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  • 05.10.2014 13:18

  • von Stefan Ziegler

Lada-Teamchef: "Ein sehr spezielles Gefühl"

Wiktor Schapowalow spricht als stolzer Teamchef über den ersten WTCC-Erfolg seiner Marke Lada und benennt schon jetzt die Ziele für die Saison 2015

(Motorsport-Total.com) - Wiktor Schapowalow strahlte über das ganze Gesicht. Und in den Jubel mischten sich auch einige Freudentränen. Denn der Lada-Teamchef hat in Peking den bisher größten Erfolg seiner Laufbahn erzielt. Rob Huff war im zweiten Rennen auf dem Goldenport Motor Park zum Sieg gefahren - für Lada die Erfüllung eines Traumes, den Schapowalow einst angestoßen hatte. Im Interview blickt der Russe zurück auf die Lada-Anfänge 2008, spricht aber auch über die Gegenwart und über die Zukunft.

Titel-Bild zur News: Viktor Shapovalov

Wiktor Schapowalow ganz nachdenklich: In Peking ist ihm aber eher nach feiern zumute Zoom

Frage: "Wiktor, Glückwunsch zum ersten Sieg in der WTCC. Wie geht es dir in diesem Augenblick?"
Wiktor Schapowalow: "Es ist schon ein sehr spezielles Gefühl. Ich glaube, fast jeder im Team hatte Tränen in den Augen."

"Es liegt ein langer und schwieriger Weg hinter uns. Einfach war es nie für uns. Doch heute freuen wir uns einfach nur. Gleichzeitig denken wir aber auch schon an die kommende Saison. Und darauf freuen wir uns genau so sehr. Aber dieser Erfolg ist einfach klasse. Und die Saison 2015 ist noch weit weg. Wir wollen jetzt erstmal 2014 mit weiteren guten Ergebnissen abschließen."

Frage: "Ein zweiter Platz in Argentinien, der erste Sieg hier in China: Überrascht es dich, wie rasch euch zuletzt Fortschritte gelungen sind?"
Schapowalow: "Ja, unser Auto wird immer schneller. Wir haben aber auch hart dafür gearbeitet. Wir machen richtig Druck bei der Entwicklung."

"Unsere Ausgangslage war aber auch schwierig. Der Saisonstart war nicht besonders toll. Da konnte man nicht unbedingt davon ausgehen. Es war ganz schön hart, weil wir ja nicht sehr viel getestet hatten. Aber deshalb haben wir jetzt verstärkt getestet und hart gearbeitet. Wir entwickeln weiter. Und diese Ergebnisse stimmen uns natürlich hochzufrieden."

Frage: "Was genau habt ihr denn am Auto gemacht, um es so schnell zu kriegen?"
Schapowalow: "Nun, wir haben uns die Vorderrad-Aufhängung genau angeschaut. Es gibt eine neue Aufhängungsgeometrie und wir haben auch das Gewicht des Fahrzeugs verringert. Auch den Schwerpunkt haben wir verbessert. Viele kleine Dinge, die aber langsam zum Tragen kommen. Ich denke, das sieht man auch an den Resultaten."

Frage: "Du hast das kommende Jahr schon angesprochen. Und jetzt habt ihr den ersten Sieg eingefahren. Mit welcher Zielsetzung geht es für euch also in die Saison 2015?"
Schapowalow: "Man weiß ja nicht mal, was in der nächsten halben Stunde passiert. Wie sollen wir da wissen, was in der Saison 2015 geschieht? (lacht; Anm. d. Red.)"

"Aber okay, natürlich wollen wir unseren Aufwärtstrend mit dem neuen Auto fortsetzen. Es handelt sich um ein komplett neues Fahrzeug. Viel mehr Leute sind in dieses Projekt involviert. Schon in der Designphase hatten wir mehr Personal daran an der Arbeit. Alles läuft besser in diesem Jahr. Hoffentlich können wir uns noch einmal steigern. Ein ganz kleines bisschen... (lacht; Anm. d. Red.)"

Frage: "2008 habt ihr erstmals an der WTCC teilgenommen, heute gab es den ersten Sieg. Wie ist es dir bei diesem Abenteuer ergangen?"
Schapowalow: "Ich hatte natürlich viel Freude damit. Hinter uns liegt ein langer und, wie ich denke, sehr individueller Weg. Aber wir haben es geschafft. Und das genießen wir jetzt auch."