• 02.10.2010 02:37

  • von Stefan Ziegler

Monteiro: Wenn die Stallgefährten morgens klingeln...

SR-Fahrer Tiago Monteiro überhörte in Brünn sein Wecksignal und hätte beinahe das Freie Training verschlafen: "Das ist mir noch nie passiert"

(Motorsport-Total.com) - Selbst nach über einem Jahrzehnt im internationalen Motorsport gibt es noch immer Situationen, die für einen so erfahrenen Piloten wie Tiago Monteiro vollkommen neu sind. Der ehemalige Formel-1-Fahrer aus Portugal hätte vor der Sommerpause der WTCC beinahe das Freie Training in Brünn verschlafen, wären seine Stallgefährten Tom Coronel und Gabriele Tarquini nicht so aufmerksam gewesen.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro, Gabriele Tarquini

Der Weltmeister weckt: Gabriele Tarquini klingelte Tiago Monteiro aus dem Bett...

Gegenüber 'Autosport.pt' schildert Monteiro die Ereignisse vom 31. Juli 2010, die ihm in allerbester Erinnerung geblieben sind: "Am Samstag von Brünn habe ich meinen Wecker überhört. Das ist mir in meiner zwölfjährigen Karriere noch nie zuvor passiert", gesteht der 34-Jährige. "Eigentlich hätte ich um 8:30 Uhr auf die Strecke gehen sollen. Um 8:15 Uhr erhielt ich einen Anruf von Gabriele und Tom."#w1#

"Die beiden befanden sich bereits im Truck und zogen sich um. Sie wunderten sich, wo ich denn bliebe, denn normalerweise fahren wir immer gemeinsam an die Strecke. In Tschechien war aber jeder für sich in einem separaten Mietauto unterwegs. Als die beiden mich nicht beim Frühstück antrafen, dachten sie, ich wäre schon vor ihnen zum Kurs gefahren", berichtet Monteiro.


Fotos: Tiago Monteiro, WTCC in Brünn


"Sie machten sich natürlich keinerlei Gedanken. Als sie mich nun aber von der Strecke aus anriefen, verblieben nur noch 15 Minuten bis zum Start des ersten Freien Trainings. Unser Hotel lag etwa 15 bis 20 Minuten von der Rennbahn entfernt und da zögerte ich keine Sekunde: Ich sprang aus dem Bett, hinein in Hose und Hemd und rannte sofort zum Auto. Selbstverständlich drückte ich auf die Tube."

"An der Strecke angekommen, ging ich direkt ins Fahrerlager und verpasste unterm Strich gerade einmal vier Minuten der Session", sagt Monteiro. "Das heißt: Vom Aufwachen bis zum Losfahren in meinem SEAT vergingen nur 19 Minuten - und dennoch belegte ich im Freien Training gleich Rang zwei! Diese Geschichte war schon bald im Fahrerlager bekannt, was meine Kollegen überaus amüsierte..."