche schon vielen Piloten erhebliche Rückschläge beschert. Die Liste der bisherigen Ausfälle ist lang. Insgesamt 64 Ausfälle waren in den ersten Tagen zu verzeichnen. Für 17 Piloten der schnellen Dakar-Spezialautos wurden die Siegträume jäh beendet. Unter den Pechvögeln waren auch Favoriten wie Carlos Sainz (Peugeot) und Nasser Al-Attiyah (Toyota). Zwölf Quads, drei Trucks und ein Buggy blieben ebenfalls schon auf der Strecke.

Am längste ist die Ausfallliste bei den Motorradstartern. 31 Biker mussten innerhalb der ersten Dakar-Woche bereits die Segel streichen. Neben Topfavorit und Titelverteidiger Toby Price wurden unter anderem auch die KTM-Markenkollegen Markus Berthold aus Österreich und der Slowake Ivan Jakes vorzeitig gestoppt. Im Falle von Jakes eine ganz besondere Story. Der 43-Jährige, der 2015 eine Etappe hatte gewinnen können, hatte bei der Dakar 2017 zwei Leben - trotzdem nun "game over".

Auf der vierten Etappe am Donnerstag von San Salvador de Jujuy in Argentinien ins bolivianische Tupizia erlebte der Slowake den Schock seines Lebens. Rund 300 Kilometer vor dem Ziel wurde Jakes in der Nähe von Salar Centanerio (Argentinien) bei einem starken Gewitter vom Blitz getroffen. Der KTM-Pilot hatte jedoch das Glück, zum Zeitpunkt des Einschlags mit beiden Füßen auf den Rasten zu stehen, somit eben keine direkte und leitende Verbindung zum Erdboden zu haben.

Dennoch war der Blitzschlag schmerzhaft für Jakes. Unter erheblichen Qualen brachte der erfahrene Slowake sein Bike noch bis ins Ziel und erreichte sogar einen starken 15. Rang im Tagesklassement. Allerdings war der unglaubliche Kampf letztlich doch vergebens. Einen Tag später stürzte Jakes auf der fünften Etappe und brach sich dabei unter anderem mehrere Knochen in einer Hand. Dieser zweite Zwischenfall innerhalb von zwei Tagen bedeuteten das Aus für Jakes.


Fotos: Rallye Dakar 2017, Erste Woche