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Rallye Dakar 2019 Etappe 2: Loeb gibt Gas, Peterhansel verliert viel Zeit

Sebastien Loeb gewinnt die zweite Etappe der Rallye Dakar, aber Giniel de Villiers schnappt sich die Gesamtführung - Einer der großen Favoriten hat Schwierigkeiten

(Motorsport-Total.com) - Die zweite Etappe der Rallye Dakar brachte Bewegung ins noch junge Klassement. Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb eroberte mit seinem privat eingesetzten Peugeot aus dem Jahr 2017 den Tagessieg. Im Gesamtklassement übernahm Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz die Führung, obwohl das Toyota-Duo in der Tageswertung nur den vierten Platz belegte. In der Gesamtwertung befinden sich die ersten vier Autos innerhalb von einer Minute! Viel Boden verlor Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel (Mini-Buggy).

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb fährt einen alten Peugeot-Buggy von 2017 Zoom

Nach dem kurzen "Aufwärmtraining" am Montag begann die Rallye am Dienstag richtig. Auf dem Weg von Pisco nach San Juan de Marcona mussten insgesamt 552 Kilometer bewältigt werden, 342 davon auf Zeit. Wieder ging es durch sandiges Terrain und über Dünengürtel. Ausnahmsweise starteten heute die Autos vor den Motorrädern. Die ersten Fahrzeuge mussten die Navigation übernehmen, während die hinteren Starter (Startintervall drei Minuten) aufholen konnten.

Davon profitierte Loeb, der bis zum ersten Wegpunkt auf die Doppelspitze Carlos Sainz (Mini-Buggy) und Nasser Al-Attiyah (Toyota) aufgeschlossen hatte. Aber dann erhöhte Peterhansel das Tempo und übernahm bei Kilometer 100 virtuell die Führung. Das hielt aber nicht lange an, denn bei Kilometer 109 stand Peterhansels Mini-Buggy rund 20 Minuten still. Als der Franzose weiterfahren konnte, zeigte Wegpunkt 4 einen Zeitverlust von 17 Minuten.

"Schon vor dem Start hatten wir Elektrikprobleme", sagt Peterhansel. Der Buggy von X-raid bestreitet erst die zweite Dakar. "Es gab Schwierigkeiten mit dem Mikrofon, den Scheibenwischern und der Klimaanlage. Das hat uns etwas gestresst. Dann machte ich einen großen Fehler und blieb in einer Düne stecken. Ohne der Hilfe von Cyril (Despres; Anm. d. Red.) wäre ich immer noch dort..."

Stephane Peterhansel

Stephane Peterhansel musste allerlei Probleme bewältigen Zoom

Sebastien Loeb nutzt seinen 13. Startplatz perfekt

Besser lief es für Loeb. Bei Checkpunkt 2 hatte der Rallye-Rekordweltmeister die virtuelle Führung inne und eine knappe Minute Vorsprung auf de Villiers und Bernhard ten Brinke (Toyota). Auch nach 300 Kilometern lag Loeb an der Spitze. Daran änderte sich bis zum Ziel nichts. Loeb eroberte den Tagessieg acht Sekunden vor Nani Roma, der im allradgetriebenen Mini John Cooper Works fährt. Rang drei ging an den Niederländer ten Brinke.

"Es war eine gute Strategie", sagt Loeb zufrieden, "weil wir den Vorteil hatten, hinter den Führenden zu starten. Es war eine gute Speziale ohne großer Fehler. Ich dachte mir schon, dass meine Pace gut ist. Langsam kommt das gute Gefühl zurück, denn ich habe seit der letzten Dakar nur 100 Kilometer getestet. Ich bin noch nicht auf dem gleichen Level, aber momentan funktioniert alles gut."

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb sitzt in einem alten Peugeot Jahrgang 2017 Zoom

Giniel de Villiers neuer Gesamtführende

De Villiers/von Zitzewitz büßten zwar eineinhalb Minuten auf Loeb ein, aber im Gesamtklassement liegen sie nun eine knappe halbe Minute vor ten Brinke an der Spitze. "Wenn wir so weitermachen, bin ich ganz zufrieden", sagt von Zitzewitz. "Eigentlich ein unspektakulärer, aber positiver Tag für uns." Roma verbesserte sich auf den dritten Platz. Die Zeitabstände sind nach dieser ersten langen Etappe aber immer noch gering. Loeb ist hinter Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (Mini JCW) auf dem fünften Platz. Weniger als zwei Minuten beträgt sein Rückstand auf de Villiers.

Al-Attiyah und Sainz mussten heute als erste Fahrzeuge starten und die Navigation übernehmen. Sainz holte Al-Attiyah auch rasch ein. Beide verloren aber Zeit auf die späteren Starter, die den Spuren folgen konnten. Sainz ist im Gesamtklassement auf den sechsten Platz zurückgefallen und Al-Attiyah auf Rang acht. Peterhansel büßte heute 15 Minuten auf Loeb ein und befindet sich im Gesamtklassement nicht mehr in den Top 10. Mit 13:55 Minuten hält sich sein Rückstand auf de Villiers aber in Grenzen.

Giniel de Villiers

Nach zwei Tagen liegt der Toyota von de Villiers und von Zitzewitz an der Spitze Zoom

Für den Argentinier Orlando Terranova (Mini JCW) ist die Rallye bereits vorbei. Nach einem harten Aufprall klagte er über Rückenschmerzen und wurde nach Ica in ein Krankenhaus gebracht. Es war Terranovas 13. Dakar.

Einfacher wird es für die Teilnehmer nicht, denn am Mittwoch wartet eine ähnliche Herausforderung. Morgen wird von San Juan de Marcona nach Arequipa gefahren und es geht wieder durch große Dünenfelder. Die Speziale beträgt 331 Kilometer. Die Automobile starten am Mittwoch wieder hinter den Motorradfahrern und können sich an deren Spuren im Sand orientieren.

Ergebnis der 2. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Elena (Peugeot) - 3:26:53 Minuten
02. Roma/Haro Bravo (Mini JCW) +0:08 Minuten
03. ten Brinke/Panseri (Toyota) +1:20
04. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +1:31
05. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +2:33
06. Despres/Cottret (Mini-Buggy) +3:14
07. Hunt/Rosegaar (Peugeot) +3:24
08. Sainz/Cruz (Mini-Buggy) +4:40
09. Fuchs/Mussano (Proto) +5:01
10. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +5:36

Gesamtwertung nach 2 von 10 Etappen (Top 10):
01. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) - 4:32:45 Stunden
02. ten Brinke/Panseri (Toyota) +0:28 Minuten
03. Roma/Haro Bravo (Mini JCW) +0:42
04. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini JCW) +0:50
05. Loeb/Elena (Peugeot) +1:56
06. Sainz/Cruz (Mini-Buggy) +2:28
07. Hunt/Rosegaar (Peugeot) +2:38
08. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +3:26
09. Despres/Cottret (Mini-Buggy) +3:28
10. Wasiljew/Schiltsow (Toyota) +3:43

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