Peugeot-Bilanz: Zuverlässigkeit okay, Performance mangelhaft

Peugeot schafft es beim Dakar-Comeback mit zwei Autos ins Ziel - Von der Spitze war Stephane Peterhansel aber weit entfernt - Viel Arbeit für das kommende Jahr

(Motorsport-Total.com) - Peugeot spielte beim Dakar-Comeback keine Rolle im Spitzenfeld. Der 2008 DKR mit Hinterradantrieb war im ersten Jahr noch nicht ausgereift genug, um gegen Mini und Toyota zu bestehen. Rekord-Sieger Stephane Peterhansel belegte den elften Platz und hatte nach zwei Wochen über fünf Stunden Rückstand. Bei den einzelnen Tageswertungen belegte der Franzose zweimal Rang fünf und viermal Position sieben. Cyril Despres erreichte bei seinem Automobil-Debüt als 34. das Ziel. Carlos Sainz schied vorzeitig durch einen Unfall aus.

Titel-Bild zur News: Stephane Peterhansel

Peugeot erzielte beim Comeback den elften Platz im Endklassement Zoom

"Wir können nicht zufrieden sein, denn als Peugeot-Team will man um den Sieg kämpfen", zieht Sportdirektor Bruno Famin Bilanz. "Wir belegten aber nur die Plätze elf und 34 und waren weit hinter der Spitze. Das Rennen war sehr schwierig und die Konkurrenz ist sehr gut aufgestellt. Wir befinden uns aber im Fahrplan, denn im ersten Jahr mussten wir lernen. Wir haben viel gelernt, weil wir mit zwei Autos ins Ziel gekommen sind. Dadurch haben wir viele technische Informationen gesammelt, aber auch viel für die Logistik gelernt."

"Bei zwei oder drei Möglichkeiten konnten wir um den Tagessieg kämpfen. Leider haben wir es nicht geschafft, aber wir konnten sehen, dass noch Performance fehlt, um gewinnen zu können. Bei den Vorbereitungen für die Rallye haben wir uns hauptsächlich auf die Zuverlässigkeit konzentriert. Das hat sich ausgezahlt. Um die Performance müssen wir uns nun kümmern, wir haben viele Ideen. Wir stehen erst am Beginn der Entwicklung."

Um ein erfolgreiches Dakar-Auto zu bauen, ist viel Erfahrung, Arbeit und Entwicklung nötig. Mit den gewonnenen Erkenntnissen soll der 2008 DKR umfassend weiterentwickelt werden, um im nächsten Jahr gegen Mini und Toyota kämpfen zu können. "Der Motor und die Radaufhängungen müssen verbessert werden, dazu muss das Auto auch leichter werden", so Famin. "Das sind alles Faktoren für die Performance. Wir werden in den kommenden Monaten viele Tests machen, damit wir 2016 in der Lage sind, um den Sieg zu kämpfen."


Peugeot bei der Rallye Dakar 2015

Peterhansel sieht viel Potenzial

Für Peterhansel war der elfte Platz sein schlechtestes Ergebnis in Südamerika. Lediglich 2009 kam er nicht ins Ziel. "Es ist wichtig zu verstehen, wie man ein Jahr opfert, um sich vernünftig für das nächste Jahr vorzubereiten", bewertet Peterhansel die Situation ruhig und analytisch. "Vor dem Start der Rallye waren wir uns gar nicht sicher, ob wir den zweiten Tag überhaupt überstehen würden. Jetzt haben wir es ohne große technische Schwierigkeiten ins Ziel geschafft."

"Ich habe zwar Fehler gemacht und wir hätten uns etwas weiter vorne platzieren müssen. Der 2008 DKR hat sehr großes Potenzial", ist der elffache Dakar-Sieger überzeugt. "Ich habe in den vergangenen 15 Tagen auch ein sehr motiviertes Team gesehen. Das ist die gute Nachricht für die Zukunft. Wir müssen eine lange Aufgabenliste abarbeiten und es gibt viel Raum für Verbesserungen. Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr um den Sieg kämpfen werden."

"Das war eine komplett neue Welt für mich." Cyril Despres

Nachdem Sainz in der fünften Etappe aufgeben musste, führte in erster Linie Peterhansel die Testfahrten unter Wettbewerbsbedingungen durch. Despres hatte bei seinem ersten Start in der Automobil-Klasse auch mit sich selbst zu kämpfen. "Das war eine komplett neue Welt für mich", gibt der fünffache Motorrad-Sieger zu. "Es war, wie wenn ich die Uhr bis zu meinem Motorrad-Debüt um einige Jahre zurückgedreht hätte."

"Es war auch sehr schwierig, dass ich diesmal nicht um die Spitze gekämpft habe, wie ich es in den vergangenen Jahren gewohnt war. Die Lernkurve war steil. Es waren die unterschiedlichsten Bedingungen dabei. Ich denke, ich kann über meine erste Dakar bei den Autos mehr Geschichten als über meine sieben Jahre bei den Motorrädern erzählen", vergleicht Despres die unterschiedlichen Herausforderungen. "Als ich Buenos Aires verlassen habe, wollte ich es ohne Fehler ins Ziel schaffen. Ich habe zwar einige Fehler gemacht, aber ich bin im Ziel angekommen."