• 08.01.2011 10:38

  • von Stefan Ziegler

Motorrad-Stimmen am Ruhetag: "Eine harte Etappe"

Nicht die großen Favoriten siegten auf Etappe sechs der Rallye Dakar, sondern ein Außenseiter - Marc Coma und Cyril Despres weiterhin auf Kurs

(Motorsport-Total.com) - Dass Ruben Faria (KTM) für eine Überraschung gut ist, zeigte er auf der sechsten Etappe der Rallye Dakar 2011 (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!). Der Portugiese schlug seinen Markenkollegen Cyril Despres und Marc Coma sowie Helder Rodrigues (Yamaha) ein Schnippchen und sicherte sich den Tagessieg vor dem Ruhetag am Samstag. Coma und Despres bilden allerdings weiterhin das Führungsduo in der Gesamtwertung.

Titel-Bild zur News: Ruben Faria

Ruben Faria auf dem Weg zum Sieg bei der sechsten Etappe der Dakar 2011

"Dieser Tag hat einem alles abverlangt", sagt Coma. "Anfangs waren da die Dünen. Dann war viel Navigation gefragt und der Parcours war bis zum Kilometer 200 sehr technisch - insgesamt eine sehr harte Etappe. Für den voraus fahrenden Piloten war es Knochenarbeit, die Piste frei zu fahren. Wir hatten den Eindruck, dass wir uns auf der Stelle bewegten und im fesh-fesh stecken bleiben."

Auch die Konkurrenz hatte mit den Elementen zu kämpfen, doch Despres tat sich zudem schwer mit seinem Bike: "Mein Motor hat 220 Kilometer lang vibriert, sodass der Ruhetag ein echter Segen für Mensch und Maschine sein wird", meint der KTM-Pilot. "Ich wusste nicht, ob ich stehen bleiben sollte oder ob alles auseinander fliegen würde. Also nahm ich letztendlich Tempo heraus", erklärt Despres.


Fotos: Rallye Dakar 2011, Etappen 05 - 08


Dass er im Ziel kaum Zeit auf seine Rivalen eingebüßt hatte, sei "ein Wunder", meint der aktuelle Dakar-Zweite. "Die einzige positive Erkenntnis ist die Tatsache, hier im Ziel zu sein. Aber 200 Kilometer wegen eines vibrierenden Motors die Luft anzuhalten, ist schon beängstigend." Immerhin: Der Rückstand auf Hauptkonkurrent Coma beträgt vor dem Ruhetag lediglich 8:48 Minuten.

Weil der "Chef" in unerwartete Probleme geriet, konnte Faria glänzen. "Als Wasserträger von Cyril fahre ich immer sehr vernünftig. Manchmal kann ich die Situation aber eben auch zu meinen Gunsten ausnutzen. Ich bin als Siebter an den Start gegangen und das war eine Hilfe. Ich denke, Cyril wird sich für mich freuen", sagt Faria. "Ich überholte meine Rivalen und glaube, den Sieg verdient zu haben."

Yamaha-Pilot Rodriguez zieht ebenfalls ein positives Fazit: "Für mich war das eine fantastische Spezialprüfung. Ich bin hinter Despres und Coma auf die Strecke gegangen, habe sie dann ein- und überholt. Ich habe auf den letzten 200 Kilometern die Piste frei gefahren. In der Gesamtwertung landete ich damit einen großen Coup. Ich bin Vierter. Das ist perfekt", findet der Portugiese.