Disqualifikation bei der Dakar: T3-Challenger Dominator Eryk Goczal raus

Das Energylandia-Team wird mit einer Carbon-Kupplung erwischt - Eryk Goczal führte die T3-Klasse mit einer Stunde Vorsprung an - Auch Michal Goczal disqualifiziert

(Motorsport-Total.com) - Die erste Woche der Rallye Dakar 2024 in Saudi-Arabien wurde in der T3-Challenger-Klasse von einem Fahrer dominiert. Eryk Goczal und sein Beifahrer Oriol Mena entschieden fünf Etappen für sich. Etappe 6 hatten sie sogar in der Automobilklasse auf Platz fünf beendet. Bei Halbzeit der Rallye führte das polnisch-spanische Duo die Klassenwertung mit über einer Stunde Vorsprung an.

Titel-Bild zur News: Rallye Dakar 2024 in Saudi-Arabien

Die FIA hat den Führenden der Challenger-Klasse disqualifiziert Zoom

Aber am Abend des Ruhetages hagelte es vom Automobil-Weltverband FIA die Disqualifikation. Die Kupplung des Taurus T3 Max hat nicht dem Reglement entsprochen. Das Energylandia-Team hat bei der Kupplung nämlich Bauteile aus Carbon verwendet. Dieses Material ist verboten.

Somit flog Eryk Goczal, der mit seinen 19-Jahren im Biwak als großes Talent der Zukunft gehandelt wird, aus der Wertung. Auch sein Teamkollege und Onkel Michal Goczal mit Beifahrer Szymon Gospodarczyk wurde aus dem gleichen Grund disqualifiziert.

Michal Goczal hatte nach der sechsten Etappe Platz sechs in der T3-Challenger-Wertung belegt. Interessanterweise gab es gegen Marek Goczal, den Vater von Michal, keine Sanktionen. Er fährt ebenfalls für das Energylandia-Team.

Marek Goczal stand auf der Startliste für Etappe 7. Wobei er in der Challenger-Wertung schon 53 Stunden Rückstand hat und für den sportlichen Ausgang der T3-Klasse keine Rolle mehr spielt. Marek ist der Onkel von Eryk Goczal.

Das Energylandia-Team war mit der Disqualifikation der beiden Fahrzeuge mit den Startnummern 302 und 310 nicht einverstanden. Man argumentierte in der FIA-Anhörung mit einer anderen Interpretation des Reglements.

In einem Statement des Teams heißt es: "Das Reglement wurde vom Team und allen Teammitgliedern vollständig studiert und es gibt keine Fehler oder Versäumnisse seitens des Teams." Außerdem hält man fest, dass man die Erlaubnis für die Modifikationen eingeholt hat.

"Das Energylandia-Team hat die Zusicherung von technischen Personen, die mit den Organisatoren in Verbindung stehen, dass eine Kupplung (Elemente der Kupplung) aus Carbon erlaubt ist, insbesondere da sie keine Vorteile oder Auswirkungen auf die Leistung des Fahrzeugs hat."

"Wir betonen, dass diese Konstruktion keinen Einfluss auf die Leistung des Fahrzeugs hatte." Das Team stützt sich auf den Artikel 286-8.1.1. des Technischen Reglements. In diesem heißt es, dass es keine besonderen Einschränkungen beim Kupplungsmechanismus und der Scheiben gibt.

Die FIA-Kommissare halten allerdings in ihrer Urteilsbegründung fest, dass dieser Artikel nicht von Ausnahmen bei den Materialien spricht. Die erlaubten Materialien sind in Artikel 286-2.3. festgehalten. Carbon ist verboten.

Das Energylandia-Team hat dennoch angekündigt, gegen die Disqualifikation Berufung einzulegen. Allerdings wird eine Berufungsverhandlung höchstwahrscheinlich erst nach dem Ende der Rallye stattfinden. Etappe 7 haben Eryk und Michal Goczal nicht mehr in Angriff nehmen dürfen.

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