• 11.10.2014 08:37

  • von Stefan Ziegler

WM-Spitzenreiter Lopez auf der Pole-Position in Schanghai

Jose-Maria Lopez vor Qing-Hua Ma und Yvan Muller: Citroen hat die Qualifikation in Schanghai dominiert - Sebastien Loeb nach Fahrfehler nur Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Spitzenreiter startet von der Pole-Position: Jose-Maria Lopez (Citroen) hat in Schanghai zum fünften Mal in dieser Saison die Bestzeit in der Qualifikation eingefahren. Damit vergrößerte er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um weitere zwei Punkte auf nun 68 Zähler, denn sein WM-Rivale Yvan Muller (Citroen) wurde "nur" Dritter hinter Lopez und dem Chinesen Qing-Hua Ma (Citroen).

Titel-Bild zur News: Jose-Maria Lopez

Jose-Maria Lopez hat seinen C-Elysee in Schanghai auf die Pole-Position gestellt Zoom

Letzterer wäre im drittletzten Qualifying des Jahres beinahe zum Favoritenschreck geworden, doch Lopez hielt ihn um 0,116 Sekunden gerade noch in Schach. Dabei hatte der souveräne WM-Führende "kein gutes Gefühl", wie er sagt. "Für mich war einfach nur wichtig, in Q3 dabei zu sein, damit ich möglichst wenig Punkte auf Yvan verliere. Denn bei ihm weißt du nie. Er gibt einfach nicht auf."

Muller selbst äußert sich allerdings gegenteilig: "Die Meisterschaft ist gelaufen." Und so war das Qualifying ein Spiegelbild seiner Saison 2014. Muller erklärt: "Ich hatte eine saubere Runde, aber ich war einfach nicht schnell genug. Ich habe mein Bestes versucht. Es hat nur nicht gereicht, um Jose-Maria und Qing-Hua zu schlagen." Dabei war Ma sogar im "Sicherheitsmodus" unterwegs, meint er.

Citroen lässt die Konkurrenz klar hinter sich

"Es war ja meine erste Q3-Teilnahme", so der chinesische Lokalheld. "Trotzdem starte ich bei meinem Heimrennen aus der ersten Reihe. Damit bin ich zufrieden." Überhaupt kann Citroen beruhigt in den Rennsonntag gehen. Der große Vorsprung in der Herstellerwertung bedeutet nämlich, dass die Marke aus Frankreich am Sonntag in Schanghai den WM-Titelgewinn perfekt machen kann - im Debütjahr.

Schon in Q1 war es zu einer Machtdemonstration von Citroen gekommen: Mit 1:49.313 Minuten, der schnellsten bis dato gefahrenen Runde, setzte sich Ma gegen seine drei Markenkollegen durch. Muller, Lopez und Sebastien Loeb landeten auf den Plätzen. Als bester Verfolger klassierte sich Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) auf Position fünf, wies dabei jedoch bereits einen Rückstand von 0,916 Sekunden auf.


Fotos: WTCC in Schanghai


Nichts zu holen gab's für das in Peking noch siegreiche Lada-Team: James Thompson schied als Lada-Speerspitze auf Rang 14 gleich in Q1 aus. Der Abstand nach vorn betrug satte 2,3 Sekunden. Die beiden Deutschen im Feld, Rene Münnich (Münnich-Chevrolet/17.) und Franz Engstler (Engstler-BMW/18.), waren ebenfalls vorzeitig fertig. In 1:55.315 Minuten sicherte sich Engstler aber die TC2-Bestzeit.

Nur Michelisz hält wacker mit

In Q2 machte Citroen genau da weiter, wo sie in Q1 aufgehört hatten. Mehr noch: Muller drückte die Bestzeit auf 1:49.299 Minuten. Erneut fuhren seine Markenkollegen auf die Plätze. Daran war selbst mit einem Last-Minute-Angriff der Konkurrenz nicht zu rütteln. Es blieb bei der Reihenfolge Muller, Lopez, Ma und Loeb auf den Plätzen eins bis vier. Einzig Norbert Michelisz (Zengö-Honda) kam noch weiter.

Für Tiago Monteiro (Honda), Gabriele Tarquini (Honda), Chilton, Hugo Valente (Campos-Chevrolet), Mehdi Bennani (Proteam-Honda), Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) und Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet) war damit Feierabend. Bitter für Coronel: Bennani erzielte im letzten Versuch noch eine Verbesserung und verdrängte Coronel von Rang zehn, der die Pole-Position im zweiten Rennen bedeutet.

Michelisz gegen das Citroen-Quartett. So lautete dann das Programm für die dritte und letzte Teilsession der Qualifikation. Und Honda-Solist Michelisz legte im Einzelzeitfahren vor: 1:49.681 Minuten. Damit blieb er vor Loeb, der sich in der Zielkurve einen Fehler leistete. Der Rallye-Rekordchampion touchierte vorn links einen Reifenstapel und büßte seinen Vorsprung auf Michelisz ein.


WTCC in Schanghai

Kurzen Prozess machte daraufhin Ma: 1:48.898 Minuten, fast acht Zehntel schneller als Michelisz. Die mit Abstand beste Zeit des Tages. Doch Lopez legte sofort nach: 1:48.782 Minuten, ein Zehntel vor Ma. Muller hatte dem nichts entgegenzusetzen, schaffte "nur" 1:49.424 Minuten und wurde Dritter hinter Lopez und Ma, aber vor Michelisz und Loeb. Lopez vergrößerte so den WM-Vorsprung auf 68 Punkte.