Rallye Dakar 2016: Vorfreude bei Peugeots "Dream Team"

Peugeot will bei der Dakar mit Stephane Peterhansel, Carlos Sainz, Cyril Despres und Sebastien Loeb angreifen - Die Ziele der Piloten gehen teilweise stark auseinander

(Motorsport-Total.com) - Das Dakar-Comeback verlief für Peugeot 2015 nicht wie erhofft. Als Elfter war Stephane Peterhansel im vergangenen Jahr bester Pilot der Franzosen, die ihren bis heute letzten Dakar-Sieg 1990 durch Ari Vatanen einfuhren. 2016 plant Peugeot erneut einen Großangriff - mit einem Aufgebot, das sich sehen lassen kann. Neben dem elfmaligen Dakar-Sieger Peterhansel setzen die Franzosen außerdem auf Carlos Sainz (Sieger 2010), Cyril Despres (fünf Siege) und Sebastien Loeb (neun Rallye-WM-Titel).

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb, Cyril Despres, Carlos Sainz sen. und Stephane Peterhansel

Das "Dream Team" von Peugeot: Loeb, Despres, Sainz und Peterhansel Zoom

"Die Atmosphäre im Team war bereits im vergangenen Jahr gut, aber in diesem Jahr halten alle noch mehr zusammen", freut sich Peterhansel und berichtet: "Jeder weiß, dass wir viel Potenzial und ein großartiges Team haben. Natürlich sind wir alle momentan noch immer etwas nervös, aber es ist schon viel besser als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr, als wir den Shakedown wegen des Wetters absagen mussten."

Dieses mal lief bei Peugeot hingegen alles nach Plan und die Franzosen konnten ihren Shakedown in Buenos Aires wie geplant über die Bühne bringen. "Wir können daher etwas gelassener in die Rallye starten, obwohl die Route nicht die ist, die wir ursprünglich erwartet hatten", so Peterhansel. Mit insgesamt 95 Mitarbeitern ist Peugeot Anfang der Woche in Argentinien angekommen.

Sainz setzt auf gute Vorbereitung

"Bisher läuft alles gut. Wir warten alle auf den ersten echten Wettkampftag", ergänzt Sainz, der berichtet, dass er bereits im vergangenen Jahr viel gelernt hat. Auch das Auto sei "viel besser" als 2015. Im vergangenen Jahr schied der Spanier nach einem Unfall bei der 5. Etappe aus. Für die Dakar 2016 ist der Vater von Formel-1-Pilot Carlos Sainz junior allerdings deutlich optimistischer.

"Das ist keine Garantie für ein gutes Ergebnis, aber es zeigt, dass wir besser vorbereitet sind", sagt Sainz und ergänzt: "Die Zuverlässigkeit ist bei der Daker entscheidend, also werden wir jetzt schauen, wo wir in diesem Bereich stehen. Die Tests liefen gut, aber wir müssen vorsichtig sein, denn besonders der erste Teil der Route passt nicht ideal zu einem Auto mit Zweiradantrieb wie unserem 2008 DKR."


Die Route der Rallye Dakar 2016

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Despres will sich steigern

Kollege Despres fühlt sich währenddessen "ziemlich entspannt" und erklärt: "Es ist ganz anders als früher, als ich die Nummer 1 auf meinem Motorrad verteidigen musste." Zwischen 2005 und 2013 fuhr der Franzose fünf Motorradsiege bei der Dakar ein. Er ergänzt: "Der Shakedown lief ziemlich gut. Das ist wichtig, denn der Prolog am Samstag wird für uns entscheidend sein. Dort wird die Startreihenfolge bestimmt."

Im vergangenen Jahr erwischte Despres nur eine späte Startposition. "Diese Erfahrung will ich nicht noch einmal machen. Ich finde, dass der neue 2008 DKR sehr leicht zu fahren ist. Es wird meine erste Rallye in diesem Auto sein, und ich will einfach ein paar Kilometer absolvieren", so der 41-Jährige, der 2015 den 34. Platz bei der Dakar belegte und sich in diesem Jahr steigern möchte.


Rallye Dakar: Peugeot 2008 DKR16

Neues Abenteuer für Loeb

Eine ganz neue Erfahrung wird die Dakar währenddessen für Rekord-Rallyeweltmeister Loeb sein. "Es ist meine erste Dakar, also kann ich natürlich nicht sagen, dass ich besonders selbstbewusst bin", gibt der Franzose zu und ergänzt: "Ich weiß ganz genau, dass Daniel (Elena; Co-Pilot; Anm. d. Red.) und ich ohne jegliche Erfahrung bei diesem Event antreten. Es wird nicht einfach werden, aber wir sind hier, um zu lernen."

"Daher will ich mir selbst nicht zu viel Druck machen. Wir werden alles nehmen wie es kommt, und wir wollen nichts erzwingen. Wir werden sehen, wie es für uns läuft. Mir macht es aber richtig Spaß, so etwas ganz neues auszuprobieren. Du fängst wieder ganz von vorne an. Ich habe ein gutes Gefühl für das Auto und ich will endlich erfahren wie es ist, 500 Kilometer lange Etappen zu fahren."


Teaser zur Rallye Dakar 2016

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"An manchen Tagen fahren wir sogar 1.000 Kilometer. Dazu kommt die Hitze und alles weitere. Ich kann es gar nicht abwarten, das jetzt alles selbst zu erleben", freut sich Loeb bereits auf sein neues Abenteuer. Der 41-Jährige hatte sich nach der Saison 2013 aus der Rallye-WM zurückgezogen und startete in den beiden vergangenen Jahren in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC).