Tag acht: Das Fahrkönnen ist gefragt

Vor dem Ruhetag wartet auf die verbliebenen Teilnehmer der Rallye Dakar eine weitere Marathon-Etappe in Argentinien - Die fahrerischen Qualitäten sind gefragt

(Motorsport-Total.com) - Bevor der Dakar-Tross am Sonntag den einzigen Ruhetag genießen kann, muss am heutigen Samstag noch eine Marathon-Etappe zurückgelegt werden. Die Motorräder und Quads legen eine andere Strecke als die Autos und die Trucks zurück. In Salta gab es in der Nacht von Freitag auf Samstag nämlich ein eigenes Biwak für die Motorradfahrer und Quads. Die Service-LKWs waren nicht zugelassen, weshalb sich die Fahrer gegenseitig helfen mussten. Viel Aufmerksamkeit wurde Cyril Despres zuteil, denn seine KTM erlitt am Vortag einen Getriebeschaden.

Titel-Bild zur News: Rallye Dakar 2013

Auf der achten Dakar-Etappe kommt es besonders auf das Talent am Steuer an Zoom

Mühsam hatte sich der Franzose ins Biwak geschleppt. Mit Hilfe seiner Teamkollegen musste der Schaden repariert werden. Es dürfen nur Ersatzteile eingebaut werden, die die Teilnehmer bei sich führen. Mit diesem Motorrad muss Despres auch die achte Etappe überstehen. Sein fünfter Dakar-Sieg könnte am seidenen Faden hängen. Dazu ist aber anzumerken, dass Despres ausgebildeter Mechaniker ist und nicht nur über die Fachkenntnisse, sondern auch über das nötige Geschick verfügt.

Die Motorräder und Quads brechen am Samstag schon um 5:50 Uhr (Ortszeit) aus ihrem Zeltlager auf und machen sich auf den Weg Richtung San Miguel de Tucuman. Nach einer 19 Kilometer kurzen Verbindungsstrecke steht der Start der Wertungsprüfung auf dem Programm. Das Terrain umfasst enge Pisten, viele Kurven und Steine. Die Landschaft ist zudem von Sand und Kakteen gesäumt. Nach 176 Kilometern wird die Wertungsstrecke für 112 Kilometer neutralisiert. Anschließend müssen noch weitere 131 gezeitete Kilometer bis ins Ziel absolviert werden.

Für die Automobile und Trucks sieht der Plan am achten Tag etwas anders aus. Sie starten zunächst eine Verbindungsstrecke über 143 Kilometer. Anschließend wartet der erste Teil der Wertungsprüfung über 155 Kilometer. Nach einem 133 Kilometer langen Verbindungsstück müssen die restlichen 183 Prüfungskilometer absolviert werden. Bis ins Biwak in San Miguel sind es dann noch 228 Kilometer.

Speziell der kurvige erste Abschnitt der Wertungsstrecke erinnert an Prüfungen aus der Rallye-WM. "Wir Fahrer werden auf diesen gewundenen Strecken alle Hände voll zu tun haben", glaubt Giniel de Villiers. "Zudem müssen wir mit schlechten Überholmöglichkeiten und Staub rechnen." Sein Co-Pilot Dirk von Zitzewitz ergänzt: "Die erste von zwei Teilprüfungen dürfte Ähnlichkeiten mit der Streckenführung dort von 2011 haben. Der zweite Abschnitt ist komplettes Neuland für uns. Es geht wohl in die offene Landschaft und in die Wüste - es wird also im zweiten Teil schneller."

In der Automobilwertung spitzt sich das Duell zwischen Vorjahressieger Stephane Peterhansel (Mini) und Nasser Al-Attiyah (Buggy) zu. Am Freitag konnte Peterhansel wieder die Oberhand gewinnen und seinen Vorsprung auf 3:14 Minuten vergrößern. Bei den Motorrädern ist die große Frage, ob die KTM von Despres durchhält. In der Gesamtwertung verlor der Franzose am Freitag durch die Getriebeprobleme wertvollen Boden und liegt nun schon 14:07 Minuten hinter Yamaha-Fahrer Olivier Pain zurück.